Full text: Geschichte des naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterrichts (1. Band)

Il. Kapitel: Unterricht unter dem Einfluß der staatlichen Verfügungen. 311 
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rat zum Gefrieren des Wassers, Luftpumpenbarometer, Elektrisiermaschine 
nebst Leydener Flasche, Auslader und Kette, elektrisches Pistol, elektrische 
Sichel, Blitzflasche, Apparat zur Zerlegung des Wassers, Aräometer, hydro- 
statische Wage, Transporteur. Potsdam erhält 1831 einen physikalischen 
Apparat größerer Art zum Preise von 259 Taler; wir finden hier auch die 
Preise der einzelnen Teile aufgeführt: Einfaches Mikroskop 5, Camera 
Iucida 6, Künstliches Auge 6, Kondensator 4, Henleyscher Auslader 
3 Taler, Galvanischer Apparat nebst Zubehör zu elektrochemischen und 
elektromagnetischen Versuchen 120 Taler, elektromagnetischer Konden- 
sator 4 Taler, Atwoodsche Fallmaschine nebst Pendel 45 Taler, Mono- 
chord 8, Kryophor 3, Planktarium 18 Taler. Lieferanten sind in beiden 
Fällen Gebr. Müller-Berlin. 
Diese beiden Zahlen oder ihnen sehr nahe kommende finden sich sehr 
oft in den Schülerprogrammen jener Zeit für den gelieferten physikalischen 
Apparat angeführt, der wohl auch meistens ähnlich zusammengesetzt ge- 
wesen ist. Nur wird später oft die Coulombsche Drehwage besonders hervor- 
gehoben. Hinsichtlich der Lieferung begegnen wir damals schon den 
Übelständen, über die auch heutzutage von den Verwaltern, der physi- 
kalischen Kabinette geklagt wird. Jedem Physiklehrer, der über die 
Unpünklichkeit der Lieferanten die Geduld verlieren möchte, sei zu seiner 
Beruhigung folgendes mitgeteilt: In dem Programm des Kgl. Gymnasiums 
zu Erfurt vom Jahre 1825 findet sich die Notiz, daß vom Ministerium 
die Vervollständigung des physikalischen Apparats in Aussicht gestellt 
und einem Mechanikus in Berlin in Auftrag gegeben sei. Vor allen 
Dingen erwarte man täglich einen neuen elektrischen Apparat. Allein 
dieser ist 1826 noch nicht angekommen, ein übersandtes Instrument ist 
beim Auspacken zerbrochen vorgefunden, auch 1827 ist noch nichts weiter 
eingetroffen. 1828 kommt endlich eine Elektrisiermaschine mit 22zölliger 
Scheibe, doch ist immer noch nicht alles vorhanden. Auch 1829 wird 
immer noch die Ankunft vieler Gegenstände erwartet, doch ist außer der 
Elektrisiermaschine schon die Luftpumpe da. 1830 treffen dann ein 
„achromatisches Teleskop (Ramsden)“, ein Barometer für Höhenmessung, 
eine Dezimalwage und ein Platinfeuerzeug ein. 
In den Berichten über „die Vermehrung des Lehrapparates‘“ finden 
wir in der ersten Hälfte des Jahrhunderts bei nur wenigen Gymnasien 
Angaben über einen bestimmten jährlichen Etat für physikalische Lehr- 
mittel. Weitaus die meisten Gymnasien scheinen damals etwas Derartiges 
noch nicht gehabt zu haben; oft hilft die Bibliothekskasse aus, gelegentlich 
finden wir Zuwendungen seitens Privatpersonen oder Schenkungen der 
Schüler lobend erwähnt. Bei denjenigen Schulen, die bestimmt von einem 
jährlichen Fonds zur Bestreitung von Reparaturen und Neuanschaffungen 
physikalischer Apparate sprechen, schwankt die Summe zwischen 20 Talern
	        
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