Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

Lehrstoff für Quinta. 
Erfahrung klar sein, daß die kleine Landzunge (Bartholomä) von einem 
Bergbache angeschwemmt und daß die Abschnürung des Obersees durch 
zinen Bergsturz erfolgt ist. Der prachtvoll grüne See ist tiefer als die Nord- 
und Ostsee an den meisten Stellen, nämlich fast 200 m (= doppelte Höhe 
des Dresdner Schloßturmes!). Vom Seespiegel (600 m M.-H.) bis zum Watz- 
manngipfel (2700 m) ist ein Aufstieg von über 2000 m. Das ist fast genau 
ebensoviel wie die Höhe der Zugspitze über dem Spiegel des Eibsees, nur 
daß dieses Beispiel für relative Höhen leichter überschaubar ist. Doch kann 
man sich helfen, wenn man im Wandbilde des Königsees den nicht sicht- 
baren Watzmann durch die im Hintergrunde aufragende, fast gleichhohe 
Schönfeldspitze (2650 m) ersetzt. Solche bildlichen Erläuterungen zum 
Begriffe „relative Höhe‘“ sollte man ausnützen, so oft hierzu geeignte Ge- 
legenheit ist. 
Zum Schlusse besuchen wir Reichenhall, erzählen von der Salzsohle, 
lie in langer Rohrleitung bis nach Rosenheim geführt wird, von einem Gradier- 
werk (Wandbild aus der chemischen Sammlung) und der Bedeutung des 
Ortes als Heilstätte. 
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Die Allgäuer Alpen. 
Größere Anschauungsbilder stehen uns zur Beschreibung der dritten 
deutschen Alpenlandschaft nicht zur Verfügung. Wir werden uns deshalb 
begnügen, auf die etwas sanfteren Formen, die reichliche Bewaldung und 
die vielen Alpenwiesen hinzuweisen, Dagegen benutzen wir die Gelegenheit, 
einiges über Alpensiedlungen und über die Viehwirtschaft zu erzählen. 
Das geschieht am besten durch Besprechung der zwei Unterrichtseinheiten: 
Ein Alpendorf, Besuch einer Sennhüte, 
Ein Alpendorf. Die Lehmannsche Sammlung bietet uns hierzu ein 
Wandbild, das zwar einer anderen Alpengegend entnommen ist, aber in 
seiner oOhnedies etwas stark zurechtgestutzten Darstellung unbedenklich ver- 
wendet werden kann. Wir unterstützen die Anschauung noch durch einige 
Ansichtskarten oberbayrischer Einheitshäuser, die man namentlich in den 
Vorbergen der Isargegend recht schön sehen kann. Die Hausform mit 
Ihrem Umgang, dem wenig geneigten Dach, das mit Steinen gegen Sturm- 
wirkung geschützt ist, mit der häufig angebrachten Zufahrtsrampe für das 
Obergeschoß wird auch im Grundriß erklärt. Die Volkstypen mit ihrer 
unten Tracht werden vorgeführt. Da das Wandbild tiroler Typen zeigt, 
argänzen wir es durch einige farbige Ansichtskarten mit bayrischen Trachten. 
Besuch einer Sennhütte. Ein Wandbild haben wir nicht; aber zur 
Abbildung einer Sennhütte reicht vielleicht die Zeichenkunst des Lehrers 
hin!; Ansicht und Grundriß werden entworfen. Das Herbarium enthält 
1 Recht hübsch wäre es, wenn im Handfertigkeitsunterricht das Modell einer Sennhütte 
aus Teubners Künstlermodellierbogen Nr. 9 und 10 aufgebaut würde. (Vgl. Tafel 111!)
	        
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