xt.
:S,
;1e
as
‚PP
m
C,
ce
je
N.
1S
SA
ig
N
d
2,
1
am
an
| jo
dd.
ig
Ar
N
an
Se
;n
ar
1,
cs
-1nN
18
ie
‚e
-n
‚e
De
IV. Kapitel: Unterricht im Mittelalter.
61
Das Schulwesen war selbst in den wildesten Stürmen der Völker-
wanderung, als Vandalen, Westgoten, Ostgoten, Franken und Angel-
sachsen auf dem Boden des römischen Reiches ihre Herrschaft errichteten,
niemals vollständig untergegangen. Bei den Ostgoten hatte Theodorich
der Große schon der Einrichtung von Schulen seine Aufmerksamkeit
zugewandt, und die unter ihm lebenden Männer, Boethius und Cassio-
dorus, sind als die eigentlichen Väter der geistigen Erziehung in den
ersten Jahrhunderten des Mittelalters anzusehen. Ihre Rolle spielt bei
den Westgoten Isidor von Sevilla; bei den Franken gab es schon unter
den Merowingern und ersten Karolingern Episkopalschulen; am bildungs-
eifrigsten waren aber die Angelsachsen, von denen nicht nur die Mönche
kamen, die Deutschland christianisierten, sondern auch viele gelehrte
Mönche nach dem Lande der Franken gingen, um dort Bildung zu ver-
breiten. Der bekannteste und bedeutendste dieser englischen Gelehrten
ist Alkuin (735—804), der unter Karl dem Großen als Lehrer so erfolg-
reich wirkte und um das Schulwesen in jener Zeit sich so verdient machte,
daß man ihn wohl auch als den ersten Lehrer Deutschlands bezeichnet
hat. Auf seinen Einfluß ist auch wohl das vorhin erwähnte Capitulare
von 789 zurückzuführen, in dem angeordnet wurde, daß jedes Domstift
und Kloster mit einer öffentlichen Stifts- bzw. Klosterschule versehen
sein sollte, in der die angehenden Kleriker ihre Unterweisung erhalten
könnten. Es sei erwähnt, daß Karl der Große sein Augenmerk nicht nur
auf die Ausbildung des Priesterstandes richtete, sondern auch schon daran
dachte, seinem ganzen Volke den Segen der Bildung zukommen zu lassen
und daher im Jahre 801 die Verfügung ergehen ließ: ‚„‚ Jedermann soll
seinen Sohn zu literarischer Lehre senden und mit aller Sorge in derselben
belassen, bis er gut unterrichtet ist,“ so daß man den Ursprung unseres
heutigen staatlichen Schulzwangs schon auf Karl den Großen zurück-
datieren kann.
Wenn auch diese Anordnungen niemals vollständig durchgeführt wur-
den, so lassen sich doch schon unter den Karolingern drei Kategorien
von Bildungsanstalten unterscheiden, Klosterschulen, Dom- oder Stifts-
schulen, auch Kathedralschulen genannt, und Stadtschulen; die beiden
erstgenannten sind als die eigentlichen Gelehrtenschulen des Mittelalters
anzusehen. Als Klosterschulen waren in Deutschland besonders Fulda,
Hersfeld, St. Gallen, Reichenau, Corvey, Prüm, Tegernsee, Benedikt-
beuren berühmt; als Stiftsschulen erfreuten sich namentlich die in Trier,
Worms, Speier, Mainz, Köln, Augsburg, Bamberg, Münster, Paderborn,
Hildesheim, Magdeburg, Bremen und Hamburg einiger Berühmtheit.
Beide Schulgattungen waren nach Lehrverfassung, Lehrmethode und
Lehrstoff im wesentlichen gleich. Die darin gelehrten Wissenschaften
wurden nach Alkuins Vorgange, der seinerseits wieder auf die Einteilung