Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Sammlungen: Technologische Sammlung. 
des weichen Flyschschiefers haben. Wer nach diesen Grundsätzen sich eine 
erdkundlich brauchbare Sammlung zusammenstellen will, findet geeignete 
fertig ausgearbeitete Vorschläge in den Katalogen unserer großen Mineralien- 
handlungen, z. B. von 
Dr. F. Krantz- Bonn, Allgemeiner mineralogisch-geologischer Lehrmittelatlas f. d. Schul. 
gebrauch. No.. 18. 
Mineralienhaus Droop-Dresden, Lehrmittel der Mineralogie, Geologie, Paläontologie, 
B. Stürtz-Bonn, Katalog für Mineralien, Gebirgsarten usw. 
Wichtig sind einige Belegstücke für die dynamische Geologie: ge- 
falteter Schiefer und Kalk, Kieselschiefer mit Verwerfungen, Harnische, Gang- 
bildungen, geschrammte und geglättete Geschiebe, Karrenbildungen, Ver- 
witterungsfolgen, Windschliffe, Dünensand, Lavabomben, Lapilli, Asche. 
Die Anordnung kann sehr verschiedenartig erfolgen. Wer ein Vorbild für 
eine größere Sammlungsanlage sucht, sei auf das Verzeichnis hingewiesen, 
das Andree von der Marburger Geologischen Universitätssammlung ver- 
öffentlicht hat!, Eingehende Anweisungen zur Einrichtung geologischer 
Schulsammlungen hat Th. Wegner? gegeben. | 
VI. Technologische und Kolonialsammlung. a 
Von ganz besonderer Bedeutung ist eine Sammlung zur Volkswirtschaft 
der Heimat und fremder Zonen. Für letztere kommen fertige Zusammen- 
stellungen in den Handel, teils unter dem Namen „Kolonialsammlung“‘, teils 
vereinigt zu „Ländergaben‘. Solche geschlossene Sammlungen bieten dem 
Lehrer zweifellos beim Ankauf manche Bequemlichkeit; denn die selbständige 
Zusammenstellung erfordert nicht nur genaue Kenntnis der Lehrplanerforder- 
nisse, sondern auch einen Überblick über das Marktangebot. Aber es sprechen 
gewichtige Bedenken gegen ihre Anschaffung. Zunächst enthält jede derartige 
Gruppierung eine große Zahl von „Füllnummern‘“, d. h. billige Sachen, die 
jeder sich beim nächsten Krämer für wenige Pfennige holen kann, oder un- 
nützen Kram, den der Lehrer nie unterrichtlich verwerten wird. Kauft er 
nach Ländern geordnet, vielleicht schon auf Pappe zusammengeklebt, wie 
die Ländergaben von Rausch, so ist er an die Anordnung gebunden; vieles 
muß mehrfach beschafft werden. Deshalb kann einem kenntnisreichen Samm- 
iungsverwalter nichts Besseres geraten werden, als sich möglichst frei von 
dem geschäftlichen Angebot zu machen und nach persönlicher Wahl einzu- 
kaufen. Ferner mag er seine Sammlung nicht zu stark in getrennte Abtei- 
lungen gliedern, damit er nicht unnütze Wiederholungen kaufen muß. Eine 
Anordnung nach technologischen Gesichtspunkten wird meist empfehlens- 
wert sein, z. B.: 1. Nahrungs- und Genußmittel, 2. Fette und Öle, 3. Gummi 
und Harze, 4. Spinnstoffe, 5. Farbstoffe, 6. Hölzer, 7. Rohstoffe für Schmuck. 
! K. Andree, Über die Anordnung allgemein-geologischer Sammlungen zur Erläuterung 
der äußeren Dynamik. Geol. Rundschau, 5, Band 1915, 
* Th, Wegner, Über geologische Schulsammlungen. Aus der Natur 1921/22, 1.—3. H.
	        
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