Das Zeichnen: Routenaufnahmen,
Übungen im Krokieren in den Zeichenplan aufgenommen werden. Hier
suchen wir die Bundesgenossenschaft des Mathematikers. Geometrie heißt
nicht umsonst Erdmeßkunst; sie muß auch zum Arbeiten im Gelände führen.
Zu den einfachsten Meßübungen (Schritte, Schrittzähler, Meßband, Kilo-
metersteine) und zu den jahrelang eifrig betriebenen Entfernungsschätzungen
gesellen sich Übungen im Benutzen des Kompasses, des Sextanten, Diopters,
eines einfachen Theodoliten. Dreiecke werden aus Basis und anliegenden
Winkeln bestimmt. Höhenzahlen werden mit Barometer und Nivellierinstru-
ment gewonnen. Der Mathematiker «stellt sich dabei das Ziel, die exakten
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Deutschlands Ausfuhr
Abb. 12. Mengenverhältnisse durch Rechtecke dar-
‘Aus H, Harms, Erdkundl, Hilfsbücher für Lehrer-
Arbeiten der Feldmessung, der Landesaufnahme durch eigene, wenn auch
rohe Schülerarbeiten zum Verständnis zu bringen. Für den Geographen ist
die andere Aufgabe dankbarer, die einfache Routenaufnahme und die
Einzeichnung eigener Wanderungen oder Beobachtungen in ein
fertiges Meßtischblatt zu üben. Man geht z. B. von einem stark ausge-
bauten Wegenetz mit vielen geradlinigen Strecken aus. Die Streckenlängen
werden mit Schrittzähler bestimmt, die Winkel mit einem in Grade geteilten
Kompaß, Ein bestimmter Maßstab, etwa 1: 10000, wird zugrunde gelegt.
Die Feldzeichnung erfolgt ins frei gehaltene Notizbuch. In der Schule wird
die Skizze maßstabgetreu mit Millimeterlineal und Winkelmesser ausgeführt.
Zur Prüfung der Genauigkeit dient des Meßtischblatt. Eine zweite Skizze
berücksichtigt außer dem Wegenetz anliegende Bauwerke, eine dritte findet
sich mit Wegkrümmungen ab, eine vierte stellt ein größeres Gebiet dar, wobei
das Schrittmaß durch das Zeitmaß ersetzt wird. Schließlich werden einige
ferner liegende Punkte angepeilt, und ihre Lage wird aus zwei einander
Skizzieren nach Wandbildern.
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schneidenden Visierlinien bestimmt. Diese ganz rohen Routenaufnahmen
werden für viele‘ Schulen genügen. Als Krönung könnten dann noch Auf-
nahmen auf feststehendem Zeichenbrett mit Diopterlineal dienen, wobei eine
feste Basislinie mit Meßband bestimmt und der Lage nach durch Rückwärts-
einschneiden an ein bestehendes Netz „eingebunden“ wird. Schulmäßige An-
leitungen zum Krokieren finden wir in folgenden Schriften:
H. Wolf, Karte und Kroki. Leipzig 1917. (Math.-phys. Bibl. v. Lietzmann-Witting.)
A, Berg, Geographisches Wanderbuch, Leipzig 1914,
Als eine Ergänzung zum Naturzeichnen möge auch das Skizzieren nach
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gestellt, durch Bildumrahmung eindringlicher wirkend,
bildungsanstalten. Heft II. Leipzig, List u. v. Bressensdorf, 1912.)
Wandbildern dienen. Man denke z. B. an folgende Aufgaben, die sich an
bekannte Schulbilder anknüpfen: Umrißlinie des Watzmanns von Berchtes-
gaden aus, Ansicht der Helgoländer Steilküste, Querschnitt durch das Saale-
tal bei der Rudelsburg, der Hohenzollernberg in seiner Verbindung mit der
Alb, Kammlinie des Riesengebirges von Warmbrunn aus gesehen, Umrisse
des Gibraltarfelsens. Solche Übungen sind besonders empfehlenswert als
Wiederholungs- und Prüfungsaufgaben; als Gedächtnisskizzen sind sie ein
wertvoller Prüfstein für gründliche Bildbetrachtung.
Eineso vielseitigeAnwendung desNaturzeichnens,wie wir sie ausgeführt haben,
kann natürlich nur erreicht werden, wenn Unterrichtsausflüge in regelmäßigen
Abständen verbindlich sind.Denndie bisherige Gepflogenheit,im Jahrekaumzwei-
bisdreimal mit der Klasse hinauszuwandern, ermöglicht nur ein Nippen, aber we-
der eine Augenerziehung, noch eine Beseitigung der technischen Unbeholfenheit.
2. Graphische Darstellungen.
Nach dem Naturzeichnen wenden wir unsere Aufmerksamkeit jenen Dar-