Die äußeren Hilfsmittel des Unterrichts. 161
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Ein zweiter kleiner Abguß in der Tischplatte selbst ist nützlich, aber nicht
notwendig. Der Abguß selbst sei flach, mit ebenem Boden, aus Steingut
oder Porzellan gefertigt und mit Überlauf ausgestattet. Die Hähne sind
etwas höher als die Tischplatte und befinden sich so weit über dem Abguß,
daß auch ein größeres Gefäß, etwa eine 10-Literflasche, sich ohne Schlauch-
verbindung daraus füllen läßt. Wenigstens an einem Hahn muß ein enger
Schlauchansatz angeschraubt sein; hier wird beispielsweise das Wasser für
einen Liebigschen Kühler abgenommen. Ein zweiter Hahn dient der gewöhn-
iichen Wasserentnahme; zweckmäßig enthält er einen sog. Strahlenbrecher,
wodurch das Wasser in gleichmäßig vollem Lauf ausströmt. Recht er-
wünscht ist dazu noch ein dritter Hahn, dessen Mündung sich als langer
Arm drehbar über dem Tisch befindet; damit lassen sich hohe Gasometer
sehr bequem füllen. Ist im Unterrichtszimmer keine besondere Vorrichtung
für das Wasserstrahlgebläse und die Saugpumpe vorgesehen, so müssen
diese ebenfalls an die Tischleitung angeschlossen werden. Da lange Röhren-
leitungen die Wirkung der Saug- und Druckluft abschwächen, ist unter
Umständen das Befestigen eines Reserveapparates an der Tischleitung
empfehlenswert. Es empfiehlt sich, die Saugpumpe — am meisten be-
währt hat sich das gläserne Kahlbaumsche Modell — dauernd an einen
vierten Hahn über dem Abguß anzuschließen, wo sie zugleich mit einem
Quecksilbermanometer in dauernder Verbindung steht. Die Gebläsevor-
richtung dagegen befindet sich, an einen besonderen Arm der Leitung an-
geschraubt und mit besonderem Abguß ausgestattet, in dem Experi-
mentiertisch selber; auf dem Tisch würde das Geräusch zu sehr stören.
Über das Vorhandensein einer pneumatischen Wanne im Anschluß
an die Wasserleitung des Experimentiertisches sind die Ansichten recht ge-
teilt. Die im Tisch versenkte Wanne aus Glas, Bleiblech oder Porzellan —
jedes andere Material ist unbedingt zu verwerfen — bietet allerdings den
großen Vorteil, daß man sie nicht erst herbeizutragen hat und daß sie
durch eine einfache Drehung des Hahnes sofort ge’üllt dasteht. Bei Nicht-
gebrauch ist sie abgedeckt; als Deckel kann nur eine Metall- oder Schiefer-
platte in Betracht kommen, da ein hölzernes Brett unweigerlich ver-
Juellen würde und sich in kurzer Zeit nicht mehr öffnen ließe. Dem Vorteil
stehen zahlreiche Mängel gegenüber. Der Abschluß aus Metall oder Stein
xann niemals so dicht sein, daß nicht Säuretropfen einsickern, unter deren
Wirkung die Wanne leidet. Ist sie aber nicht mehr ganz dicht, oder ist sie
nicht außerordentlich zuverlässig in den Tisch eingesetzt, so läßt sie Wasser
hindurch und verdirbt die sonstige Einrichtung des Tisches. Der Haupt-
nachteil aber liegt im Gebrauch selber, denn die Anschaulichkeit wird durch
sie recht empfindlich gestört. Zunächst sind die Wände der Wanne ganz
undurchsichtig. Sie ist in den Tisch hinein in eine Holzkiste versenkt und
zewährt darum auch nicht einem Schüler die Möglichkeit zuzusehen, was
Scheid, Methodik des chemischen Unterrichts. n