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Geländedarstellung auf der Heimatkarte. 21
schichtenkarte ist entwickelt. Sie besitzt zu den Vorzügen der vorigen
noch eine gute Fernwirkung. Nur ein wichtiger Fehler wird gefunden: die
Böschung erscheint dem Auge nicht stetig, sondern treppenartig. Wie würde
as der Maler machen, um auf einer Zeichenfläche eine körperliche Form vor-
zutäuschen? Er schattiert, schummert. Um die Schattenverteilung gut
zu erkennen, dient neben dem dunkelfarbigen Holzberg besser das Gips-
modell eines Kegels oder einer Halbkugel aus der Sammlung des Zeichen-
saales. Der Kegel wird scharf linksseitig beleuchtet, die Schattenwirkung
beobachtet. Ein in gleicher Weise behandeltes Blatt, auf dem die Höhen-
‚inien nur noch leicht durch die Schattierung schimmern, wird aufgehängt,
ss findet allgemeinen Anklang; denn es wirkt körperlich. Steuert man auf
die Benutzung einer Landkarte in „Kuhnert-Manier‘“ zu, so ist allerdings
noch ein zweites Beleuchtungsgesetz zu entwickeln: Je höher, desto licht-
voller. Eine besonders wirkungsvolle Darstellung erhalten wir schließlich
durch Übereinanderlegen von farbigen Höhenschichten und Schummerung
‚entsprechend den Karten von Harms oder der amtlichen Karte der Schweiz).
Manche Methodiker brechen ohne weiteres den Stab über alle „Kuhnert-
Karten‘‘, weil sie unwissenschaftlich seien. Vergessen wir darüber doch nicht,
daß das Kinder- und Laienauge sie entschieden vorzieht, daß es aus ihnen
mehr klare Anschauung gewinnt als aus einer Karte mit senkrechter Be-
ieuchtung und etwa den darauf beruhenden Bergstrichen, In der Schule
a1at vieles Wissen nur Wert als Übergang und muß später durch schärfere
Auffassung ersetzt werden. Und daß man mit schräger Beleuchtung ge-
radezu künstlerische Wirkungen erzielen kann, das haben uns die Alpen-
kartographen hinreichend bewiesen, Die Hauptsache ist, daß die Schüler
sich zunächst mit der einfachen Schummerung vertraut machen und daß
3ie während des Gebrauchs durch eigene Erfahrung auf den Hauptfehler
aufmerksam werden: daß sonnige Hänge zu flach. Schattenseiten zu steil
arscheinen,
Das Verständnis für Geländedarstellung kann in Sexta nicht entfernt
arreicht werden; sobald im späteren Unterricht eine Karte mit abweichender
Zeichnung zur Verwendung kommt, wird die ganze Entwicklung kurz wieder-
aolt. Vor allem bietet die Einführung in das Meßtischblatt und in die Reichs-
karte Gelegenheit zu reichlicher Übung mit Höhenlinien und Bergstrichen.
Das Heimatrelief,
Zur weiteren Vertiefung in das Wesen der Geländedarstellung ist es gut,
wenigstens ein Stück der heimatlichen Natur im Relief vorzuführen. Das
Gesamtgebiet der von uns gezeichneten Übersichtskarte wird sich hierzu in
vielen Fällen nicht eignen; es wird entweder zu ausdruckslos wirken oder
ınzulässig überhöht werden müssen. Man wählt deshalb lieber ein besonders
geeignetes Gelände aus, wobei nur die eine Voraussetzung bestehen bleibt,