Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Meinungsäußerungen zum Straßburger Plan, 279 
der Länderkunde: V Deutschland, IV Europa, U III und O 111 die übrigen 
Erdteile, U II Deutschland mit Kolonien. Abgesehen von diesem ziemlich 
tiefgreifenden Meinungsunterschied sind die Vorschläge, die im zweiten Teile 
dieses Handbuches eingehend begründet sind, nur geringfügige Abweichungen* 
Es handelt sich im wesentlichen dabei um folgende Punkte: ; 
(. Soll in VI nur „Propädeutik der allgemeinen Erdkunde‘“ (Lampe), an- 
geknüpft an Beobachtungen und Bilder, geboten werden oder soll der Unter- 
richt bereits eine Länderkunde einfachster Art darbieten? (Wagner.) 
2. Soll die Globuslehre nicht besser von V (Lampe) auf IV oder U II 
(Wagner) verschoben werden, weil erst dort die Geometrie einsetzt? 
3. Sollen nicht die astronomischen Beobachtungen auf der Unterstufe noch 
länger auf die scheinbaren Verhältnisse beschränkt werden (Schwarz), so 
daß die nur mit Apparaten zu verdeutlichenden wirklichen Bewegungen der 
Himmelskörper erst in U III behandelt werden? 
4. LAßt sich der kurze Lehrgang der allgemeinen Erdkunde in U 111 und 
O 111 (Lampe) nicht ersetzen durch Erläuterungen an bestimmten länder- 
kundlichen Beispielen? (Wagner, Schmiedeberg, Rathsburg.) 
5. Ist im zweiten länderkundlichen Lehrgang die Behandlung Deutsch- 
lands nicht besser nach U II zu verschieben, damit die von dort aus ins Leben 
tretenden Schüler das Vaterland am gründlichsten kennen gelernt haben? 
(Wagner, Rathsburg.) 
6. In welchem Umfange soll auf der Oberstufe allgemeine Erdkunde ge- 
trieben werden? 
7. Tritt die allgemeine Erdkunde besser vor der Länderkunde auf oder 
kann sie auf alle drei Oberklassen ebenso wie die Länderkunde verteilt 
werden ? 
Während diese Fragen in der Fachpresse von verschiedenen Seiten ein- 
gehend beleuchtet wurden?, setzten die Vorbereitungen zu umfassenden Schul- 
reformen ein, die durch die Erfahrungen des Weltkrieges ausgelöst worden 
waren. Fast gleichzeitig geschahen in Preußen, Bayern und Sachsen Schritte 
zu einer wesentlichen Umgestaltung der Lehrziele und der Stundenverteilung. 
Der „Deutsche Ausschuß“ suchte diese Entwicklung zugunsten der Natur- 
k Vgl. hierzu: P. Wagner, Die Straßburger Geographiepläne. Aus d. Nat, X. Jg., S. 651. 
A. Rathsburg, Geographische Lehrplanfragen. Geogr. Anz, 1917, H. 10—12. R. Fox, 
Lehrplan für den Erdkundeunterricht. Herderschule zu Charlottenburg (Progr.). 
2 F, Lampe, Kriegswünsche für den erdkundlichen Unterricht. Zeitschr, d. Ges. f. Erdk, 
Berlin 1916. — A. Hettner, Die Geographie auf der Schule, Geogr. Zeitschr. 1917, 
S. 315. — P. Wagner, Einige Bemerkungen zum erdkundlichen Oberklassenunterricht, 
Geogr. Zeitschr. 1918, S. 129. — A. Rathsburg, Geographische Lehrplanfragen. Geogr. 
Anz. 1917, S. 253. — F. Lampe, Zur Ausgestaltung des erdkundlichen Unterrichts, Aus 
der Nat. 14. Jg. 1918. — G. Raddatz, Wodurch Jäßt sich auf dem Gymnasium eine 
Vermehrung des Erdkunde- und Geschichtsunterrichts erreichen? Deutsches Philol.-Bl. 
1917, Nr. 32.
	        
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