Vorschläge zur Behandlung der Unterstufe. 229
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‚ie eine solche von der Höhe des jeweiligen Barometerstandes. Man nennt
jiese Kraft den Luftdruck und mißt sie eben nach der Länge dieser
Quecksilbersäule. Dieser kleine Exkurs auf physikalisches Gebiet lohnt
sich immer; das Arbeiten mit Quecksilber verbietet allerdings die un-
unterbrochene Behandlung der Lehraufgabe durch die Schüler.
Das Boyle-Mariottesche Gesetz selbst läßt sich dagegen auch von den
Schülern in exakter Weise durchführen. Notwendig sind allerdings hierzu
eine Anzahl nicht ganz billiger Apparate. Geeignet sind die Glasteile,
welche auch für die einfacheren Demonstrationsapparate verwendet werden:
äine in 1/,, ccm eingeteilte Druckröhre mit Hahn von 20 ccm Fassung,
eine als Niveaugefäß dienende zweite Glasröhre, ein die beiden Röhren
serbindender Druckschlauch von 1m Länge. Als Stative dienen je nach
den örtlichen Verhältnissen die senkrechten Röhren der Gasleitung, in
die Wand eingelassene Rollen oder Ringe. Vor der Stunde werden die
Apparate vom Lehrer mit Quecksilber beschickt. Im Unterricht werden
nacheinander bestimmte Luftvolumina eingefüllt, durch Heben oder
Senken ein Über- oder Unterdruck von ganzen Atmosphären, sowie von
leicht übersichtlichen Bruchteilen derselben hergestellt und jeweils die
Volumina notiert. In dieser Weise werden Gruppen von je drei Schülern
beschäftigt, wobei das Ablesen, Einstellen des ursprünglichen Volumens,
Heben des Niveaugefäßes abwechselnd zu geschehen hat. Aus den Ver-
suchszahlen wird alsdann das Gesetz herausgelesen.
Die ausgeführten Versuche zeigen unmittelbar, daß die Luft einen
Raum einnimmt, dessen Größe jederzeit abhängig ist von Temperatur und
Barometerstand. Das Gay-Lussacsche und das Boylesche Gesetz sind
damit nur für die Luft bewiesen. Die Verallgemeinerung, welche meistens
an dieser Stelle bereits ausgesprochen wird, ist nicht berechtigt, um SO
weniger, als den Schülern außer Leuchtgas kaum ein anderes Gas bekannt
sein dürfte. Es erscheint darum durchaus notwendig, die Gasgesetze
später noch einmal zu prüfen, etwa bei der Untersuchung des Wasser-
stoffs, und die Berechtigung der Formel ausdrücklich nachzuweisen. Bei
der Wichtigkeit derselben schadet eine Wiederholung sicher nichts; die
Versuche selbst sind ja mit guten Apparaten in wenigen Minuten aus-
geführt. Auch besteht kein methodisches Hindernis, wenn gleich im An-
schluß an die Bestimmungen mit Luft etwa Leuchtgas oder „Kalksteingas“
in die Apparate eingefüllt und wenigstens für ein Temperatur- oder Druck-
intervall geprüft wird. Der Lehrer erklärt hierauf weiter: „Zum Zweck ver-
gleichender volumetrischer Messungen hat man sich auf die ‚Normaltempera-
tur‘ und den ‚Normalbarometerstand‘ geeinigt.‘ Im Unterricht wird nun-
mehr die Formel vo = V, SL rechnerisch aus den Gasgesetzen
entwickelt und ihre Anwendung an zwei bis drei Beispielen gezeigt.