Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Arbeitsunterricht: Urbahns Reliefarbeiten. 
die eigene Heimatkarte stellt sich jeder Lehrer auf Grund des Meßtischblattes 
durch Vergrößerung des Maßstabes auf 1: 10000 oder 1: 5000 her. 
In seiner späteren Arbeit (a. a. O.) hat Greubel sein Lehrrelief etwas abge- 
ändert, indem er die Filzunterlage durch eine 5 cm hohe Sandschicht ersetzt. 
Dadurch wird jeder beliebige Sandkasten verwendbar, Wie er das erste Hei- 
matrelief unter Mithilfe der Schüler erarbeitet, zeigt folgende Anweisung: 
„Die zu modellierende Gegend wird zunächst auf einem Unterrichtsgang genau 
betrachtet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf der Heimatkarte auf- 
gesucht. Erst darauf folgt das Modellieren in folgenden Arbeitsstufen: 
l. Auffüllen einer 5 cm hohen Sandschicht im Sandkasten und Einebnen 
derselben. 
2. Übertragung eines einfachen Kartenbildes auf diese Sandschicht mittels 
einer Schablone, welche die Flußläufe, Höhenkurven usw. in perforierten 
Linien enthält. (Man legt dıe Schablone auf die Sandschicht, streut weißen 
oder schwarzen Sand darüber, hebt die Schablone ab und findet die not- 
wendigen Linien punktiert auf der Sandschicht.) 
3. Einstecken von verschieden langen und verschieden gefärbten Holz- 
stäbchen in die punktierten Höhenkurven, so daß von jedem Stäbchen 5 cm 
in den Sand kommen und je nach Höhenlage der betr. Kurven 1 cm, 2 cm usw. 
aus dem Sand herausschauen, 
4. Aufgießen von Sand über das ganze Stäbchengerippe, bis alle Stäbchen 
bis ans obere Ende von Sand umgeben sind. 
5. Wald, Wiesen, Wasserläufe, Wege, Eisenbahnen usw. werden durch 
entsprechend gefärbten feinen Sand in das Modell eingetragen. Dies geschieht 
mittels eines kleines Siebes und eines feinen Trichters.‘“4 
Weitere Anregungen zu Reliefarbeiten gibt P. Urbahn., Er empfiehlt auch 
das „,Grundform- oder Typenrelief‘“ durch die Schüler selbst herstellen 
zu lassen, z. B. Tafelberg, Bergrücken, Berg mit Flußtal, Sattel, Bergkette, 
Gletscher, Talsperre. Als eine wissenschaftlich anspruchsvollere Abart käme 
ferner das Blockrelief in Frage, das die körperlich wirkenden „Blockdia- 
gramme*‘‘ von Davis wirklich in Plastilina übertragen darstellt. Nach Zeich- 
nungen von Umlaufbergen und Talterrassen wurden entsprechende Reliefs 
angefertigt. Endlich wurde das Wirklichkeitsrelief versucht, d. h. die 
Darstellung einer in der Landschaft wirklich vorkommenden Form. 
Der Vorzug eines so hergestellten Reliefs gegenüber einem fertig gekauften 
ist unleugbar, „Das erste Relief darf dem Kinde nicht als etwas Fertiges dar- 
geboten werden; der Schüler muß es in seiner Entstehung kennen lernen. 
Unter persönlicher Mitwirkung des Kindes muß das Relief aufgebaut und ab- 
getragen werden können, wenn es seinem höchsten Zwecke, der Einführung in 
das Kartenverständnis, dienen soll.“ Der zweite Vorzug, den ein „Nadel- oder 
Ausführliche Anweisung enthalten die beiden Schriften: Das Geländeformen. Leipzig, 
Heymann, — Lehrproben, Leipzig.
	        
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