35
Allgemeiner Teil.
Lehraufgabe der IV. Klasse (wöchentlich 3 Stunden).
Chemie und Mineralogie, Von der Betrachtung der Luft und einzelner
Minerale ausgehende und auf möglichst einfache Versuche gestützte
Einführung in die chemischen Erscheinungen; allmähliche Anbahnung
des Verständnisses ihres gesetzmäßigen Verlaufes in einer der Fassungs-
kraft angemessenen Form. Behandlung einer Auswahl chemischer Grund-
stoffe und ihrer wichtigsten Verbindungen, sowie der häufigeren Minerale
und Felsarten ohne besondere Rücksichtnahme auf eine systematische
Anordnung der Elemente. Organische Chemie unter Beschränkung auf
das Allernotwendigste, anknüpfend an das Petroleum, durch Beispiele
von einigen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Säuren, Kohlehydraten,
Cyanverbindungen und Benzolderivaten erläutert. Einiges über Eiweiß-
körper.
Lehraufgaben der V. Klasse (wöchentlich 3 Stunden).
Anorganische Chemie: Auf experimenteller Grundlage und innerhalb
ziner eingehenderen Betrachtung der Nichtmetalle und ihrer hervor-
ragenden Verbindungen Erweiterung und Vertiefung des Lehrstoffs der
IV. Klasse, insbesondere der chemischen Schreibweise, der Gesetze der
chemischen Vorgänge unter Berücksichtigung der auf dieser Unterrichts-
stufe verständlichen Grundlehren der physikalischen Chemie, Entwick-
lung der wichtigsten chemischen Begriffe, Lehr- und Erfahrungssätze
und der sie erläuternden Hypothesen und Theorien (chemische Analyse,
Synthese und Substitution, die stöchiometrischen Gesetze und die sie
erläuternde Atomtheorie, die Valenzlehre, das Energieprinzip, die Grund-
züge der Thermochemie und der Ionentheorie, Dissoziation und umkehr-
bare Prozesse, die Grundbegriffe über Reaktionsgeschwindigkeit und
über chemisches Gleichgewicht). Allgemeine Charakteristik der Metalle,
kurze vergleichende Besprechung der für Theorie und Praxis besonders
beachtenswerten Metalle und Metallverbindungen auf Grundlage des
periodischen Systems der Elemente.
Lehraufgabe der VI. Klasse (wöchentlich 2 Stunden).
Organische Chemie: Begriff einer organischen Verbindung und Nach-
weis ihrer wesentlichen Bestandteile. Atomistische Verhältnisformel. Er-
mittlung der Molekularformel, empirische und rationelle Formel.
Vorführung und übersichtliche Gruppierung einer Auswahl solcher
organischen Verbindungen und ihrer Umwandlungen, die entweder als
hervorragende Vertreter bestimmter Typen in theoretischer Hinsicht
von Bedeutung sind, vom technischen und volkswirtschaftlichen Stand-
punkt besonders wichtig erscheinen, oder im Stoffwechsel der Lebewesen
eine große Rolle spielen. Die Hauptvertreter der Cyanverbindungen,
Von den aliphatischen Verbindungen die bedeutendsten Derivate der
Kohlenwasserstoffe der Methan-, Ätylen- und Acetylenreihe, die natür-