Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Ansichtskarten, Photographien. 
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Umfang und eine technische Vervollkommnung erreicht, daß es leicht sein 
müßte, für die Schule aus dem reichen Vorrat Nutzen zu ziehen. Leider stellen 
sich in der Praxis mancherlei Schwierigkeiten ein. Zunächst ist von der ge- 
samten Marktware nur ein verschwindend kleiner Bruchteil von einigem Lehr- 
wert. Man müßte also eine strenge Sichtung vornehmen — und für diese fehlt 
fast jede Möglichkeit. Zwar liegt die Herstellung der Karten in den Händen 
verhältnismäßig weniger Großfirmen; aber die Hersteller haben meist nicht 
gleichzeitig das Verkaufsrecht; sie arbeiten für zahlreiche kleine Verleger, 
durch die das Material entsprechend der örtlichen Nachfrage weit verstreut 
wird. Dazu kommt ein zweites: das Neuigkeitsbedürfnis des Marktes ist so 
groß, daß die einzelne Ansichtskarte eine sehr kurze — oft nur nach Monaten 
bemessene — Lebensdauer besitzt. Infolgedessen sind auch fast alle jene Ver- 
tagsunternehmungen nach kurzer Zeit gescheitert, die besondere Unter- 
richtsserien zusammenstellten und in den Buchhandel brachten. Es ist 
deshalb ungemein schwierig, für die Beschaffung erdkundlich wertvoller An- 
sichtskarten Ratschläge zu geben, die nicht schon nach Erscheinen des Buches 
veraltet wären. 
Immerhin gibt es einige Firmen, die vorzügliche Karten herstellen und 
durch den Verlagsbuchhandel allgemein zugänglich machen. Ganz vortreff- 
lich in Auswahl und farbiger Ausführung (Steindruck, nicht Dreifarbendruck !) 
sind die Serien von Nenke und Ostermaier, Dresden. Wir nennen z. B. fol- 
gende: Oberitalienische Seen, Riesengebirge, Alpenpflanzen, Lüneburger 
Heide, Sächsische Schweiz, Böhmisches Mittelgebirge, Riviera, Holland, Eng- 
land, Erzgebirge, Spreewald, Oberbayern: 
Leicht im Handel zu erlangen sind auch die farbigen: „Tuck-Postkarten“‘, 
Sie sind nach Ölbildern hergestellt, manchmal etwas stark nach der künst- 
lerischen Seite hin zugestutzt, bieten aber vieles Gute, z. B. die Städteserien 
Lübeck, Kiel, Danzig u. a. Ganz vorzügliche Photographiekarten (Hoch- 
glanz), hergestellt von der Neuen Photographischen Gesellschaft, 
Berlin-Steglitz, kauft man in den norwegischen Küstenstädten oder in Eng- 
land; es ist anzunehmen, daß die Bilder auch bei der Herstellerfirma zu er- 
\angen sind — es fehlt nur die Gelegenheit, auszuwählen. Gleichwertige Brom- 
silberkarten von den norwegischen Fjordlandschaften vertreibt die Firma 
Knudsen in Bergen (Norwegen). Viele buchhändlerisch erreichbare Serien 
verdanken wir der Heimatschutzbewegung, z. B. die schönen Karten von 
Bertha Zillesen oder Susanne Homann-Darmstadt (z. B. Wimpfen, Coburg, 
Bamberg, Darmstadt, Trier, München, Altfrankfurt, Altköln, Nördlingen, 
Regensburg, Dresden, Westerwald). 
Weitere Stellen zum Einkauf guter Ansichtskarten sind die größeren 
„Postkartenzentralen‘“, z. B. die Firma Leonhardt-Dresden, Ziegel- 
straße. Derartige Firmen kaufen Restbestände aller möglichen Fabriken und 
bieten sie, nach Ländern geordnet, zum Verkauf aus. Damit ist eine wichtige
	        
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