Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

242 
Arbeitsunterricht nach Stübler. 
Um in die Meßtischblätter des oberen Erzgebirges einzuführen, benutzt er 
beispielsweise umstehende Zeichnung, (Abb. 36.) 
An die Betrachtung von Karte und Bild knüpfen sich folgende Aufgaben: 
Bestimme nach den Meßtischblättern die Lage der dargestellten Gipfel zu- 
einander ! zu Annaberg! zum Flußgebiet! Stelle dir selbst Aufgaben über ihre 
Entfernungsverhältnisse, und löse sie auf Grund des Meßtischblattes! Ordne 
die Gipfel in Gruppen nach der Seehöhe und nach ihrer geologischen Zu- 
sammensetzung! Skizziere die Gipfeltypen aus dem Bilde ab! Zeichne aus dem 
Meßtischblatt ihre Isohypsen heraus! Konstruiere auf Grund der Isohypsen ver- 
schiedene genaue Profile und tusche sie aus ! In welcher Form zeigt sich beispiels- 
weise der Fichtelberg von Unterwiesental aus ? von Neudorf aus ? Der Scheiben- 
berg von der gleichnamigen Stadt aus? von Schlettau aus? Bilde jeden Gipfel- 
typus in Plastilina nach! Vergleiche mit diesen Gipfelgestalten die Formen des 
Landes um Annaberg! Konstruiere die Profile aus dem Meßtischblatt heraus! 
Die Zeichnung eines bestimmten Reihendorfes benutzt Schmaler als Bei- 
spiel, wie das Landschaftsbild zur Prüfung des Phantasiebildes aus der Karte 
verwendet werden kann: Studiere auf Grund des Meßtischblattes x den 
Siedelungsplan des Dorfes y! Geländelage der Siedelung? Lage zur Straße, 
zum Bachlauf? Lage der Gehöfte zueinander ? zur Straße, zum Bach? Ver- 
teilung der Flur? Lage des Waldes zum Dorf? Kartenskizze der Siedelung! 
Stelle dirauf Grund der Abbildung z einen Modellierbogen eines Vierseithofesher ! 
Versuche in Gemeinschaft mit deinen Klassengenossen den Aufbau des ganzen 
Dorfes und seines Geländes! Markiere dabei besonders die Flurverteilung ! 
Ausgezeichnete Schülerarbeiten zur Auswertung des Meßtischblattes zeigte 
die „Dresdner Ausstellung zum erdkundlichen Arbeitsunterricht‘“ im Jahre 
1923, z. B. Kolorieren eines Meßtischblattes, um die Flußgebiete, die Boden- 
nutzung, die Flureinteilung, die Siedelungsformen herauszuheben; ausge- 
schnittene Profilreihen u. V. a. 
Schmaler fordert, daß auch die 40 von Penck zusammengestellten Blätter 
der Reichskarte 1: 100 000 in je 25 Exemplaren in der Schule vorhanden 
seien und daß danach eingehende Übungen angestellt werden. Das bedingt 
seine zweite Forderung: zwei volle Jahre zur Behandlung von Deutschland! Er 
hofft dadurch zu erreichen: 
1. ein fortschreitendes, durch die entsprechenden Landschaftsbilder ge- 
klärtes Verständnis der Spezialkarten 1: 25000 und 1: 100 000; 
2. darüber hinaus eine Übung des Schülers im Umsetzen des Kartenbildes 
in das Wirklichkeitsbild und im Heraussetzen der einfachen Hauptformen 
einer Landschaft; 
3. die eingehende Kenntnis einer großen Reihe typischer deutscher Land- 
schaften; 
4. den aus dem Bewußtsein des Könnens hervorgehenden Anstoß zur 
Durchwanderung des deutschen Vaterlandes mit offenen Augen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.