Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Das Bild. 
handelt werden können. Über die technischen Einrichtungen und Schwierig- 
keiten soll an anderer Stelle gesprochen werden! (S. 264). 
6, Das bewegte Bild, Wenige Jahre sind verstrichen, seit das bewegte 
Lichtbild seinen. Weltflug angetreten, seit das „Kino“ in allen Vierteln der 
Großstadt, aber auch draußen auf dem Dorfe seine Tore geöffnet hat und den 
ernsten Kunststätten ein gefährlicher Wettbewerber geworden ist. Es nimmt 
durch seine Wirkung die große Masse gefangen; sollte man deshalb nicht ver- 
suchen, es in den Dienst der Volks- und Schulbildung zu stellen? Über diese 
Frage ist bereits viel gestritten worden. Es ist hier nicht der Ort, ausführlich 
in die Erörterung der grundsätzlichen Streitpunkte einzutreten. Nur in 
kürzester Form seien die pädagogischen Vorteile und Nachteile des 
lebenden “Lichtbildes wiedergegeben: 
]. Es wirkt durch seine Naturwahrheit überzeugend, „suggestiv“‘, 
2. Es ist gefühlsbetont, und das ausgelöste Lustgefühl erleichtert die Stoff- 
aneignung. 
3. Es hat eine größere Fernwirkung als selbst die größten Wandbilder., 
4. Es gibt die natürlichen Bewegungen richtig wieder — wenn auch oft in 
falschem Zeitmaß. 
Es spart durch seine eindringliche Anschaulichkeit dem Lehrer viele 
Worte. 
Es gewährleistet eine richtige Raumauffassung; die Bilder wirken durch 
die Bewegungen stereoskopisch. ; 
/. Es macht die Hauptsachen des Bildes durch Nebenumstände fesselnder. 
8. Es gestattet eine Synthese des Vorstellungsinhaltes, während das Glas- 
bild wesentlich zu analytischen Betrachtungen geeignet ist. 
Dagegen wendet man ein: 
1. Die Kinovorstellung überfüttert die Kinder mit Bildern. 
2. Die Eindrücke sind zu flüchtig, gestatten kein Verweilen. 
3. Die Phantasietätigkeit des Schülers verarmt, weil ihr immer weniger 
zugemutet wird. 
4. Auch das Denken wird zu wenig geübt. 
5. Die Wahrheit ist oft nur scheinbar; es handelt sich vielfach um ge- 
stellte Szenen. 
6. Das Auge wird übermüdet, das Nervensystem aufgepeitscht (Aufge- 
regtheit, unruhiger Schlaf, lebhafte Träume als Folgeescheinungen). 
Das lebende Lichtbild verleitet zu Oberflächlichkeit im Sehen und Ur- 
teilen. 
Beschränken wir nunmehr die Frage auf unser Fach: Was könnte das 
jebende Lichtbild im erdkundlichen Unterrichte leisten? Es kann für uns 
ein wertvolles Lehrmittel werden, wenn es sich zunächst beschränkt auf 
* Vgl. Volkmann, Die Projektion in der Schule. Aus der Natur 1913/14.
	        
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