Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

2268 
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2269 WASCHUNG—WASCHWALKE 
tümpel, in dem gewaschen wird: denn seit dem erdbeben 
von 1693 ist sie (die quelle Arethusa) versumpfet und 
dient nur zu einem waschtümpel GÖTHE 46, 198 Weim, 
AUS. 
WASCHUNG, f. werbalabstract zu waschen, seit dem 
spätmhd. auftretend, zunächst als wiedergabe des lat. 
lavacrum, lotio usw. in prosawerken aufgekommen, in der 
poesie nur spärlich erscheinend (doch 8. u. ROSENBLUT 
und MURNER). in der anwendung ist das wort fast ganz 
auf die körperliche reinigung beschränkt und hat in diesem 
gebrauch auch einen plural entwickelt. häufig in den 
alten glossaren: DIEFENBACH gl. 321®* lavacrum, 336° 
lotio, 387° lotura, nov. gl. 239” lotio, waschunge, weschunge, 
waschinge, wassunge, wessunge, wassinge, baschung, 
wesing. die form mit umlaut tritt auch noch in den 
alem. wörterbüchern des 16. jahrh. auf: wäschung DASsY- 
PODIUS 450°, CALEPINUS XI ling. (1598) 799°; seit HuUL- 
SIUS 278 wird waschung verzeichnet, doch führen nicht alle 
wörterbücher das wort an. 
1) deglich baden ist kein not, 
und weschet dennocht ab den kot. 
wie wol ich noch ein weschung hab, 
die deglich kot ouch weschet ab. 
MURNER badenfahrt 34, XXXI, 1: 
alle gönnten sich bei der reichlichen wasserfülle das 
jabsal einer waschung D. v. LILIENCRON werke 1, 86. 
besonders zu heilzwecken, lotio: so der verbrunst ledig 
würt und herusz gefellt, so mach die statt rein mit 
weschung, als mit essig der do warm sey GERSDORFF 
wundarzney 57, 1°; nun ist das hauptstuck, so die 
wunden geheylt werden, dasz ein lavament, waschung 
oder bad gemacht werde PARACELSUS chirurg. bücher 
(1618) 500*; die meisten der ratschläge vereinigten sich 
für kalte waschungen, die ich monatelang anwendete 
ROSEGGER III, 5, 234. mehr concret, das auf die haut 
aufgetragene (vgl. GERSDORFF): darnach sol man den 
falcken an der hawt wäschen mit dem pittern öle in 
essich zu treiben. und die waschung sol also uff der 
hawt beleiben, bis die vedern wider anfahent gut zu 
wachsen MYNSINGER von den falken 27. waschung als 
religiöse ceremonie: sie (die Türken) haben auch dreyer- 
ley waschung, damit sie sich rainigen und bereyten zum 
gebet S. FRANCK chronica u. beschreibung der Turckey 
F82; unzähliche religiose waschungen und eine menge 
von gebeten, räucherungen und andre geheimen anstalten 
muszten vorhergehen WIELAND Agathon (1766) 1, 268; 
was helfen die cymbeln, ... 
was dein gläubiger dienst am altar und die sühnende 
waschung? GEIBEL 5, 144. 
2) waschung der kehle ‘trinken’, vgl. waschen II8g: 
du (wein) bist meiner zungen ein suesze naschung 
und bist meiner kele eine reine waschung. 
ROSENBLUT, Wackernagels altd. leseb.® 1373, 13. 
83) Bildlich und übertragen ‘reinigung': er macht uns 
behalten nach seiner erbermd durch die waschung 
{vulg. lavacrum) der andern gepurt cod. Teplensis, Tit.3,5; 
wie ... mit wasser waschen euszerlich nichts nutz ist 
zu der ynnern waschung und besprengung LUTHER 
18, 503, 3 Weim. ausg.; dis ist also ein stetig wasschung 
und reinigung des seligen wassers in uns 28, 413, 9; 
zwey ding... seynd bey dieser vernewerung und wa- 
schung desz ... sünders zu betrachten ALBERTINUS 
hirnschleiffer (1664) 388. 
4) früher auch vom waschen von gegenständen: und 
vile andere sint, di en gesatzit sin zü haldene: alse 
waschunge der kelche und wazzirgeveze und &rin geveze 
und der bette (MENTEL: die waschung der köpf und 
der eymer, vulg. baptismata) MATTHIAS VON BEHEIM 
evangelienbuch, Marc. 7, 4; ein nützliche reinigung oder 
waschung des schwefels THURNEISZER magna alchemia 380. 
jetzt nur technisch: waschungen (mit dem gaswaschapparat) 
LUEGER 4, 496. 
5) zu waschen ‘plaudern’: die waschung, das waschen, 
loquacitas, garrulitas, futilıtas inepta, levis et odiosa 
STIELER 2447. 
WASCHWALKE, f. eine waschmaschine, die neben der 
reiniqung ein leichtes verfilzen durch walken bewirkt 
WASCHWANNE—WASCHWERK 2270 
}ROTHE technologie der gespinnstfasern 2, 46. — wasch- 
wanne, f. ovales flaches waschgefäsz JACOBSSON 4, 597”. 
ADELUNG: über jahr und tag steht die mutter an der 
waschwanne LAUKHARD leben u. schicksale 3, 246. — 
waschwasser, n. wasser zum waschen, besonders für 
jesicht und hände; seifenwasser zum reinigen der wäsche: 
zeit KRÄMER und STIELER in den wörterbüchern ver- 
‚eichnet; vom bedienten ..., welcher inzwischen mit 
lem waschwasser hereingekommen war IMMERMANN 
Münchh.? 1, 131; (sie) spart das waschwasser für ihren 
i;chmutzigen kopf HERmM. KURZ 1, 103. auch mit zusätzen 
»on kräutern, chemicalien u.a. als schönheitsmittel: diesem 
rauenzimmer soll ich ein waschwasser vor die sommer- 
‘prossen im gesicht machen die lustigen Leipzigerinnen 
1790) 19. technisch: das waschwasser eines handschuh- 
machers, goldschmieds usw. LUDWIG 2890; wasser zum 
waschen des gepochten erzes MOTHES baulex.? 4, 336°; 
waschwasser, waschlauge, resultat der dritten auslaugung 
‘bei der salpeterbereitung) EITZEN wb. der handelsspr. 833*; 
waschwasser des leuchtgases STÖCKHARDT chem. feld- 
oredigten 2, 2. — waschweib, n. 1) waschfrau, lotrix 
STIELER 2470, im süden auch jetzt noch ohne verächtlichen 
zebensinn: sie ... sorgte ... für die waschweiber und 
»lätterinnen G. KELLER 8, 166. meist verächtlich: eine ge- 
jellschaft der schmutzigsten waschweiber, die ich jemals 
;jesehen GÖTHE 46, 198 Weim. ausg.; ‘ich betheure ihnen, 
lasz Albertinchen unschuldig, dasz der ring gestolen ist!’ 
machen sie doch das einem waschweibe weis HERMES 
Sophiens reise 4, 75. mit anspielung auf die geschwätzig- 
keit der wäscherinnen: bey denen schwätzigen mägden 
ınd bey denen wäschweibern ZEND. A ZENDORIIS teutsche 
winternächte 288; 
albern, wie ein stuzer plaudern, 
wie ein waschweib wirst du kaudern. 
SCHILLER 1, 213, 54; 
Jenn diese sorte von deutschen schriftstellern ist eine 
falsche sorte und ärger als alte waschweiber G. KELLER 
)ei BÄCHTOLD 2, 287. 2) schwatzhafte, klatschsüchtige 
‚erson: dasz die doctorin ... auf das geschwätz nieder- 
‚rächtiger waschweiber hin dies edle wesen so grausam 
zerläumden konnte HEBBEL tagebücher 1, 425. auch von 
nännern: er ist ’n schwernoths altes waschweib, ver- 
steh er! — komm er zum text! J. G. MÜLLER Siegfried 
yon Lindenberg® 2, 265. ‘alberner schwätzer': Platen, einem 
ler gedankentiefsten dichter der gesammten deutschen 
iteratur, wagt dieses waschweib . .. ein gänzliches 
ehlen von gedanken und empfindungen vorzuwerfen 
LASSALLE reden u. schriften 2, 425. dazu waschwei- 
jerglaube, m. AUERBACH schriften 11, 92. wasch- 
veibermäszig, adj. CAROLINE 1, 26 Waitz. wasch- 
veiberton, m. allg. deutsche bibliothek 41, 459. — 
vaschweibisch, adj.: wenn sie die stimme ihres ge- 
wissens zu überlärmen suchen mittels eines gassen- 
jübischen und waschweibischen geschimpfes über ihre 
;jegreichen gegner J. SCHERR hammerschläge 181. — 
waschwein, m. wein zum waschen eines verstorbenen. 
in Österreich LORITZA 141. HÜGEL 185. — wasch- 
werk, n. 1) am häufigsten als bergmännisches wort, im 
16. jahrh. auch in der form wäschwerk (s. unten AGRI- 
COLA, MATHESIUS, ERCKER, ÄAÄLBINUS). a) einrichtung 
um waschen der gepochten erze KRÜNITZ 233, 450. V. 
SCHEUCHENSTUEL 259: wäschwerck, lavandı rationes 
\GRICOLA durch BECH (1580) bergkwörter; das er da- 
selbst bauen mochte an stellen, wo es im gefiele, auch 
ındern verleyhen gruben, stellen, schörpen, czechen, 
vaschwergk, seyffwergk, hutten, huttenstete, röstheusser 
od. dipl. Silesiae 20, 152 (1505); die ertztleut, schmeltzer, 
knappen und was den bergwerken verwandt ist, es sey 
im waschwerck, im silber oder goldertz PARACELSUS 
’»p. (1616) 1, 643. bildlich: überall hin, in den himmel 
und in die hölle, will ich ihren sohn begleiten, aber 
nicht in die poch-, wasch-, röst-, schmelz- und treib- 
werke vornehmer häuser J. PAUL loge 1,23. b) seifen- 
werk, goldwäsche KRÜNITZ 233, 450. VEITH 553: haben 
‚.. verborgene schätz im sand und griesz durch wesch- 
werk gehoben MATHESIUS Sarepta (1571) 22®*; es ist 
aber dieses auch ein schön gedicht, darin die poeten 
sigentlich das grosze und reiche goldtbergwerck oder 
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