Full text: Geschichte des naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterrichts (1. Band)

II. Kapitel: Unterricht im 18. Jahrhundert. 225 
er nur in kurzen, kleingedruckten Anmerkungen die Eulersche Erklärungs- 
weise mit Hilfe der Undulationstheorie: Die einzelnen Kapitel bringen 
dann der Reihe nach: Was wir in Ansehung der Größe, Gestalt, Entfernung 
usw. der Körper sehen, Zurückwerfen der Lichtstrahlen, Ebene Spiegel, 
Krumme Spiegel, Brechen der Lichtstrahlen, Wie das Brechen in Ebenen 
geschieht, Brechen der Lichtstrahlen in gekrümmten Flächen, die Farben 
des Prisma, Wie die Körper Farben zeigen, Von den optischen Werk- 
zeugen, Das Auge und dessen Fehler, Das finstere Zimmer, Die Fernrohre, 
Die Vergrößerungsgläser, Die Zauberlaterne, Das Sonnenmikroskop, Die 
Beugung der Lichtstrahlen. Der letzte Paragraph enthält also, was die 
Theorie Newtons hätte zu Fall bringen können, allein hier wird nur der 
von Grimaldi zuerst beobachteten Erscheinung gedacht, ohne ihre Er- 
klärung eingehender zu erörtern. 
Der Abschnitt von der Wärme und der Kälte zeigt folgenden Gang 
der Darstellung: Vom Feuer überhaupt, Ausdehnung der Körper durch 
das Feuer, Das Gefrieren der flüssigen Körper und das Schmelzen der festen, 
Die Dämpfe, Das Sieden, Das Glühen und die Flamme, Weitere Zerstörung 
der Körper durch die Hitze, Das Thermometer, Wirkung der Wärme und 
der Kälte.auf das Barometer, die metallenen Thermometer und Pyrometer, 
Ursprung der Wärme, Natur des Feuers, Mitteilung der Wärme; Kurzer 
Abriß von der Crawfordischen Theorie vom Feuer. Dieser Abriß ist fast 
so umfangreich wie alles, was vorher gesagt wird, zusammengenommen. 
Crawford geht aus von der Annahme eines Elementarfeuers, d. h. eines 
imponderablen Wärmestoffs, die auch von Erxleben vorausgesetzt wird, 
obwohl er vorher auch der Ansicht gedenkt, daß die Wärme in nichts 
anderem bestehe, als in einer zitternden Bewegung der Körperteilchen. 
Bei der Besprechung der Crawfordschen „sinnreichen“‘ Theorie finden wir 
auch die Bestimmung der Schmelzwärme, Verdampfungswärme, Mischungs- 
temperatur, sowie die ersten Spuren des Begriffs „spezifische Wärme“‘. 
Interessant ist die Bemerkung Erxlebens, daß uns vielleicht ein künftiger 
Priestley zeigen würde, daß es, ebenso wie verschiedene Luftarten, So 
auch verschiedene Feuerarten gibt, die ebenso wenig alle die Empfindung 
der Wärme zu erregen brauchen, wie alle Luftarten zum Einatmen 
dienen. 
Erwähnt sei hier noch, daß Erxleben bei der Besprechung des Thermo- 
meters eine recht ausführliche Entstehungsgeschichte dieses Meßinstru- 
ments gibt, die mit Drebbel und dem Florentiner Thermometer beginnt 
und der Reihe nach die Namen und Arbeiten aller Männer erwähnt, die 
sich um die Vervollkommnung desselben verdient gemacht haben: Halley, 
Newton, Fahrenheit, Deluc, Delisle, Reaumur, Celsius, Micheli u. a. Der 
Erfindung und des Erfinders der Dampfmaschine wird nur in einer kurzen 
Anmerkung gedacht. 
Pahl. Geschichte des math. und naturw. Unterrichts. 
L.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.