Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Vorschläge für den Unterstufenatlas. 
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Orte durch einfache Ringe angeben, über die weiter nichts als eben die Lage 
gemerkt werden soll, dazu die Haupteisenbahnstrecken, Denn wir wollen auf 
den späteren Unterrichtsstufen möglichst oft die Frage aus der Karte beant- 
worten: Wie kommen wir vom Heimatorte nach der neu zu behandelnden 
Gegend? 
Eine besondere Auseinandersetzung bedarf die Netzzeichnung. Sex- 
taner brauchen noch nichts von Breiten- und Längenkreisen zu wissen, es soll 
ihnen auch gar nicht zum Bewußtsein kommen, daß jede Karte die Projek- 
tion einer Kugelkalotte auf die Ebene ist. Es besteht kein Bedürfnis, von der 
jahrhundertelang geltenden und der Kindesnatur durchaus entsprechenden 
Vorstellung abzugehen, daß die Erdoberfläche eine Ebene mit aufgesetzten 
Bergen und eingegrabenen Tälern ist. Selbst in der Projektion könnten wir 
ruhig auf dem Standpunkte der Antike verharren und Sachsen als rechteckige 
Plattkarte entwerfen. Es dürfte kaum ein Fachgeograph. diese rückschritt- 
liche Projektionsart an dem fertigen Kartenbild entdecken! Jedenfalls lassen 
wir also — selbst wenn wir zur Konstruktion ein wissenschaftlich einwand- 
freies Verfahren benutzt haben — das Gradntz weg und ersetzen es durch 
ein Quadratnetz. (Auf der Heimatkarte genügt vielleicht ein durch einen 
wichtigen Punkt — Rathaus — gelegtes Linienkreuz zur Bestimmung der 
Haupthimmelsrichtungen.) Das Quadratnetz soll als Hilfe beim Aufsuchen 
von Punkten dienen und kann deshalb wie auf Handatlanten mit Ziffern und 
Buchstaben bezeichnet werden. Es bietet aber auch ein Grundgerüst, wenn 
einmal irgendein Kartenteil, etwa ein Flußsystem, zu einer Zeichenübung be- 
nützt werden soll. 
Die Hauptkarte wird durch einige genauere Nebenkarten — aber auf einem 
besonderen Blatt, nicht zur Winkelausfüllung: — ergänzt, etwa: Elbsand- 
steingebirge, Umgebung des Fichtelberges mit Erzgebirgsabfall,; Elbtal bei 
Dresden, Umgebung von Leipzig. Von den üblichen kleinen Kärtchen des 
ganzen Landes könnten allenfalls gegeben werden: Einteilung in Kreishaupt- 
mannschaften (mit Flächenfarben), Bodenkultur (Wald- und Feldland- 
schaften). Geologische Übersichten in so kleinem Maßstabe sind schon tech- 
nisch meist unzulänglich, methodisch für die Unterstufe gänzlich überflüssig, 
ebenso Klimakarten und Dichtekarten, deren Darstellungsmittel in Sexta 
nicht recht verstanden werden. Eine besondere Eisenbahnkarte unter Weg- 
lassung des.Geländes hat zu wenig unterrichtliche Ausnutzbarkeit. Für be- 
sondere Übungen in der Eisenbahngeographie ist es besser, die Karte des 
Eisenbahnkursbuches zu verwerten. Ein Querschnitt durch das Land in nicht 
zu ungeschickter Überhöhung hat auf einem der beiden Hauptblätter Platz. 
So wenig wir im allgemeinen das Aussparen von Raum zu Nebenkarten be- 
fürworten wollen; ein solcher Durchschnitt im gleichen Längenmaßstab der 
Hauptkarte möchte schon aus didaktischen Rücksichten auf dem gleichen 
Blatte geboten werden...
	        
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