Schmalers Landschaftskunde.
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auszuüben, hat aber kaum ein Unterricht so reiche Gelegenheit wie die Länder-
kunde namentlich in den höheren Klassen. Wie endlich der Gedanke der
Arbeitsgemeinschaft innerhalb des erdkundlichen Unterrichts verwirk-
licht werden kann, das zeigen Beispiele wie gemeinsame Wetterbeobachtungen,
Verarbeitung von Wanderergebnissen, Berichte über ein bestimmtes Gebiet
auf Grund verschiedener Schriften und ähnliches.
Zeigen diese kurzen Angaben, daß eigentlich unser ganzes Buch auf den
Begriff der Arbeitsschule eingestellt ist, so mögen doch an dieser Stelle einige
Anwendungsbeispiele eingefügt werden, die sich nicht rein dem einen oder
‚PUH! PERG-SPITZBERG:ANNABER6-BARENSTEIN-KE”
Abb. 36. Blick auf Annaberg und Erzgebirge vom „Kalten Muff‘“ aus. Nach Schmaler.
A.
anderen Abschnitt angliedern ließen. Dabei wird sich Gelegenheit finden, einige
treffliche Vertreter des Arbeitsprinzips in der Erdkunde kennen zu lernen.
M. Schmaler! stellt die Frage: Nach welchem Erkenntnismittel greift die
Landschaftskunde (fremder Gegenden), wenn sie den Schüler anleiten
will, in selbständiger Arbeit zur Erfassung der charakteristischen
Formen vorzudringen? Er sieht das beste Mittel in der gleichzeitigen Ver-
wendung des Meßtischblattes und eines Landschaftsbildes, das dem
betreffenden Meßtischblatt oder einem charakteristischen Teile genau ent-
spricht. Als Bilder kommen Photographien in Frage, mehr aber Zeichnungen,
die durch Schematisieren aus Photographien gewonnen worden sind. An diesen
Hilfsmitteln soll sich der Schüler im „Geographisch-Sehen‘““ und im „beziehen-
den Denken‘ üben.
ı Das Arbeitsprinzip in der Landschaftskunde. Aus d, Natur X. Jg., S. 64.
Wagner, Methodik des erdkundlichen Unterrichts. I.
”
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