Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Allgemeiner Teil. 
„Für das Verständnis des Zusammenhanges von anorganischem und 
organischem Geschehen ist der Hinweis auf die Fortschritte der syntheti- 
schen Darstellung organischer Stoffe (Harnstoff, Zuckerarten, Alkaloide 
ısW.) von besonderer Wichtigkeit. 
„Im. Unterricht würde es sich in Hinsicht auf die zahlreichen, aus nur 
wenigen Elementen aufgebauten Verbindungen zunächst darum handeln, 
lie quantitativen Methoden (Elementaranalyse, Dampfdichte usw.) 
<ennen zu lernen, die zur Ermittelung der Molekulargröße geeignet sind. 
„Der Stoff wird sich auf folgende Kapitel verteilen: 
A. Methanderivate (aliphatische Verbindungen), Kohlenwasserstoffe 
(Reihen, natürliches Vorkommen, Petroleum), Alkohole (Holzgeist, Wein- 
geist, Amylalkohol, Glyzerin usw.), Aldehyde und Ketone, Säuren (ein- 
und mehrbasische), Alkoholsäuren, Äther und Ester, Fette und Seifen, 
Kohlenhydrate (einfache und zusammengesetzte) und deren Umwandlung. 
Gärung, Fermente, Katalyse. Nitroverbindungen und Amine. Eiweiß- 
stoffe. 
B. Benzolderivate (aromatische Verbindungen). Kohlenwasserstoffe, 
Phenole, Aldehyde und Säuren, Nitro-, Amido-, Azoverbindungen (Farb- 
stoffe). Terpene, ätherische Öle, Harze, Alkaloide. 
„Die Schüler sind durch einfache Versuche mit den Eigenschaften der 
ausgewählten Stoffe bekannt zu machen. Selbstverständlich kann es sich 
nur um elementare Belehrungen handeln, namentlich sind alle kompliziert 
zusammengesetzten Stoffe nur in ihrer technischen Bedeutung ohne Ein- 
zehen auf ihre Zusammensetzung und ihre Darstellung zu besprechen. 
„Die zweite Hälfte des letzten Schuljahres soll der Wiederholung der 
allgemeinen Gesetze und der zu ihrer Erklärung aufgestellten Hypothesen 
und Theorien gewidmet sein, die bereits dem systematischen Unterricht 
an passenden Stellen eingeordnet sind, wo das Tatsachenmaterial zur 
Hervorkehrung von allgemeinen Gesichtspunkten besonders geeignet 
erscheint. 
„Hierher gehört zunächst die Aufstellung des natürlichen (periodischen) 
Systems der Elemente; das Gesetz von den konstanten und multiplen 
Proportionen und die zu ihrer Erklärung aufgestellte Atomtheorie, die 
Regel von Avogadro und die Elemente der physikalischen Chemie: die 
Theorie der Lösungen, der Parallelismus vom Gasdruck und osmotischen 
Druck, die Osmose in ihrer Bedeutung für das Leben der Zelle und das 
organische Leben überhaupt; die Lehre von der elektrolytischen Dis- 
soziation, die Ionentheorie in ihrer Anwendung auf Elektrolyse und quali- 
tative Analyse. 
„Stöchiometrische Berechnungen sollen nur insoweit herangezogen 
werden, als sie das Verständnis für den quantitativen Verlauf der Vor- 
gänge zu unterstützen vermögen. Die bisher vielfach beliebten ausgedehn-
	        
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