160
Allgemeiner Teil.
Holzfaser selbst zu erzeugen ist. Als Beizrezept, welches der Einwirkung
aller chemischen Agentien in hinreichendem Umfang widersteht, ist das
folgende empfehlenswert: Lösung A. 600 g salzsaures Anilin in 4000 g Was-
ser, Lösung B: 86 g Kupferchlorid, 67 g Kaliumchlorat, 33 g Salmiak in
1000 g Wasser. Unmittelbar vor Gebrauch werden 4 Volumina von A mit
i Vol. von B gemischt und mit einem Lappen nach jeweiligem Trocknen
1—5 mal aufgetragen; darauf wird mit Schmirgelpapier abgerieben und
mehrfach Leinöl aufgetragen.
Die Gasleitung ist an den Experimentiertischen des Handels nach
zweierlei verschiedenen Grundsätzen angebracht: die Gashähne befinden
sich entweder auf der Seite der Schüler, wo sie durch den Rand der Tisch-
platte emporragen, oder sie sind auf der den Schülern abgekehrten Seite
unter der vorspringenden Platte angebracht. Der ersten Art wird als haupt-
sächlichster Vorteil nachgerühmt, daß sie das Gas übersichtlich nach
allen Seiten hin zu leiten gestattet, ohne daß die Schläuche knicken, nament-
lich wenn zugleich die Hähne nach allen Seiten drehbar befestigt sind.
Ein empfindlicher Nachteil liegt aber darin, daß sich der Lehrer zur Rege-
lung des Gasstroms über den Tisch beugen muß, wobei sowohl für die
Kleider wie auch für die aufgestellten Apparate eine gewisse Gefahr besteht.
Auch kommt wohl bisweilen manches Glasgerät beim Hinstellen unsanft
mit den herausragenden Metallrohren in Berührung. Befindet sich der
Hahn auf der Seite des Lehrers, so darf er ebenfalls bei Nichtgebrauch nicht
in die Höhe ragen; er würde sonst allzusehr stören. Gewöhnlich ist er darum
unter der Tischplatte angebracht, und nur sein Ansatzstück ist in die Höhe
gebogen. Der Schlauch wird durch ein Loch oder durch einen rundlichen
Ausschnitt geschoben und muß sich unmittelbar über der Tischfläche
scharf rechtwinklig umbiegen, wo er leicht einknickt. Diesen Nachteil
beseitigt ein Hahn mit Gelenk und ziemlich kurzem Schlauchansatz: bei
Nichtgebrauch befindet sich der Ansatz unter der Platte, bei Benutzung
dagegen wird er in die Höhe geklappt, so daß er parallel zur Platte und über
diese zu liegen kommt. Für einen Tisch von 4 m Länge genügen 6 Ansätze
in gleichen Abständen. Hat der Tisch ein bewegliches Mittelstück, so erhält
dieses sein Gas von einem Ansatz des feststehenden Teils. Der eine der
beiden feststehenden Teile erhält sein Gas von unten her aus der Haupt-
leitung; von ihm aus wird unter dem Boden hin auch der andere feste Teil
gespeist. Auf diese Art ist es möglich, am Experimentiertisch einen Haupt-
hahn anzubringen, welcher das Gas abzustel'en gestattet. Die beiden
festen Teile durch einen Schlauch in der Höhe der Tischplatte zu ver-
dinden, wie es an einem im Handel befindlichen Modell vorkommt, ist ein
Unding, vor welchem nicht genügend gewarnt werden kann.
rür den normalen Unterrichtsgebrauch genügt ein kräftiger Wasser-
‚eitungsarm mit mehreren Hähnen und gemeinsamem Abguß.