Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

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Kreislauf des Wassers. 
yewonnen sein müssen. Haben wir beim oben geschilderten Wandertag 
jesonders die räumliche Verteilung der Gewässer beobachtet, weil sie uns 
jas Grundgerüst der Heimatkarte liefern soll, so werden nun zwei wichtige 
Fragen durch Anschauung beantwortet: die Herkunft und die Arbeits- 
leistung des Wassers. Unser Wasser kommt aus den Wolken. Der Lehrer 
arzählt, wie er einmal bei einer Bergwanderung mitten durch Wolken ge- 
wandert ist, wie er sie von oben gesehen als ein wogendes Meer, wie er mitten 
drin nichts gespürt hat als einen dichten Nebelschleier, einen feinen Sprüh- 
-egen, bis er abwärts wandernd in die freie Landschaft gekommen ist und die 
grauen Massen über ihm zurückblieben, Also hat jeder Schüler ein Bild vom 
Inneren einer Wolke, der schor einmal im Nebel gewesen ist. Wolken sind 
abgegrenzte Nebelmassen, aus feinen, schwebenden Wassertröpfchen be- 
stehend. Werden die Tröpfchen zu groß und schwer, so fallen sie als Regen 
auf die Erde. Dort fließt das Wasser oberflächlich zum nächsten Bach oder 
verdunstet oder es versickert im Erdboden. Welches Schicksal es dort hat, 
soll ein Versuch zeigen. Ein Standzylinder wird teilweise mit Sand gefüllt 
und Wasser darüber gegossen: Es sickert rasch ein; Sandboden ist wasser- 
durchlässig. Wir wiederholen den Versuch mit Töpferton oder Plastilina: 
der Ton saugt sich ebenfalls langsam voll Wasser; er ist wasseraufnahmefähig. 
Nun geben wir eine Wechselschichtung aus Sand, Ton, Sand in den Zylinder: 
das Wasser durchdringt rasch den Sand, wird vom Ton aufgesaugt, aber 
aicht zur unteren Sandschicht weitergelassen: der Ton ist wasserundurch- 
lässig. Gießen wir noch mehr Wasser hinzu, so findet dies im Ton keinen 
Raum mehr; es muß in der oberen Sandschicht stehen bleiben, sie bis zu 
ziner gewissen Höhe völlig durchtränkend: das entspricht dem Grund- 
wasser in der Natur. 
Wie kommt das Grundwasser wieder an die Erdoberfläche? Der Mensch 
gewinnt es künstlich durch Brunnen: er gräbt einen Schacht bis in die 
wasserdurchtränkte Schicht; dort sickert es aus der Umgebung zusammen 
ınd wird dann auf verschiedene Weise emporgeholt. Ist die durchlässige 
Schicht sehr dünn, so wird sie unter Umständen bis an die Erdoberfläche 
von Wasser durchtränkt; es entstehen Sümpfe, Wassertümpel, Seen, 
Erreicht die wasserundurchlässige Schicht an einem schrägen Hange, an 
der Seitenwand eines Tales oder an einem Berggehänge die Erdoberfläche, 
so findet über ihr auch das Grundwasser einen Ausweg; es entsteht eine 
Quelle oder gar eine die wasserhaltende Schicht begleitende Reihe von 
Quellen. Wie Quellen auch noch auf andere Weise entstehen, lernen wir 
später. Einstweilen ist es für uns wichtiger, eine ungefaßte und eine gefaßte 
Quelle wirklich einmal zu sehen und festzustellen, woher die städtische 
Wasserleitung das Trinkwasser bezieht. 
Die Quellen speisen Bäche, diese vereinen sich zu Flüssen oder Strömen; 
schließlich kommt alles fließende Wasser in einen See oder ins Meer. Die
	        
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