Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Das Bild. 
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Aus dem Lichtspielrat ist die „„Bildstelle des Zentralinstituts für 
Erziehung und Unterricht‘ in Berlin W 35, Potsdamer Straße 120, her- 
vorgegangen, die unter der Leitung von Felix Lampe steht und das Kino als 
Bildungsstätte im weitesten Sinne ausbauen will. 
Ein derartiges Ziel läßt sich nur unter Zusammenfassung vieler Kräfte und 
Mittel erreichen, und die von Stettin ausgehende Bewegung hat deshalb einen 
„Bildspielbund deutscher Städte‘ gegründet, der seine Mitglieder mit 
Filmen versorgt und durch seinen Einfluß die Filmindustrie ebenso wie die 
Kinobesucher auf eine höhere Stufe des Geschmacks heben will. Zur Zeit ge- 
hören dem Bunde etwa 120 Städte an (Geschäftsführer Dr. Günther, Berlin, 
SW 21, Bochumerstr. 8). Neben diesen großen Gründungen sind auch 
kleinere, mehr örtlich wirkende zu nennen. So ist in Dresden 1917 die 
„Gefilge‘“ („Gesellschaft für wissenschaftliche und unterhaltende 
Kinematographie m. b. H.‘“) von dem Ingenieur Filzinger ins Leben ge- 
rufen worden, die ein besonderes Lichtspieltheater für Schulen einrichten 
will, Bisher sind die Bemühungen an äußeren Schwierigkeiten gescheitert. 
Von den deutschen Firmen, die schon seit längerer Zeit ernstlich bemüht sind, 
dem Unterrichtsfilm eine Stätte zu bereiten, seien genannt: Neue Photo- 
graphische Gesellschaft Berlin-Steglitz, Decla-Bioskop-A.-G., Deulig-Film-A.-G., 
und Ufa-Kulturabteilung, Berlin, Ernemann-Werke A.-G., Dresden, Licht- 
bilderei G. m. b. H., München-Gladbach, Weltkinematograph, Freiburg i. Br., 
E. Liesegang, Düsseldorf. 27 Firmen, die ihren Sitz meist in Berlin haben, 
sind in einem „Bund deutscher Lehrfilmhersteller‘‘ zusammengeschlossen. 
Die Verzeichnisse dieser Firmen geben einen guten Anhalt über den zurzeit 
in Deutschland für Schulen zur Verfügung stehenden Filmvorrat, 
Bei der Neuheit der ganzen Bewegung müssen auch noch einige Worte über 
die technischen Voraussetzungen der Schulkinematographie gesagt 
werden. Können die Einrichtungen der großen Theater ohne weiteres auf die 
Schulen übertragen werden, oder gibt es bereits gute Vorführungseinrich- 
tungen, die den besonderen Bedürfnissen angepaßt sind? Es mag zugegeben 
werden, daß in der Frage der Filmaufnahmen das Ausland noch einen ge- 
wissen Vorsprung hat. In der Herstellung der Apparate aller Größen je- 
doch ist die deutsche Industrie durchaus auf der Höhe. Es sind auch bereits 
große Anstrengungen gemacht worden, Apparate zu bauen, die in erster Linie 
zu Schulvorführungen bestimmt sind. Von geeigneten Firmen nennen wir 
nur: Ernemann-Werke A.-G. (Dresden, Schandauer Straße 48/52), Deutsche 
Gaumont-Gesellschaft (Berlin SW, Friedrichstr. 28), Nitzsche (Leipzig, 
Tauchaer Straße 28—30), Ed. Liesegang, Düsseldorf. 
Die Anforderungen, die an einen Schulapparat gestellt werden müssen, sind 
vor allem folgende: 
1. Absolute Feuersicherheit. 
2. Die Möglichkeit, das bewegte Bild an jeder gewünschten Stelle anzuhalten. 
Wagner, Methodik des erdkundlichen Unterrichts, I. 9
	        
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