Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

Lehrstoff für Quarta, 
Gesteinskunde. Der Name „Urgestein‘‘ muß oft herhalten, ohne daß Schüler 
— und Lehrer sich darunter etwas denken. Deshalb zeigen wir lieber einige 
Handstücke von Granit, Syenit, Gneis, Glimmerschiefer, machen am Granit 
auf die Kriställchen aufmerksam, damit auch der Ausdruck „kristallinische 
Alpen‘“ die Schüler nicht stutzen läßt. Kalk wird in einigen Abarten vor- 
geführt, vielleicht auch ein Stück mit Versteinerungen. Wie kommen See- 
tiere in diesen Kalk? Wie ist der Wechsel der Gesteine zu erklären? Wenn 
diese Fragen von Schülern gestellt werden, ist es ein gutes Zeichen. Trotz- 
dem zögern wir, auf Faltungsvorgänge einzugehen. Denn der Bau der Alpen 
ist so verwickelt, daß selbst der erdkundlich gebildete Erwachsene auf einer 
Alpenreise nicht häufig den Eindruck einer Schichtfaltung erhält — es sei 
denn, daß er auf so klassische Stellen stößt wie an der Axenstraße. Nach 
der Haupteinteilung folgt die Einprägung der wichtigsten Flußläufe. Die 
Flüsse sind es ja, die den einheitlichen Gebirgsblock zersägt haben; dies mag 
es rechtfertigen, daß wir sie eher als die Bergzüge dem Gedächtnis einver- 
leiben. Zum Schlusse kommen die wichtigsten Ketten und Stöcke nebst 
einigen Bergnamen. 
Der Schnee in den Alpen ist das zweite allgemeine Thema. Aus den 
heimatlichen Gebirgen wissen wir, daß hochgelegene Gebiete kühl sind, daß 
sie reichliche Niederschläge und einen langen, schneereichen Winter haben. 
In den Alpen tritt diese Eigenart in gesteigertem Maße auf. In einer gewissen 
Höhe fällt soviel Schnee, daß die sommerliche Wärme ihn nicht mehr weg- 
schmelzen kann. So kommen wir zu den Begriffen ‚„„Schneegrenze‘“ und 
‚ewiger Schnee‘. Durch weitere Schilderungen entwickeln wir: Neuschnee 
ınd Firnschnee, den Unterschied des staubfeinen Hochschnees gegenüber 
lem großflockigen Schnee der Tiefländer, das Zusammenbacken des Schnees 
zu Eis, Der Strukturunterschied zwischen Firn- und Gletschereis kann un- 
berücksichtigt bleiben. 
Zu weiteren Erörterungen führt die Frage: Warum wächst der „ewige 
Schnee‘ nicht „bis in den Himmel“, wenn jedes Jahr ein Rest der winter- 
lichen Decke übrig bleibt? Als Antwort schildern wir drei Erscheinungen: 
|. den Föhn, 2. die Lawinen, 3. die Gletscher. Selbstverständlich wird 
der Föhn nicht in seiner Entstehungsweise besprochen, sondern nur in seiner 
Erscheinung und seinen Folgen geschildert. Dasselbe gilt für die Lawinen}, 
Bei den Gletschern kommt es auf die Klarstellung der Fachausdrücke: Firn- 
feld, Gletscherzunge, Gletschertor, Gletscherbach, Moränen, Spalten an. 
Einige Typenbilder werden eingehend besprochen, z. B. Lehmanns Rhone- 
zletscher und Aletschgletscher?, Durch Schilderung einer Gletscherwanderung 
äßt sich das Bild noch weiter vervollständigen, damit die Schüler von 
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1 Man bespreche das schöne Bild von Hellgrewe „Lawinensturz in den Alpen‘. 
(Dr. A. Wünsche, Serie V; Deutsches Land.) Der Text gibt ausführliche Erzählungen. 
? Steht das gute Gletscherrelief von Dinges zur Verfügung, um so besser!
	        
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