Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Vorschläge für den Unterstufenatlas. 
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Ecken könnten ähnlich schattierte Kugelbilder in kleinerem Maßstab kom- 
men: die westliche Halbkugel zeigend, eine schematische Zoneneinteilung, 
ein Mondbild in voller Beleuchtung, ein anderes, an dem die voll gezeichnete 
Kugel mit Ausnahme einer ‚schmalen Sichel beschattet ist. 
Als Abschluß der Unterstufe sehen wir die Einführung in die Karten- 
projektion vor. Sie wird hier so elementar gegeben, als es für einen Schüler 
mit den allereinfachsten Geometriekenntnissen eben möglich ist, und doch 
so denkbildend und gründlich, daß die gewonnenen Kenntnisse für die ganze 
Mittelstufe ausreichen.‘ Wie man an diese Aufgabe methodisch herangehen 
kann, ist an anderer Stelle (Band II) ausgeführt. In entsprechender Weise 
könnte der Atlas die dazu nötigen Netze zusammenstellen. Als Anwendung 
hierzu bringen wir die .beiden Planigloben in Globularprojektion und ‚eine 
Gesamtdarstellung der Erdoberfläche nach Sanson-Flamsteed. 
Es bleibt nun noch das Gebiet der mathematischen Erd- und Him- 
melskunde. Die Karte des nördlichen Sternhimmels könnte in tiefem Blau 
als Hohlkugel schattiert werden; denn es wird dem jüngeren Schüler er- 
fahrungsgemäß schwer, sich in diese der Globusdarstellung entgegengesetzte 
Krümmung hineinzudenken. Es werden nur ganz wenige Sternbilder hervor- 
gehoben‘ (weiß). Eın Pfeil am Außenrande deutet an, wie sich das ganze 
Himmelsgewölbe scheinbar um den Polarstern dreht. ) 
Die Zeichnungen, die die scheinbare Bewegung der Sonne und der Gestirne 
erläutern, dürfen nicht zu viel auf einmal darstellen und sollen sich vor den 
einfachen Linienbildern der Leitfäden durch plastische Farbentönung aus- 
zeichnen. 
Der in Vorstehendem ziemlich ausführlich skizzierte Unterstufenatlas unter- 
scheidet sich ebensosehr von den bisherigen Atlanten gleichen Namens wie 
von den einfachen Volksschulatlanten. Er steht in Widerspruch mit einer oft 
erhobenen Hauptforderung: daß die kartographischen Darstellungsmittel von 
Anfang bis Ende einheitlich sein müssen. Aber. er trägt der geistigen ‚Ent- 
wicklung der jüngeren‘ Schüler möglichst Rechnung: und sucht das. Lernen 
nach der Karte zu erleichtern. Eins sei stark betont: An die künstlerisch- 
technische Ausführung stellt er gleich hohe Anforderungen wie 
nur irgendein Oberstufenatlas. Mit unzulänglichen Mitteln: erreicht 
man nicht die für das Kindesauge erwünschte:;Plastik; was an wissenschaft- 
licher Genauigkeit preisgegeben wird, muß durch künstlerische Wirkung er- 
setzt werden. Und das werden nur unsere ersten kartographischen Institute 
erreichen. Ihnen bleibt das Urteil überlassen, ob unser rein methodisch: aus- 
gearbeiteter Entwurf praktisch durchführbar ist. 
Anforderungen an den Schulatlas, 
Wer die Entwicklung der Schulatlanten während. der letzten drei ‚Jahr- 
zehnte verfolgt, wird zugestehen, daß in der Technik und in der schulmäßigen
	        
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