Die äußeren Hilfsmittel des Unterrichts. 153
erzielt dadurch eine erhöhte Gewähr für den guten Verlauf des Versuches,
Besonders günstig wirkt die Hilfe, wenn der Assistent auch schon bei der
Vorbereitung des Versuches dabei war und über die Einzelheiten schon
auf diesem Weg Bescheid bekommen hat. Er kann dann als vollkommen
unparteiischer Zeuge gelegentlich auch seinen Mitschülern Auskunft geben
über alles, was bei dem Versuch ihr persönliches Interesse erweckte.
Die äußeren Hilfsmittel des Unterrichts.
a) Die Einrichtung der Chemieräume.
Der chemische Unterricht stellt so hohe Anforderungen an die Vor-
bereitung, an die persönliche Sicherheit von Lehrer und Schülern, daß er
ohne einen eigens dafür eingerichteten Raum heute nicht mehr denkbar
ist. In manchen Schulen, vorwiegend in kleineren Realanstalten oder in
Gymnasien, teilt sich der chemische Unterricht mit Physik in einen ge-
meinsamen Unterrichtssaal. In solchen Schulen verfügt die Physik über
eine größere Stundenzahl als die Chemie. Da außerdem die physikalische
Sammlung einen außerordentlich viel größeren Bestand an Dauerapparaten
besitzt, so pflegt in diesen Fällen die Verwaltung des chemischen Inventars
wie auch die Verausgabung der Jahressumme in den Händen des Physik-
iehrers zu liegen. Dieses Verfahren ist nicht allein für die Entwicklung der
Methodik des chemischen Unterrichts ein schweres Hemmnis (Seite 96),
sondern sie bedeutet zugleich einen zahlenmäßig ausdrückbaren Schaden
der chemischen Sammlung. Umgekehrt ist aber das Unterrichten des
chemischen Lehrstoffs im Physikzimmer wenig förderlich für die physikali-
sche Sammlung. Die unvermeidlichen Säuredämpfe greifen alle Eisenteile
an. Neben unschönem Aussehen bedingen sie eine Verminderung ihrer
Brauchbarkeit und ihrer Lebensdauer. Aus diesen Gründen muß unbedingt
eine grundsätzliche Trennung der Räume durchgeführt werden.
Zur Erteilung des praktischen Unterrichts ist neben dem Unterrichts-
raum ein Übungsraum erforderlich, das Laboratorium. Er kann in kleinen
Anstalten zugleich auch für die physikalischen Übungen benutzt werden,
sofern die örtlichen Verhältnisse dies als notwendig erscheinen lassen.
Meist ist in solchen Fällen die chemische Sammlung teilweise im Unter-
richtszimmer, teils auch in diesem Übungsraum untergebracht. Große
Schulen erzwingen auch hier eine vollständige Trennung. Dort finden auch
die Sammlungen keinen Platz mehr im Laboratorium. Ein besonderer
Sammlungsraum wird damit notwendig, welcher zunächst gleichzeitig noch
als Vorbereitungszimmer dient. Stets müssen auch die Materialien des
mineralogisch-geologischen Unterrichts in den Räumen der Chemie unter-
gebracht werden; auch für den seltenen Fall, daß der Geologie ein be-
sonderes Unterrichtszimmer zugewiesen wird, kann die Chemie eines ge-