Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Ausschnitte aus Drucksachen, Stereoskopbilder. 121 
photographie Carl Weller, Berlin SW 68, auch in losen Einzelabzügen! verkauft 
werden. Dem gleichen Verlag verdanken wir auch das Werk von P. Schu- 
mann, Das Kgr. Sachsen in Farbenphotographien. 1916. Das Education 
Department in Neuseeland läßt Hunderte von Bildern aus verschiedenen 
Werken sammeln und einzeln auf stark glänzendes Kartonpapier (Lexikon- 
format) drucken. Die Rückseite der Bilder enthält eingehende Erläuterungen. 
Künstlerisch ganz hervorragend sind die von Kurt Hielscher bei E. Was- 
muth herausgegebenen Prachtwerke: Das unbekannte Spanien — Deutsch- 
land (1924). 
In Schweden werden die zahlreichen Bildstöcke aus den Werbeschriften der 
Svenska Turistföreningen unterrichtlich ausgenutzt. Die Abbildungen werden 
einzeln auf lose Blätter (Kunstdruckpapier) gedruckt und nach Provinzen ge- 
ordnet in Briefumschlägen verkauft. Es kostet dabei jedes Bild etwa 2 Pfennig. 
Die Lehrer haben außerdem die Möglichkeit, die Bilder streng nach dem 
Gange des Unterrichts auszuwählen und im Massenbezug für ihre Klassen 
anzuschaffen. Jeder Schüler kauft sich ein Quartbuch mit leeren grauen 
Blättern (Svenska geografiska Bilder för Skola och Hem. Stockholm, Magn. 
Bergvall) und klebt die unterrichtlich behandelten Blätter der Reihe nach ein. 
Sollte eine entsprechende Einrichtung nicht auch in Deutschland möglich sein ? 
In manchen Fällen wird dem Lehrer freilich nichts anderes übrig bleiben, 
als geeignete Bilder aus alten Zeitschriften (Über Land und Meer, Alpen- 
zeitung, Woche) auszuschneiden und auf dünne Pappe aufzuziehen. Mit 
der Zeit lassen sich auf diese Weise mit geringen Mitteln ganz hübsche Samm- 
lungen gewinnen. 
4, Stereoskopbilder. Es ist kein Zweifel, daß der körperliche Eindruck, 
den die Stereoskopbilder machen, auch für die Auffassung erdkundlicher Ein- 
zelheiten wertvoll ist. Deshalb hat man seit langem solche Bilderreihen für 
den erdkundlichen Unterricht in den Handel gebracht. Der Schulwartkatalog 
bietet nur eine kleine Auswahl aus der Fülle des Vorhandenen. Den Vorzug 
der Körperlichkeit mit dem der Farbe vereinigen die Chromoplastbilder, 
die farbenphotographisch aufgenommen und durch den Dreifarbendruck ver- 
vielfältigt sind. Die wirklich schönen Bilder werden von der Farben- 
photographischen Gesellschaft Stuttgartinden Handel gebracht und 
nur in Gruppen von 6 oder 12 Stück verkauft. Ein dazu gehöriger Stereoskop- 
apparat kostet 4.50 Mk. So wirkungsvoll die Besichtigung solcher Bilder 
namentlich im Familienkreise ist, in der Schule wird der Gebrauch immer auf 
Schwierigkeiten stoßen. Der Apparat wandert nur langsam durch die Klasse; 
er muß für das Auge eingestellt werden und bedarf einer besonders ausge- 
wählten Haltung zu dem einfallenden Lichte. Selbst wenn mehrere Apparate 
gleichzeitig in Umlauf sind, gibt es einen Zeitverlust, der allzu leicht zu aller- 
ı „Farbenphotographien aus den deutschen Kolonien“.
	        
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