Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Verwendung des Oxydes zu kosmetischen Zwecken und als innerliches 
Arzneimittel. 
Besonderer Teil. 
Die Kohlenstoffgruppe. 
Die Hauptelemente der Gruppe des Kohlenstoffs, Kohle und Silicium, 
wurden in ihren Hauptpunkten bereits auf der Unterstufe beschrieben. 
In Schulen, welchen ein eigentlicher organischer Kursus fehlt, ist im 
Anschluß an das erste Element ein Überblick über die Kohlenwasserstoffe 
zu geben, soweit sie für den menschlichen Haushalt in Betracht kommen. 
Die Chemie des Siliciums kann sehr kurz behandelt werden, zumal die 
Silikate bei den Alkalimetallen und dem Aluminium ihre Erwähnung 
finden. Ein Abschnitt über die Gläser kann hier oder im Zusammenhang 
mit dem Calcium folgen (S. 357). Hatte man früher auf die Behand- 
lung des Siliciums überhaupt verzichtet (S. 289), so ist es jetzt vollständig 
nachzuholen. Eine vergleichende Zusammenfassung ist nur in geringem 
Umfange möglich, weil den Schülern die organischen Abkömmlinge des 
Siliciums nicht zugänglich sind. Auch die Beiziehung des häufig hierher 
gerechneten dritten Elementes, des Bors, trägt kaum dazu bei, ein weiteres 
Verständnis für die Zusammengehörigkeit der Elemente zu gewinnen. 
Da es später, bei der Aufstellung des natürlichen Systems, sich überhaupt 
nicht in die Kohlenstoffreihe unterbringen läßt und in manchen seiner 
Eigenschaften an die Stickstoffgruppe erinnert, läßt man im Unterricht 
die Frage der Familienzugehörigkeit überhaupt offen und bezeichnet die- 
selbe als wissenschaftlich ‚noch nicht feststehend. Immerhin muß man, 
mit Rücksicht auf die Verwendung des Borax als Lötmittel und als Kon- 
servierungssubstanz, sowie auch, weil man die Borsäure bei theoretischen 
Untersuchungen (S. 319) nicht entbehren kann, die hierher gehörigen 
Verbindungen kurz behandeln. 
Die Schüler erhalten Borax, welchen sie in wenig Wasser lösen. Die 
alkalische Reaktion wird nachgewiesen. Auf Zusatz von Salzsäure fällt beim 
Abkühlen die Borsäure aus. Als Säure kann sie nicht stark sein, weil 
ihre Salze alkalisch reagieren. Eine wässerige Lösung reiner käuflicher 
Säure wird auf ihre Leitfähigkeit geprüft, wobei ebenfalls die geringe 
Stärke zum Ausdruck kommt. Trotzdem vermag sie als nichtflüchtige 
Säure z. B. aus Kochsalz den Chlorwasserstoff auszutreiben, wie ein 
Demonstrationsversuch im Platintiegel zeigt. Daß die Borsäure mit 
überhitzten Wasserdämpfen flüchtig ist, läßt sich im normalen Unterricht 
kaum zeigen. Immerhin aber muß diese Tatsache erwähnt werden, weil 
sie für einen Abschnitt der Geologie, für die pneumatolytische Bildung 
gewisser Mineralien und Erze von großer Wichtigkeit ist. Die natürliche 
Borsäure wird vorgezeigt, ebenso einige borhaltige Mineralien (Tur- 
malin, Topas) der Zinnerzgruppe. Als Ersatz für eine Destillation mit
	        
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