Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Allgemeiner Teil. 
Lehrers vorbehalten, die Petrographie bereits im mineralogischen oder erst 
im geologischen Pensum zu behandeln, wie es überhaupt vorausgesetzt ist, 
daß die besonderen Verhältnisse des Heimatsortes für die Ausgestaltung 
des Unterrichts im einzelnen in Betracht zu ziehen sind. In einer mine- 
ralreichen, bergbautreibenden Gegend wird man beispielsweise dem mine- 
ralogischen Unterrichte wie den geologischen Beobachtungen eine größere 
Berücksichtigung zuteil werden lassen als anderswo. 
„Der organischen Chemie ist eine der bisherigen gegenüber er- 
weiterte Behandlung im Lehrplane der Oberprima zuteil geworden, nicht 
nur wegen der hohen technischen und wirtschaftlichen Bedeutung ihrer 
Produkte und ihrer nahen Beziehung zu vielen biologischen Fragen, son- 
dern auch wegen ihrer Wichtigkeit für die allgemeinen theoretischen An- 
schauungen, insbesondere über den Zusammenhang der chemischen Zu- 
sammensetzung und des physikalischen Verhaltens der Stoffe. 
„Um der Biologie zu einem mit zwei wöchentlichen Stunden durch 
alle Klassen fortlaufenden Unterrichte zu verhelfen, wie er auf der früheren 
Realschule erster Ordnung bestanden hat, glaubten die Vertreter der 
Chemie auf die dritte ihnen nach den preußischen Lehrplänen in den 
Oberklassen der Realschule zustehende Unterrichtsstunde verzichten 
zu dürfen, und zwar namentlich in der Erwartung, daß beide Fächer 
in hergebrachter Weise in einer Hand vereinigt bleiben, und daß für 
zusammenhängende praktische Schülerübungen auf andere Weise Raum 
geschaffen wird. 
„Die Geologie ist dem Sommerhalbjahre der Oberprima Zzuge- 
wiesen...“ 
Den Unterricht der Oberstufe bezeichnet die Kommission als syste- 
matischen Kursus. Sie stellt dafür folgenden Lehrplan auf: 
„Es empfiehlt sich, den Unterrichtsstoff auf die drei von der Ober- 
sekunda bis zur Oberprima zur Verfügung stehenden Jahrgänge etwa in der 
Weise zu verteilen, daß der Obersekunda die Nichtmetalle und Leicht- 
metalle, der Unterprima die übrigen Metalle und ein kurzer Abriß der 
Mineralogie als Abschluß der anorganischen Chemie zugewiesen wird, 
während der Oberprima die organische Chemie und als allgemeine Wieder- 
holung eine Zusammenfassung der Gesetze der allgemeinen Chemie vor- 
Dehalten bleibt. 
„Obersekunda. Demgemäß beginnt in der Obersekunda der Unter- 
richt am zweckmäßigsten mit dem Wasserstoff. Die übrigen Elemente mit 
ihren wichtigsten Verbindungen würden in folgender Gruppierung zu be- 
sprechen sein: Halogene, Gruppe des Sauerstoffs, des Stickstoffs (nebst 
einem Ausblick auf die Edelgase), des Kohlenstoffs; die Metalle der Al- 
kalien, der alkalischen Erden, die Gruppe des Magnesiums und des Alu- 
miniums (Erdmetalle).
	        
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