Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Umfang und Verteilung des Lehrstoffes. 11 
Nicht- 
rmann 
wissen 
: nicht 
außer- 
:1e der 
ar ver- 
fänger 
:tenen 
Yissen 
iefung 
schaft- 
;:kunda 
‚mmen 
Teil 
<ennt- 
Real- 
lichen 
ht den 
tzteren 
er Ab- 
ı£ wer- 
en der 
A 
esetzte 
\eraner 
:alogie) 
a bis 
iischen 
- die 
rsten 
damit 
;ieben 
Jean- 
n zwei 
wurde 
Jernen 
gung 
ssen- 
ımen- 
‚ahnen 
und zugleich das Beobachtungsvermögen an den konkreten Naturgebilden 
zu üben, erscheint der Kommission als eine unerläßliche, weil durchaus 
eigenartige und durch andere Mittel nicht erreichbare Ergänzung der bis- 
her im Lehrplane unserer höheren Schulen allzu sehr in den Vordergrund 
gerückten Pflege der abstrakten und der sprachlich-historischen Unter- 
richtsfächer . ..‘‘ Als selbstverständliche Voraussetzung gilt hierbei, daß 
der Unterricht die Pflege der Anschauung als seine wichtigste Aufgabe 
betrachtet, wofür gerade bei Chemie auf allen Gebieten durch den plan- 
voll angelegten Versuch ausgiebigste Gelegenheit geboten ist. „‚Meta- 
physischen Spekulationen bietet der Schulunterricht keinen Raum. Da- 
gegen wird er nicht versäumen, an geeigneten Problemen eine Anleitung 
zu geben, Tatsachen der Erfahrung von Hypothesen und Theorien zu 
unterscheiden, denen (wie der Atom-, Molekular-, Ionentheorie, den Ent- 
wicklungstheorien u. a.) trotz ihres großen heuristischen Wertes für den 
Fortschritt der Wissenschaft ihrer Natur nach nur ein höherer oder ge- 
ringerer Grad von Wahrscheinlichkeit innewohnt, und in deren Beurteilung 
die Ansichten der Forscher selbst oft weit auseinander gehen. Wie der 
wissenschaftlichen Erkenntnis, ist auch dem ethischen und ästhetischen 
Empfinden namentlich bei Betrachtung der organischen Naturgebilde eine 
sorgfältige Pflege zu widmen.“ 
Dem Anfangsunterricht kommt naturgemäß als erste Aufgabe zu, 
die Schüler in die neue Wissenschaft einzuführen. Er geht dabei aus von 
den Erscheinungen des täglichen Lebens, des naturgeschichtlichen Unter- 
richts oder der Hauptindustrie der Heimat. Als ein ziemlich früh, etwa 
nach einem Schuljahr zu erreichendes Ziel kann man verlangen, erstens 
las Vertrautsein mit den wichtigsten Eigenschaften der für den Menschen 
wertvollen Grundstoffe und ihrer Verbindungen, und zweitens die experi- 
mentelle Ableitung einiger grundlegenden Naturgesetze. Nach welchen 
Gesichtspunkten der Lehrer die Auswahl trifft, kann zunächst ebenso 
willkürlich bleiben, wie die Reihenfolge, in welcher er die ausgewählten 
Materialien abzuhandeln gedenkt. Nun wird der Inhalt des chemischen 
Pensums durch die Lehrpläne vorgeschrieben. Die Nichtmetalle, die 
stöchiometrischen Gesetze, einige Mineralien pflegen hierbei als wesent- 
üichste Punkte verlangt zu werden. Auch die äußere Form der Dar- 
bietung ist durch ein Gesetz festgelegt, zwar ein ungedrucktes, dafür aber 
um so zwingenderes: die Erfahrung. Die reine Systematik wirkt auf 
dem Gebiet der exakten Naturwissenschaften in noch viel höherem Grad 
ermüdend und abstumpfend als in der Biologie. Nach den Grundsätzen 
des Systems kann eben nur derjenige wissenschaftlich arbeiten und syn- 
thetisch aufbauen, für welchen das System mehr ist, denn Namen und 
Worte. Der Anfänger in der Wissenschaft muß sich dagegen erst die Bau- 
steine des Systems analytisch herausarbeiten: er versteht die Art der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.