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Erdkundliche Schulbücher.
S. Ruge, Kleine Geographie. Für die untere Lehrstufe in drei Jahreskursen, Neuauflagen
besorgt von Walther Ruge, Leipzig, Seele & Co.
Die Landschaftsschilderungen sind schlicht und klar, die Darstellung des Politischen
ist etwas zu systematisch; die Trennung beider Gebiete ist der ursächlichen Verknüpfung
nicht günstig, Zuviel Atlasbeschreibung im Text,
S. Ruge, Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen. Neuauflagen von
E. Friedrich und W. Ruge. Leipzig, Seele & Co.
Reichliche Verwertung der Statistik, zuverlässig,
D. Kende, Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie für die VII. Klasse der
Realschulen. Wien, Manz.
Als Beispiel für die starke Pflege der Vaterlandskunde in Österreich-Ungarn ge-
nannt. Gründliche Arbeit, außerordentlich viel Stoff, viele Quellen wörtlich benutzt.
Durchaus wissenschaftlich ausgewählte Abbildungen in besonderem Anhang,
R. Langenbeck, Leitfaden der Geographie für höhere Lehranstalten. 2 Teile. Leipzig,
W. Engelmann,
Sehr zuverlässige Arbeit, aber noch recht viel Stoff, der besser aus dem Atlas ge-
wonnen werden kann, Depeschenstil.
NY. Matzat, Erdkunde. Ein Hilfsbuch für den geographischen Unterricht. Berlin, P. Parey.
Durchaus als Lernbuch eingerichtet, Einteilung in kleinste Lerneinheiten, mög-
lichste Übersicht durch Anordnung und Größe des Druckes. Als Hilfen für einfache
Zeichnungen werden ‚„‚Stützpunkte‘, Maße und Entfernungen in größerer Zahl gegeben.
Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen. München-Berlin, R. Oldenbourg.
Ähnlich wie Seydlitz in zahlreichen Ausgaben für verschiedene Schulverhältnisse
bearbeitet. Breiteste Anschaulichkeit, Zerlegen der Länder in natürliche Einheiten,
Durchdringung der Natur- und Kulturverhältnisse, Zusammenfassung der Einzeltat-
sachen unter leitende Ideen, Schulung des induktiven Denkens, Betonung des Wirt-
schaftlichen, Reiche Bilderausstattung. Von den Einzelbearbeitungen weichen vom
Grundwerk am meisten die beiden von P. Wagner besorgten sächsischen Ausgaben ab;
ihnen entstammen viele Einzelheiten und Abbildungen im 2. Teile vorliegenden Hand-
buches. Die neue preußische Ausgabe ist von B. Bitterling und Th. Otto besorgt.
H. Harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. 6 Hefte. Leipzig,
List & v. Bressensdorf.
Gekürzte „Schülerhefte“, in Inhalt und Auffassung.den größeren Vorbereitungs-
werken des Verfassers entsprechend. Sucht auf alle Weise das Einprägen des Stoffes
zu erleichtern: straffe Stoffgliederung, verschiedene Druckgröße, bildliche Darstellungen
aller Art. In Stoffmenge weit über das wirklich Erlernbare hinausgehend, vielfach auch
aus dem Rahmen des rein Erdkundlichen herausfallend — aber für den Methodiker
recht anregend, Wenn Bruhns als begeisterter Anhänger von Harms sogar dessen
„Vaterländische Erdkunde“ als Hilfsbuch für. die Hand des Schülers empfiehlt, so geht
das wohl selbst über die ursprüngliche Absicht des Verfassers hinaus. Noch kürzer als
die „Hilfsbücher‘“ bietet den Stoff das „Einpräge- und Wiederholungsheft‘“ zur Vater-
ländischen Erdkunde. (Vgl. die Abb. aus diesem S. 213, 214, 235.)
B. Bruhns, Allgemeine Erdkunde. Ein Hilfsbuch für den Unterricht in den obersten
Klassen der höheren Schulen sowie zum Selbststudium. Leipzig, List & v. Bressensdorf.
Ein Versuch, auf dem noch wenig bebauten Gebiete der Oberklassenerdkunde neues
zu schaffen. Bietet mancherlei Anregungen, ist aber noch sehr ungleichmäßig durch-
geführt; Klima- und Meereskunde fehlen fast ganz,
R. Hannke, Erdkundliche Aufsätze für‘ die oberen Klassen höherer Lehranstalten,
2 Bände. Berlin, C. Flemming.
Will den Mangel an erdkundlichen Lehrstunden durch Anregung zu häuslicher