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Besonderer Teil. . 0
und dem Phosphor sein mag. Da indes die Versuche ausnahmslos nur als
Demonstrationen möglich sind, lassen sie sich schnell hintereinander er-
erledigen, so daß immer die nötige Zeit dafür gefunden werden kann. Die
einschlägigen. Mineralien (Scherbenkobalt, gediegenes Antimon, Arsen-
kies, 'Realgar, Auripigment, Fahlerz, Grauspießglanz, Antimonsilber,
Rotgiltigerz usw.) werden vorgezeigt. Aus Arsenkies wird Arsen im Probier-
glas durch Sublimation abgeschieden. Ein Stück gediegenes Arsen des Han-
dels wird blankgeschabt. und das metallische Aussehen gezeigt. Darauf
wird es auf dem Amboß zertrümmert und damit die Sprödigkeit nach-
gewiesen. Durch Erhitzen von Arsenkies im Rohr unter Luftzutritt kommt
Arsenik zur Abscheidung, dessen Zusammensetzung und Formel genannt
werden. Hier kann bereits auf die Beständigkeit des Trioxyds aufmerksam
gemacht werden, im Gegensatz zu der entsprechenden Phosphorverbindung.
Das Trioxyd löst sich nur, wenig in Wasser, reagiert aber sauer. Die Ar-
senigsäure bildet auch Salze: die Probe wird mit Silbernitrat gemacht,
das Kupferarsenit und das Schweinfurtergrün vorgezeigt. Trotz seiner
sauren Eigenschaften löst es sich aber auch in Salzsäure: es besitzt also neben
seinem schwach sauren auch noch einen basischen Charakter. Die Bestän-
digkeit des Trichlorids in wässerig salzsaurer Lösung muß beim Vergleich
mit dem Phosphortrichlorid auffallen. Die Lösung enthält das Arsen in
Form von Kationen: durch Elektrolyse kommt metallisches Arsen an der
Kupferkathode zur Abscheidung. Durch Kochen mit Salpetersäure unter
dem Abzug reduziert sich das Oxydationsmittel, wie man an den braunen
3Spaltprodukten erkennt, während das Trioxyd sich weiter oxydiert: es
antsteht die Arsensäure bzw. Arsenpentoxyd. Die Zwischenglieder kann
der Lehrer aufzählen. Mit Arsensäure wird das Silbersalz aus Silber-
nitrat hergestellt, wobei der Farbunterschied zwischen Arsenit und Arsenat
die tatsächliche Oxydation des Trioxyds erkennen läßt. Arsenwasser-
stoff wird im Marshschen Apparat vorgeführt; auf das mattschwarze
Arsen ist als auf eine allotrope Form aufmerksam zu machen. Die Metall-
natur des Arsens zeigt sich darin, daß sich die Wasserstoffverbindung
so leicht wieder. zersetzen läßt; als Gegensatz dazu wird auf die Sauer-
stoffverbindung hingewiesen. Auch das Verhalten zu Schwefel zeigt die
Metallähnlichkeit: im Kölbchen wird Arsentrioxyd durch Erhitzen mit
Schwefel in Auripigment umgewandelt, ebenso das Schwefelarsen mit
Schwefelwasserstoff aus einer Lösung des Trichlorides ausgefällt.
In ähnlichem Umfange, eher noch kürzer, wird das Antimon ab-
gehandelt. Durch Oxydation des Grauspießglanzes mit Salpetersäure
wird das Oxyd erhalten; hier tritt also die große Beständigkeit der Sauer-
stoffverbindung noch mehr zutage als bei dem Arsen. Die Abscheidung
des gediegenen Antimons aus dem käuflichen Oxyd. wurde vor der Stunde
bereits eingeleitet: Trioxyd wurde mit Stärkekleister. und Kohlenstaub