Stufenatlanten.
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H. Wagner, Lehrbuch der Geographie, Bd. I. Allgemeine Erdkunde. 10. Aufl. Hannover
- 1920.
K. Peucker, Schattenplastik und Farbenplastik. Wien 1898. ;
Man vergleiche ferner hierzu die. Aufsätze in den verschiedenen geogra-
phischen Zeitschriftenl. Eine kritische Besprechung neuerer Schulatlanten
und Wünsche zu deren Vervollkommnung bietet
M. Große, Einige Gedanken zu dem Thema: Anforderungen an Schulatlanten. (Aus der
Natur 1917.)
Einzelbesprechungen von Neuerscheinungen schlage man bei Lampe in den
Jahresberichten über das höhere Schulwesen und in den sachkundigen Über-
sichten Haacks im Geographischen Anzeiger oder im Geographischen Jahr-
buche nach.
Stufenatlanten. Legt man sich die Frage vor, welche Anforderungen
an einen guten Schulatlas zu stellen sind, so drängt sich bald die Überzeugung
auf, daß sich keine Antwort geben läßt, die für alle Unterrichtsstufen Geltung
hätte. Wir ziehen deshalb vor, zunächst das Thema der Stufenatlanten zu
erörtern. Es ist schon von verschiedenen Schulmännern. darauf hingewiesen
worden, daß unmöglich dasselbe Kartenwerk die Schüler von Sexta bis Prima
begleiten könne — und die meisten Atlasverleger haben daraus ihre Folge-
rungen gezogen. In der Tat sprechen triftige Gründe für einen Wechsel im
Schulatlas während einer sechs- bis neunjährigen Lernzeit. Vor allem sind
die kartographischen Ausdrucksmittel so schwierig und mannigfaltig,
daß es geraten erscheint, sie dem Anfänger nur in beschränkter Auswahl und
in methodischer Vereinfachung zu bieten. Daneben bedarf auch die Stoff-
menge einer allmählichen Bereicherung. Schließlich wird ein Atlas
in 6 bis 9 Jahren sicher stofflich veralten und äußerlich stark abgenutzt
werden.
Die Atlasherausgeber haben sich daher zu einer Zweiteilung oder sogar zu
einer Dreiteilung im Stufenaufbau entschlossen. Aber selbst bei dieser weiter-
gehenden Gliederung scheint mir das Wesen des. Stufenbaues, die Anpassung
an die geistige Reife des Schülers noch lange nicht hinreichend erkannt wor-
den zu sein. Die Herausgeber bleiben in der Hauptsache auf einer sehr äußer-
lichen Stoffbeschränkung stehen, indem sie die Zahl der Karten und der Menge
der darauf dargestellten Einzelheiten abändern. ‚Viel wichtiger erscheint
mir das Ändern der Darstellungsmittel, der Projektion und der
Geländezeichnung, die Mannigfaltigkeit der Symbole sowie der-
1 z.B. Gerster, Über Herstellung von Schulatlanten, Verh. 4. Dtsch. Geogr. Tag. 1884.
— Perthes, Über die Notwendigkeit der Atlaseinheit in den einzelnen Klassen. Verh.
7. Dtsch. Geogr. Tag. 1887. — Fischer, Die Atlanten an den preuß, höh. Schulen, Geogr.
Ztschr. 1903. — Hustedt, Der geogr. Schulatlas. Ztschr. f. Schulgeogr. 1896 97. —
Harms, Sollen die Schülerhandkarten stumm oder mit Namen versehen sein? Ztschr.
f. Schulgeogr. 1896/97. — Hölzel, Wert und Verwendung der Spezialkärtchen in unseren
Schulatlanten. Geogr. Ztschr. 1896.— Pen ck ‚Deutsche Handatlanten. Geogr. Ztschr. 1911.