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Lehrformen: Der Lehrvortrag,
1. Feststellung des Problems, in welchem der gestaltende Gedanke sich
ankündigt, und daraus abgeleitet, die „„Teilziele‘“ und das „Abstraktionsziel‘‘.
2. Auswahl, Verteilung und Anordnung der einzelnen Daten des Stoffes
nach Maßgabe der Unterziele.
Unter Vernichtung der „unerträglich sklavischen, geisttötenden Ordnung‘
(Lage, Grenzen, Größe usw.) soll der Unterrichtsgang in der Länderkunde
folgende „Stationen: passieren‘:
a) Problemstellung und Entwicklung der Einzelfragen.
b) Ergründung der Ursachen.
c) Heraushebung des Charakterbildes (Individualbegriff).
d) Lösung einschläglicher Aufgaben.
B, Die Lehriormen, >
Die Art, wie der Lehrer den Stoff an die Schüler heranbringt, 1äßt sich zu-
nächst nach der Rolle beurteilen, die dem Schüler zugewiesen wird. Er kann
dabei lediglich aufnehmend, passiv, rezeptiv sein oder er strengt sich selbst
mit an, das Neue zu finden; er ist also aktiv. Zweifellos ist das zweite Ver-
fahren, weil es den Willen bildet, das höherstehende, ebenso zweifellos aber
ist, daß ein scharfer Unterschied zwischen beiden nicht besteht. Denn selbst
das Anhören eines zusammenhängenden Vortrags oder das stumme An-
schauen einer Reihe von Lichtbildern erfordert eine gewisse Kraftentfaltung,
ja löst vielleicht sogar ein starkes persönliches Gegenarbeiten, einen ver-
haltenen, aber innerlich gärenden Widerspruch aus. Die Lehrverfahren, die
dem Lehrer die Hauptrolle zuerteilen, teilt man wieder ein in 1. die vor-
tragende, dozierende (akroamatische)! und 2. die vorzeigende, deiktische
Form. Die den Willen des Schülers mehr bildenden Formen sind: 1. die
suchende, Aufgaben stellende, heuristische und 2. die dialogische Form des
Lehrgesprächs.
l. Der Lehrvortrag.
Der freie, formvollendete und lebendige Vortrag des Lehrers hat seine un-
leugbaren Vorteile, Der Schüler wird gepackt durch die starke Lehrpersön-
lichkeit, die auf ihn geradezu suggestiv wirken kann, so daß ‚er Stimmungen
und Werturteile unmittelbar und unverändert übernimmt. Der Vortrag zer-
reißt, zerpflückt nicht Gedankenreihen, die nur in rascher ungestörter Folge
auf den Hörer wirken können. Das trifft im erdkundlichen Unterricht vor
allem für die Schilderungen zu. Kein noch so gründliches Lehrgespräch
kann von einem Tropengewitter, einem Vesuvausbruch, von der Eigenart der
Hochalpen ein so lebendiges Bild erzeugen, wie eine Schilderung, die auf
eigenem Erleben beruht oder die doch so vorgetragen wird, daß der Schüler
hinter seinem Lehrer den Forscher selbst zu sehen glaubt. Endlich spart der
! griech. akroäcmai = höre, deiktikös — zeigend, heurisko = finde; besser wäre die Form
„heuretisch“.