Vorschläge zur Behandlung der Oberstufe. 349
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.Der spätere Unterricht hat immer wieder auf die Tabelle zurückzu-
kommen, wozu sich bei der Betrachtung neuer Elemente stets gute Gelegen-
heit gibt.
Die Alkalimetalle.
Von ihnen ist das. Natrium schon mit einer ganzen Anzahl von Eigen-
schaften bekannt geworden, und auch das Kalium ist nicht mehr ganz
fremd. Um so leichter wird es daher, diese Elemente zusammenfassend
ınter sich zu vergleichen und den „Gebrauchsmetallen‘“ gegenüberzu-
stellen. Trotzdem mehrere besonders kennzeichnende Eigentümlichkeiten
schon des öfteren ‚vorgekommen sind, z. B. die Löslichkeit sämtlicher
gebräuchlichen Salze oder die hydrolytische Aufspaltung der Karbonate,
empfiehlt sich zum Zweck besseren Einprägens auch hier eine systematische
Behandlung des Abschnittes. Unter Umständen, ist aus dem ent-
sprechenden Gebiet der Unterstufe (Seite 278f.) hier noch ein Teil nach-
zuholen. |
Zunächst wird Natrium unter Steinöl und in einem Rohr voll Wasser-
stoff nochmals aufgestellt und die bereits früher bekannt gewordenen
Eigentümlichkeiten ausgesprochen: Farbe, Oxydierbarkeit, geringe Härte,
Verhalten zu Wasser. Gediegen kann das Metall natürlich nicht vor-
kommen; das. Natriumion ist augenscheinlich die bei weitem beständigere
Erscheinungsform. Als verbreitetstes Salz wird auch das Chlornatrium
wieder aufgestellt, womöglich in verschiedenfarbigen Varietäten. Die
Löslichkeit in Wasser und die geringe Steigerung derselben bei zunehmen-
der Temperatur sind wieder in Erinnerung zu bringen. Das Vorkommen
im Meerwasser, die Abscheidung in Steinsalzlagern dürften noch vom
Abschnitt Chlor her in frischer Erinnerung sein. Wurde dort die Ge-
winnung des Meersalzes besonders besprochen, so kann man hier auf die
Bereitung des Salzes aus Sole mit Gradierwerken und Sudhäusern näher
eingehen. Als ein hübscher mineralogischer Versuch ist mit Steinsalz die
Bildung von Ätzfiguren auf Spaltflächen in feuchter Luft recht empfehlens-
wert. Aus dem Chlornatrium wird das Metall in Form von Natrium-
amalgam hergestellt; Schülergruppen zersetzen hierbei Kochsalzlösung
mit dem elektrischen Strom unter Verwendung einer Quecksilberkathode
und Kohleanode. Um den Versuch unabhängig von Dauerapparaten aus-
zuführen, wird das Quecksilber in ein kleines Becherglas in dünner Schicht
ausgegossen, ein. gut isolierter, unten blankgefeilter Draht eingetaucht
und darüber eine konzentrierte Chlornatriumlösung gegeben. Nach fünf
Minuten wird das Quecksilber in ein Probierglas abgefüllt und mit ver-
dünnter Schwefelsäure überschichtet: es entwickelt Wasserstoff. Hier
ist über die Entdeckung des. Natriums durch Davy, über die Abscheidung
aus geschmolzenem Ätznatron durch Elektrolyse sowie über die Reduk-