Full text: Geschichte des naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterrichts (1. Band)

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]I. Abschnitt: Das sechzehnte Jahrhundert. 
gehören die Gestirne, zur elementaren alles, was aus den vier aristotelischen 
Elementen besteht. Demgemäß behandelt er zunächst die Astronomie, in 
welcher er sich mit Melanchthon auf den Standpunkt des ptolemäischen 
Weltsystems stellt und die Behauptung, die Erde bewege sich, als fanati- 
schen Wahnwitz bezeichnet. Dann werden der Reihe nach die Meteore, 
d, h. die Atmosphäre und die Gewässer, metalla, d. i. das Steinreich, stirpes, 
d.h. das Pflanzenreich und die animalia oder das Tierreich behandelt. 
Den zweiten Teil des Buches bildet eine Anthropologie und Psychologie. 
Die Untersuchung dieses ersten Schulbuches über Physik zeigt, daß bei 
Neander der Unterricht in diesem Lehrfach durchaus nicht dem heutigen 
Begriffe der Physik entspricht, daß Physikalisches sonst überhaupt nicht 
in ihm gelehrt wurde, sondern er mehr ein Unterricht de omni re scibili et 
quibusdam aliis‘‘ aus dem Gebiet der Naturbeschreibung war, in dem viele 
wunderbare Tatsachen und alter Aberglaube den Schülern als Wahrheit 
vorgetragen wurden. Immerhin gebührt Neander das Verdienst, zuerst die 
Naturwissenschaften in den Lehrbetrieb der. Lateinschulen des 16. Jahr- 
hunderts hineingezogen zu haben.
	        
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