Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Besonderer Teil. 
heißt dementsprechend SO, und verbindet sich entweder mit zwei Ver- 
bindungsgewichten eines einwertigen oder mit einem Verbindungsgewicht 
eines zweiwertigen Grundstoffs. 
In der Natur der Sache ist es begründet, daß diese theoretischen Unter- 
suchungen sich nur auf der Verarbeitung früher ausgeführter Ver- 
suche aufbauen. Der Unterricht spielt sich darum hier mit verhältnis- 
mäßig nur kleinen Unterbrechungen im Unterrichtszimmer ab, weniger 
im Laboratorium. Während bisher, etwa in der ersten Hälfte des Schul- 
jahrs keinerlei Formeln, chemische Gleichungen oder stöchiometrischen 
Berechnungen angewandt werden konnten, ist jetzt die Grundlage für 
eine solche mathematische Behandlung gelegt. Um die den Schülern 
völlig neue Schreibweise einzuüben, ist es empfehlenswert, bei gelegent- 
lichen Repetitionen jetzt überall die Formeln und Umsetzungsgleichungen 
nachzuholen und Berechnungen über die experimentell durchgeführten 
Umsetzungen anzustellen. 
Ebenso wird von jetzt ab bei jeder Umsetzung, Auflösung usw. die 
Reaktionsgleichung aufzustellen gesucht und bei jeder möglichen 
Gelegenheit der Zahlenwert der Formeln benützt. Die nachfolgenden 
Untersuchungen geben Gelegenheit, in einzelnen Fällen auch unmittelbar 
die Reaktionsgleichungen in ihren Einzelheiten gewichtsanalytisch oder 
volumetrisch zu verfolgen — das einzige Mittel, um das rein mechanische 
Auswendiglernen dieser Ausdrücke zu verhindern. Indem also bald auf 
Grund der Versuchsergebnisse die Gleichung aufgestellt, bald umgekehrt 
auf Grund der Gleichung das Reaktionsergebnis ausgesprochen wird, ge- 
wöhnt sich der Schüler daran, in der Formelschrift lediglich den kurzen 
und inhaltsreichen Ausdruck für chemische Tatsachen zu sehen. 
Mit Abschluß der Untersuchung über quantitative Beziehungen ist 
die Hauptsache für den theoretischen Teil der Unterstufe behandelt. Alles 
1och Fehlende, namentlich also das ganze Gebiet, welches sich mit dem 
Sammelnamen der Gasvolumetrie zusammenfassen läßt, ebenso die ein- 
gehendere Untersuchung der Dissoziationserscheinungen und ihre Be- 
gründung in der lonenlehre kann einer höheren Stufe vorbehalten bleiben. 
An rein sachlichem Material sind dagegen, entsprechend den Lehrplänen, 
noch einige Nichtmetalle eingehender zu behandeln, sowie — in großen 
Zügen — ein Überblick über die Metalle. 
Kohlenstoff und Kohlensäure. 
Ob man diesen Untersuchungsgang mit der Betrachtung des Kohlen- 
stoffs beginnen läßt, oder sofort mit der Kohlensäure anfängt, ist ziemlich 
zleichgültig. Denn beide Teile laufen fast vollkommen getrennt. Die Ver- 
suche über Kohlenstoff liefern nur wenig neue Gesichtspunkte für die 
allgemeine Behandlung der Naturkörper; vielmehr sind sie rein beschreiben-
	        
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