222 IV. Abschnitt: Das achtzehnte Jahrhundert.
Begebenheiten ordentlich nachzudenken, Leipzig 1750. Krüger: Natur-
lehre, Halle 1750. Ein Auszug aus dieser Naturlehre erschien 1759, Eber-
hard: Erste Gründe der Naturlehre, Halle 1752. Zweiter Band 1767. Dies.
Lehrbuch war um jene Zeit am Grauen Kloster eingeführt. Winkler:
Anfangsgründe der Physik, Leipzig 1752 u. 1753. Mahler: Physik oder
Naturlehre, Carlsruhe 1767. Hamberger: Allgemeine Experimentalnatur-
lehre, Jena 1774. Böckmann: Naturlehre oder die gänzlich umgearbeitete
malerische Physik, Carlsruhe 1775. Ebert: Kurze Unterweisung und
Anfangsgründe der Naturlehre, Leipzig 1775. Erxleben-Lichtenberg: An-
fangsgründe der Naturlehre, Göttingen 1772; in 3. Auflage 1784; war gegen
Ende des Jahrhunderts am Köllnischen Gymnasium in Gebrauch. Gabler:
Naturlehre, München 1778. Karsten: Anfangsgründe der Naturlehre, Halle
1780. Hobert: Lehrbuch der Physik; war 1791 an der Realschule in Berlin
eingeführt, wo der Verfasser als Professor der Mathematik und Physik
wirkte.
Um zu zeigen, wie bedeutend der Fortschritt im physikalischen Unter-
richt im Laufe des Jahrhunderts gewesen ist, seien hier noch die Anfangs-
gründe der Naturlehre von_Erxleben einer kurzen Besprechung unterzogen,
die in engerer Beziehung als alle anderen zu dem Auszuge von Wolff stehen.
Erxleben war ein Schüler Kästners, der seinerseits wieder ein Schüler
Wolffs war. Im Verein mit Lichtenberg, der durch seine elektrischen Staub-
figuren in der ‚Geschichte der Physik bekannt ist und mit Erxleben zu-
sammen an der Universität Göttingen wirkte, gab dieser 1772 seine Anfangs-
gründe der Naturlehre heraus, die eigentlich für solche bestimmt waren,
die „auf Universitäten ein Kollegium über Physik hören‘. Allein, da
Erxleben alle Lehren, die zuviel Mathematik verlangten, sorgfältig vermied,
sich stets auf die „nützlichen und angenehmen‘‘ Kenntnisse aus der Natur-
lehre beschränkte, für die nur die „leichtesten mathematischen‘“ Lehren
nötig waren, auch „allzu weitläufige Materien‘‘ nur kurz und historisch
berührte, so bürgerte es sich als Schulbuch ein. Der Lehrer hatte dann
noch die Annehmlichkeit, bei allen Teilen des Pensums einen ziemlich aus-
führlichen Literaturnachweis zu finden, durch den er sich in den Stand
gesetzt sah, sich eingehender über vorkommende Fragen zu unterrichten.
So fanden Lehrer wie Schüler bei dem Gebrauch dieses Lehrbuches ihre
Rechnung, und daraus erklärt sich, daß es zu einem beliebten Leitfaden
der Physik in höheren Schulen wurde, der in 25 Jahren acht verschiedene
Auflagen erlebte.
{n_den einleitenden Paragraphen wird nachdrücklich darauf_hinge-
wiesen, daß die Physik eine Erfahrungswissenschaft ist, Beobachtung und
Versuch die wichtigsten Mittel zur Erkenntnis ihrer Gesetze sind. In der
Aufzählung der zur Naturlehre gehörigen Disziplinen sehen wir immer
noch die beschreibenden Naturwissenschaften, die Astronomie und Geo-