Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Anwendung des Gelernten, 
Was für eine Regierung streben die Iren an? Auf welcher Halbkegel liegt Eng- 
land? Auf welcher Stelle der Landhalbkugel? Welche Industrie ist in Irland 
zu Hause und warum ? Was für einen Eisenbahnverkehr hat England ? Welche 
Einzelheiten weißt du vom Eisenbahnwesen ? Nenne zwei Universitätsstädte 
in England! Was ist von Canterbury zu merken ? Welche englische Landschaft 
erinnert an Rügen? Welche Bedeutung hat Valentia? Nenne einen Schlacht- 
ort in Südengland! Wie kommt es, daß die Bodenkultur in Irland so wenig 
fortgeschritten ist? In welchen Städten gibt es Wollindustrie ? Welche Eigen- 
art besitzt die englische Küste ? Wie heißt die bedeutendste Kirche in London ? 
Was. hat Greenwich für eine Bedeutung ? Aus welcher Zeit stammen die eng- 
lischen Gebirge und welches Aussehen haben sie deshalb? Nenne englische 
Kolonien ! Welche Stützpunkte hat England für seinen Seehandel? Wie heißt 
der Schnellzug, der von London nach Edinburgh fährt ? Wo ist in Deutschland 
ein ähnlich bevölkertes Gebiet wie das von Mittelengland? Welche Häfen 
liegen in der Nähe der Insel Wight? In welchen Städten ist Eisenindustrie ? 
Nenne die wichtigsten Überfahrtsorte! Wieviel mal so groß ist Deutschland 
als die Fläche von London? (Es war gesagt worden, daß Londons Fläche so 
groß ist wie der halbe Bodensee — die Fläche des Bodensees ist im vorigen 
Schuljahr mit 540 qkm = ?/,ooo Deutschland gelernt worden.) Welche Meeres- 
teile der Ostküste entsprechen bestimmten Buchten der Westküste ? Wie heißt 
der höchste Berg in Wales? Wie heißen die Seen in Schottland? Wie heißen 
die Hafenbecken in London? Wie heißen die wichtigsten Themsebrücken in 
London? Wie weit ist es von Hamburg bis Dover? 
Es geht bei solchen Prüfungsstunden oft reichlich kunterbunt zu; eine Frage 
löst eine andere aus — oft nur durch die Frageform, nicht durch die Ver- 
wandtschaft des Inhalts. Aber das schadet nichts; das Durcheinander erzieht 
zur Geistesgegenwart und überdies — es macht viel Spaß! So gefürchtet oft 
die systematische Wiederholung ist, die freie Form des Selbstprüfens können 
namentlich jüngere Schüler nicht leicht überdrüssig bekommen. 
Die Formalstufen haben das Schicksal so mancher pädagogischen Neue- 
rungen gehabt: begeisterte Aufnahme, vielfach mißverstandene Anwendung, 
daraus hervorgehende Mißerfolge und schließliche Ablehnung des Guten samt 
dem Fehlerhaften. Zweierlei wird man ihnen aber nie abstreiten können: ihre 
psychologische Begründung ist einwandfrei und ihre Anwendung zwingt den 
Lehrer, sich ebenso gründlich mit dem neuen Stoff wie mit dem Seeleninhalt 
seiner Schüler zu beschäftigen. 
Unter den Gegnern der Herbartschen Formalstufen hat sich besonders 
Heinrich Kerp! hervorgetan und sie nicht nur als wertlos, sondern auch als 
schädlich bezeichnet. Vor allem nimmt er Anstoß daran, daß „Darbietung 
und Vertiefung (nebst Verknüpfung) getrennte Punkte der unterrichtlichen 
ı H. Kerp, Methodik des Unterrichts in der Erdkunde. In: Methodik des elementaren 
und höheren Schulunterrichts. Hannover-Berlin 1913,
	        
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