Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

256 Sammlungszimmer: Instrumente. Mineralien. 
Halbmillimeterteilung, Kurvenlineale, Reißschiene und Winkel. Ein astro- 
nomisches Fernrohr und: ein einfaches Winkelmeßinstrument sind entweder 
der physikalischen oder der erdkundlichen Sammlung einzuverleiben. Bei 
Gelegenheit kann man von einem älteren Landmesser einen Meßtisch nebst 
Kippregel, Lotgabel und Libelle erwerben. Der Meßtisch kann dann auch zu 
Arbeiten mit einem Diopterlineal verwendet werden. Zur Herstellung weiterer 
Instrumente werden die Schüler herangezogen: Sonnenstandsmesser ver- 
schiedener Art und ähnliches werden im Arbeitsunterricht hergestellt. Ein 
photographischer Apparat sollte für wirkliche Feldarbeit dem Unterricht zur 
Verfügung stehen, gleichgültig ob er der physikalischen Sammlung zugehört 
oder der erdkundlichen. 
V. Mineralien, Gesteine, Versteinerungen. 
Es wäre Geld- und Raumvergeudung, wenn die erdkundliche Sammlung 
auf mineralogisch-geologischem Gebiete irgendwie an Vollständigkeit oder 
auch nur nach der systematischen Gliederung mit der naturgeschichtlichen 
in Wettbewerb treten wollte. Wir wollen uns deshalb von vornherein klar 
werden, wie beide Sammlungen unnütze Wiederholungen vermeiden können. 
Zunächst wird man besonders teure Stücke nur einmal anschaffen. Dazu ge- 
hören fast alle guten Kristallstufen, viele Versteinerungen und auch viele 
Beweisstücke zur dynamischen Geologie, obgleich gerade in diesem Punkte 
der Geograph gern über eigene Lehrmittel verfügen möchte. Ferner scheiden 
wir die Arten aus, die nur selten erwähnt werden, wıe etwa dıe Rubıne und 
Saphire Indiens, die Türkise von Persien, die Specksteinfiguren Ostasiens oder 
den Malachit Rußlands. An anderen Stellen begnügen wir uns mit Sammel- 
begriffen. Es kommt für uns nicht darauf an, die verschiedenen Eisenerze alle 
beisammen zu haben; die besondere Art ist höchstens dort wichtig, wo sie 
für einen Ort ausschließlich kennzeichnend ist, wie der Eisenspat vom Erz- 
berg oder das Magneteisen der riesigen Lager Schwedens. Weniger scharf wer- 
den wir die Sammlung gegen die Technologie hin abgrenzen. Bei der Be- 
sprechung des Freiberger Bergbaues werden wir verzichten auf die Unter- 
scheidung von lichtem und dunklem Rotgüldigerz, Silberglanz und Fahlerz. 
Es genügt uns silberhaltiger Bleiglanz, dazu aber eine Stufe mit anhaftender 
Gangart, gepochtes Erz, Bleiglätte vom Treibherd, ein Stück Bleibarren. 
Zum Serpentinhandstück werden wir gern einige Drechselabfälle und kleine 
geschliffene Platten legen, zur Meerschaumknolle eine zerbrochene Zigarren- 
spitze, zum Phosphorit eine Flasche mit Superphosphat, zum Karlsbader 
Sprudelstein einen überkrusteten Blumenstrauß, zum Graphit einen kleinen 
Passauer Tiegel. 
In der Gesteinssammlung wollen wir ebenfalls die Anforderungen an die 
Artenzahl möglichst niedrig stellen. Ein typischer, mittel- bis grobkörniger 
Granit, möglichst aus der Heimat, muß in mndestens 25 Handstücken, dazu 
in einem größeren Block, vorhanden sein. Auf gute Form der Stücke legen wir
	        
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