Oberstufe,
iustatmend ins Freie; das. Feuer in den Kaminen erlischt, und der Winter
ist vergessen.
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Land- und Seewind in Chile nach Maury.
Die Bewohner der Seeküste in tropischen Klimaten erwarten jeden
Morgen mit Ungeduld die Ankunft der Seebrise, Sie setzt gewöhnlich gegen
10 Uhr vormittags ein. Mit ihrer Ankunft schwindet die drückende Schwüle
des Morgens, und eine erquickende Frische der Luft scheint allen neues
Leben und Lust zu ihren täglichen Arbeiten zu geben. Um Sonnenunter-
zang tritt abermals Windstille ein. Die Seebrise hat aufgehört, und in kurzem
setzt nun die Landbrise ein. Dieser Wechsel von Land- und Seewind ist
in tropischen Gegenden so regelmäßig, daß man ihm mit der gleichen Zu-
versicht entgegensieht wie dem Aufgang und Untergang der Sonne. In
Valparaiso weht im Sommer regelmäßig am Nachmittag die Seebrise mit
wütender Stärke; Steine werden von den Spazierwegen aufgehoben und
durch die Straßen getrieben. Das Volk sucht Schutz; die Straßen sind
menschenleer; das Geschäft ist unterbrochen; alle Kommunikation zwischen
den Schiffen und der Küste ist abgeschnitten. Plötzlich sind Wind und See
besänftigt, und es herrscht Windstille. Die Ruhe, die nun folgt, ist wunder-
voll. Der Himmel ist ohne Wolken, die Atmosphäre die Durchsichtigkeit
selbst; die Anden scheinen näher gerückt zu sein. Das Klima, stets mild
und gelind, wird nun doppelt lieblich durch den Gegensatz. Der Abend
'adet ein, das Haus zu verlassen, und die Bevölkerung füllt die Straßen und
Plätze — die Damen im Ballkostüm -—; denn es gibt jetzt nicht genug Wind.
die leichteste Feder in Unordnung zu bringen.
Ein Wirbelsturm auf Kuba nach Tischendorf.
Der Himmel hatte eine bleierne Farbe angenommen. Die Luft war so
dick, daß man kaum zu atmen vermochte. Die Sonne erschien wie ein
dunkelglühender Feuerball von ungeheurer Größe. Die gesamte Tierwelt war
in Aufruhr. Die Pferde schnauften wild und rannten mit emporgehobenem
Schweife in den Wald. Die Schafe drängten sich angstvoll zusammen. Die
Vögel flogen scharenweise und mit Angstgeschrei umher. Plötzlich ertönte
in den Lüften ein furchtbares Heulen. Staubwolken wirbelten auf, daß
niemand einen Schritt weit sehen konnte, und der Orkan brach los. Stöße
des Sturmes, welche die Erde erbeben machten, Blitze, die wie glühende
Schlangen durch die Luft zischten, folgten mit Gedankenschnelle; dann
rollte der Donner. als wollte der Himmel einbrechen. Überall krachten die
Bäume, und die gewaltigsten wurden geknickt, als wären es Halme, und
stürzten entwurzelt und zersplittert übereinander. Nach einer Weile machte
der Sturm eine Pause, aber er schien nur neue Kräfte sammeln zu wollen.
Bald brüllte er wieder, wie wenn das Ende der Tage da wäre. Plötzlich