Umfang und Verteilung des Lehrstoffes. 23
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Reaktionen in wasserfreiem Lösungsmittel außerordentlich viel verständ-
licher. Nicht neue Elemente, sondern Atomkomplexe bewirken hier die
Verschiedenheit der chemischen Individuen. Indem die beeinflussenden
Atomgruppen aus einer Verbindung herausgespalten oder in eine andere
neu eingeführt werden, läßt sich ihre Wirkung stets prüfen und die Wahr-
heit der bisherigen Schlüsse fortgesetzt verfolgen. So gestaltet sich der
Unterricht der organischen Chemie, richtig erteilt, zu einer ununter-
brochenen Schulung des logischen Denkvermögens. Der durch philologisch-
grammatischen Zwang vielfach zum Zerrbilde gewordene philosophische
Unterricht vieler Lehrpläne wächst sich damit auf der Grundlage des
Experiments unmerklich und ohne Einführung eines neuen Lehrfaches
iruchtbringend aus.
Indem fortgesetzt die Ergebnisse des organischen Unterrichts auch
zurückblickend bei den unorganischen Erscheinungen geprüft werden,
zeigt sich der natürliche Zusammenhang beider Wissenszweige. Damit
wird ein neues Band zwischen den Vorgängen der unbelebten und belebten
Natur/geknüpft. Der biologische Unterricht der Oberklassen erfährt
hierdurch eine starke und wertvolle Unterstützung.
Die Notwendigkeit des Unterrichts in organischer Chemie suchte der
Verfasser schon früher*) darzutun und betonte damals, daß bereits einige
deutsche Bundesstaaten seit einer Reihe von Jahren günstige Erfahrungen
auf diesem Gebiete gemacht haben, und daß gegenwärtig die Mehrzahl
der übrigen ebenfalls dazu neigt, die Frage der Einführung dieses Lehr-
gebietes zu bejahen. Ausschlaggebend für die noch Zaudernden in letzter
Linie war die Unterrichtskommission der Gesellschaft deutscher Natur-
forscher und Ärzte, welche auf das Entschiedenste für die Einführung
eintrat, wenn auch nur in halbjährigem Kurs. Die Gründe dafür liegen
denn auch auf der Hand: Wie soll Biologie unterrichtet werden, diese
Wissenschaft rein organischer Natur, ohne exakte organisch-chemische
Vorkenntnisse? Wie soll man Prozesse schwierigster Art am lebenden Or-
ganismus verfolgen können, ohne daß man zuvor die Erscheinungen am
weniger variablen, unbelebten Produkt organischer Tätigkeit sehen und
beobachten gelernt hat? Soll dieses ungeheuere und inhaltreiche Gebiet
von einer Behandlung im Unterricht ausgeschlossen sein bloß aus dem
Grund, weil eben die organischen Stoffe und Verbindungen so außer-
ordentlich zahlreich sind, und weil die Fülle der Einzelerscheinungen
nur durch scharf logisches Denken sich sichten läßt? Die organische
Chemie, die Grundlage der gesamten deutschen Großindustrie, soll also
nur deswegen von der übrigen Chemie verbannt sein, weil der Kohlenstoff
So außerordentlich reaktionsfähig ist, weil die Kohlenstoffverbindungen so
leicht eine in die andere sich überführen lassen? Das sind doch unver-
Kennbare Widersprüche mit all dem, was wir sonst für den Schulunter-