2267 WASCHSTECKEN—WASCHTISCH
RAISZER Odyssea (1537) 24*; weliche bei denen waschstötten
oder viehe ausztreiben auf blaz und gaszen zanken österr.
weisth. 8, 857, 40 (Wienerwald 1701). auch s. v. w. wasch:
bank: waschstat, lavatorium, vulg. waschbanck woe. inc.
teut. C5%. bergmännisch: es sollen ouch . . . niemand kein
ertz abmessen oder abteilen und von den waschstetten
oder hergen wegfuren cod. dipl. Silesiae 20, 256 (1528); ge-
burt im (dem bergmeister) von einer huttstatt 15 gr., von
einer kolstatt 4 gr., von einer weschstatt und roststatt
4gr. 20, 259. — waschstecken,m. waschstange: sie hät-
ten noch so allerlei grümpel verkauft, waschstecken,
bierkrüge und grasbähre GOTTHELF schriften 18, 263. —
waschsteg, m. waschbank UNGER-KHULL 618%, —
waschsteiger, m. ein beamter, der die arbeit bei einem
waschwerk leitet KRÜNITZ 223, 448. AÄDELUNG. — wasch-
stein, m. 1) in stufenform behauener stein als unterlage
zum klopfen der wäsche UNGER-KHULL 619% nd. jahrb.
32, 167. 2) spülstein in einer küche MOTHES baulex.3 4, 337:
da fand er nun die magd mit fliegenden haaren am wasch-
stein stehen JUNG STILLING 1, 305. zum waschen der
typen in einer buchdruckerei v. HOYER u. KREUTER 1, 832.
3) in der kirche der stein, über dem sich der priester die
hände wäscht: und nachmals alle herrliche gefäsz, kostbare
kleynot ... orgeln, pfeiffen, grabstein, wäschstein, freithöf
‚+. hebraisch unbekant wort führen FISCHART dinenkorb
(1588) 55*, — waschstelle, F., 8. waschfleck. — wasch-
stock, m. 1) waschbank, waschstuhl UNGER-KHULL 6198:
waschstock, waschtrock, multer, pleul.
Jfastnachtspiele 3, 1219.
2) die stampfen der walkmühlen sind eigentlich hämmer,
der grubenstock wird hier walk- oder waschstock genannt
MOTHES baulex.® 3, 351°, — waschstube, f. waschküche:
das... haus besteht auszer der... waschstube aus drei
stockwerken CRAMER der nordische aufseher 38, 448; sie
liesz waschstuben herrichten, sie bereitet orte, wo ge-
glättet und gefaltet wurde STIFTER werke 5, I, 119. —
waschstuhl, m. waschbank UNGER-KHULL 619%, SCHMIDT
#8. wb. 419* (weschestül, 1388). waschvorrichtung mit schief
gestelltem waschbrett MARTIN-LIENHART 2, 598. auch vor-
richtung um holz aus dem flusz zu waschen: (es soll)
denen bauren und holtz-wäschern, so lange sie ihr bau-
oder brennholtz (im Pregel) auffwaschen, wenn etwas
davon am waschstuhl untergehen oder sincken würde,
solches auffzustechen nicht verwehret sein Corpus con
stit. Prutenicarum 3, 115 (1698).
WASCHT, f. im els. 1) starker regen 2) schweinefutter,
bestehend, aus speiseresten und küchenabfällen 8) tränke,
die man dem rindvieh gibt MARTIN-LIENHART 2, 873.
auch “flüssige abgänge der käsebereitung' MARTINY wb. d,
milchwirtschaft 137. entstanden aus wäschete (s. d.).
WASCHTAFEL, f. dasselbe wie waschplatte GROTHE
viechnologie der gespinnstfasern 2, 59. — was chtag, m.
tag, an dem gewaschen wird: um vielleicht dadurch (durch
meine wetterregeln) auch das weibliche geschlecht (wenig:
stens für bürgerliche waschtage und adelige lusttage)
gleichsam zu einem lebendigen wettermännchen wo mög-
lich zu bilden J. PAUL herbst-Ölumine 3, 195; auf dem
schiff DABOYVICH 1169*, — waschtasche, f. in bild.
licher wendung: er wird abermahl etwas bei uns ausspüh-
ren wollen, damit er uns bei dem vater noch mehr in
die schmütze bringe. sie haben vielleicht zu hause kei-
nen plauderzeug mehr ihr geschwätze fort zu setzen.
drüm komt der plauderer, der wäscher, der träumer,
seine ausgeleerte waschtasche wieder zu füllen ZESEN
Assenat69. — waschteufel, m. s. waschkitzel.— wasch-
thier, n. waschbär KRÜNITZ 233, 448. — waschthon, m
dasselbe wie wascherde CHOMEL öcon. wu. phySic. lex. 4, 564
ADELUNG. KRÜNITZ 233, 448, — waschtine, f. wasch-
Wanne, zu mnd. tine SCHILLER-LÜBBEN 4, 545%, jetzt aus
Preuszen bezeugt FRISCHBIER 2, 457. FISCHER mda. im
Samlande 28; von einer wasch-tüne 12 groschen codex
Augusteus 2, 856 (1623). — waschtisch, m. 1) tisch, der
beim klopfen der wäsche als unterlage dient: 2 wasch-
tische, 1 langer, 1 runder BoTHE Frankfurter patrizier-
vermögen im 16. jahrh. 170; sihet und kennet ir trew ar-
beit, wenn sie für dem waschtisch stehet, und schlegt
und flehet ire windel und unrein gerethe ausz MATHE-
SIUS Sarepta (1571) 122:
WASCHTONNE—WASCHTÜMPEL 22968
auch müsz sie haben zu dem waschen
laugen, sayffen, holtz und auch aschen,
multer, waschpöck und züberlein,
gelten und scheffel, grosz und klein,
schöpffer, waschtisch, weschpleul und stangen.
H. SACHS 6, 392, 36 Keller;
%. auch WEIDNER wu. Waschschlage. 2) tisch, auf dem.
lie waschgeräte stehen: so fändet ihr in Annens sehlaf-
sammer die feinsten fenstersimse davon (von marmor)
;emeiszelt und einen waschtisch und weihbrunnenkessel
STIFTER werke 2, 11; so winzig, dasz eben gerade ein
)ett, ein schrank und ein waschtisch darin stehen konn-
‚en SEIDEL Leberecht Hühnchen 167. 3) waschtisch zum.
vaschen heiliger geräte, ungefähr wie ein altartisch ge-
taltet MOTHES baulex.? 8, 220°, — waschtonne ‚ S-
kasten oder fässer, welche, nachdem sie mit der wüäsche
und waschflüssigkeit gefüllt sind, um ihre axe gedreht
werden’ KRÜNITZ 283, 442; maschine mit sandsieben zum
joldwaschen MUSPRATT chemie 8, 1758, — waschtopf, m.
vaschgeschirr: köstliche gefäsz, nicht ... waschtöpffe,
ıarngläser und kammergeschirr DANNHAWER catechis-
mus-Mmilch 3, 325;
hergegen Moab musz auff erden
nichts anders als mein waschtopff werden.
ÖOpPıTz psalmen Davids 112 (60, 4).
bei LUTHER waschtöpfen: Moab ist mein wasschtöpffen
vs. 60, 10 (dei H. SACHS 18, 423, 15 waschdopffe); olla lotio-
mis, seu pollubrum, waschtöpffen REYHER ed. Gesner (1788)
578. — wWaschtrampel, m. wäscherin, verächtlich: ob
.. ein jeder wäschtrampel sich in seyden einbäuscht
ınd in ihrem schlechten gewerb den nahmen gallant er-
ıaschen wil ABR. AS. CLARA reimb dich (1702) 155 (Lösch-
Wienn). — waschtrog, m. 1) dasselbe wie waschbank:
lem herrn paumaister die reparierung der waschtrög und.
»ruggnen ... aufzutragen Österr. weisth. 6, 527, 41 (Steier-
nark 17. jahrh.). 2) trog, in dem gewaschen wird: alveolus,
weschetrog DIEFENBACH gl. 27%; lacus vel alveus lotorius,
wäschtrog EMMELIUS nomencl. 380; waschtrog FRISCHLIN
nomencl. (1594) 261; waschmulter, waschtrog, conca da la-
vare KRÄMER 1212*; waschtrog, aqualiculum STIELER 2308;
waschstock, waschtrock, multer, pleul.
fastnachtspiele 3, 1219;
wenn ich (die magd) vor tag am waschtrog steh,
so bleibt die drolle ruhig liegen.
PFEFFEL Doet. versuche (1802) 1, 34;
und früh am tage (muszt’ ich) schon am waschtrog stehn.
GÖTHE 14, 156 (Faust 1 v. 3144);
dichter und philosophen werden hinterm pfluge geh’n,
und schriftstellerinnen — beym herde und eym waschtrog
sten n,
MeIısL theatr. quodlibet 5, 5, 9 (die arbeiten
des Herkules 1, 3).
‚echnisch: waschtrog bei der kartoffelwäsche MUSPRATT
;hemie 1, 403; bei der wollgarnwäscherei LUEGER 4, 459;
waschtrog eines malers KRAMER (1719) 259°, RONDEAU;
ein trog, in dem das erz gewaschen wird, nachdem es
lurch die waschscheidebank gegangen‘ JACOBSSON 4, 4498:
lie flüsse sind in bezug auf das gold nichts anderes als
colossale waschtröge, die selbst die wäsche ausführen
”. BAER reden u. versch. aufsätze 8, 222, dafür auch
wäschtrog: mit welcher weise der schlam ... in die
Juärgerinne herab fleuszet, und ausz dem in den wäsch-
rog, der auszerthalb der hütten ist AGRICOLA berg-
verckbuch verd. durch BECH (1621) 145; wäschprobe ist,
welche der steiger ... aus dem ertzfasse nimmet, und
n den wäschtrog leget, um den gehalt davon zu wissen
JINEROPHILUS (1730) 707, — waschtrommel, f. dreh-
rer hohleylinder, der zum durchlassen von waschflüssig-
;eit durchlöchert ist KARMARSCH-HEEREN?® 6, 492. bei der
yapierfabrikation (auch wascher) LUEGER 6,649. — wasch-
‘ubbe, f. waschzuber, vgl. mnd. tubbe SCHILLER-LÜBBEN
», 6282; labrum eluacrum, waschtobbe Junius nomenel.
1577) 172%. hd. nur bei LUDWIG 2390 angeführt (neben
vaschkufe). in nd. idiotiken waschtubben SCHAMBACH
188. DANNEIL 243, ndl. waschtobbe. — waschtuch, n.
ıcheuertuch, wischlappen MARTIN-LIENHART 2, 650: wie
;olte aber wohl ein wäschtuch, so der kuh hintergefäsz
purgiret, mit einer delicaten brüh von corinthen ...
rondiret, munden? kunst über alle künste ein bös weib
Jub zu machen (1672) 157 Köhler, — waschtümpel, m.
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