Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Vorschläge zur Behandlung ‘der Oberstufe, 345 
Reines, schon ‚vor. der Stunde bereitetes Methan wird in einem zur Hälfte 
luftleer gepumpten Kolben gewogen und das Molargewicht 16 bestimmt. 
Da das Gas als Verbrennungsprodukte Kohlendioxyd und Wasser liefert 
und der‘ Kohlenstoff für sich allein schon. 12 Gewichtsteile des Molar- 
gewichts ausmacht, muß die Zusammensetzung und Formel des Methans 
CH, sein. Die qualitative Zusammensetzung kann auch mit Chlor nach- 
geprüft werden: ‚gleiche Raummengen Methan und Chlor werden im 
Standzylinder gemischt und entzündet, wobei der Kohlenstoff als Ruß- 
wolke, der Wasserstoff. als. Salzsäuregas auftritt. Methan ist gesättigt, 
wie eine Prüfung mit Bromwasser in der Bunte-Bürette zeigt. . 
Nun wird Äthylen aus Weingeist und Schwefelsäure durch Erwärmen 
mit Sand bereitet; die Ausbeute an Gas wird bedeutend vergrößert, wenn 
man das Gemisch schon mehrere Tage vorher herstellen und darauf im 
Unterricht im Sandbad erwärmen läßt. Das Gas wird teils sofort entzündet, 
um dabei seine rußende Flamme zu zeigen, teils auch wird es in Gaso- 
metern aufgefangen. Die Probe mit Bromwasser wird ausgeführt; dann 
wird das Äthylen unter kleinem Überdruck aus einem Schnittbrenner 
nerausbrennen lassen. 
Ferner kann Äthan durch Elektrolyse von Natriumacetat dargestellt 
und verbrannt werden. Eine Probe zeigt, daß in ihm ein gesättigter Kohlen- 
wasserstoff vorliegt. ; 
Auf Grund der vier dargestellten und untersuchten Kohlenstoff-Wasser- 
stoffverbindungen verallgemeinert man: es gibt noch zahlreiche andere 
Kohlenwasserstoffe, teils gesättigt, teils ungesättigt, welche man sowohl 
künstlich herstellen kann, wie sie auch von der Natur geliefert werden. 
Rohpetroleum und eine Auswahl seiner Destillationsprodukte, Pentan, 
Hexan, Petroleumbenzin, Brennöl, Schmieröl, Vaseline, Erdwachs, Asphalt, 
werden vorgezeigt. Die leichte Entzündbarkeit der ersten und die Brenn- 
barkeit der erhitzten letzten Glieder der Reihe wird im’ eisernen Löffel 
dargetan. Ferner sind Hart- und Weichparaffin, flüssiges Paraffin, 
Solaröl, Gasolin usw. vorzuzeigen und ihre Darstellungsmethoden kurz 
zu erzählen. Auch hier folgen Verbrennungsversuche im eisernen Löffel. 
Zu Pentan und Brennpetroleum wird Bromdampf gegeben und die damit 
nachgewiesenen Tatsachen ausgesprochen. Mit Benzin wird ein Fett- 
fleck entfernt... Die Verwendung der. übrigen Destillationsprodukte der 
Petroleum- und Braunkohlenindustrie ist etwas weiter zu besprechen. In 
einem hier einsetzenden geologischen Exkurs wäre über die mutmaßliche 
Entstehung des Petroleums zu sprechen. Der chemische Unterricht hat 
ferner ein Interesse daran, die Gewinnung des Petroleums und seiner Ab- 
jallprodukte sowie die Industrie des Erdwachses eingehender zu behandeln. 
In diesen Zusammenhang gehört ferner ein Bericht über die Leucht- 
gasgewinnung, womöglich verbunden mit der Besichtigung einer Gas-
	        
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