Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

1972 
LZUNN, 
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99273 WASE 
wird, vgl. KLUGE 840; das w von *baswa, *waswa ist 
dann in den obliquen casus des schwach flectirenden fem. 
(baswün }) basün) lautgesetzlich ausgefallen. eine koseform, 
die sich an vater anschlieszt, ist base, wase jedenfalls; 
das erwähnte alte masc. (dazu unser baas) läszt es aber 
doch etwas unsicher erscheinen, ob wirklich die formen, 
wie schon J. GRIMM annahm und BUGGE a. a. 0. weiter 
zu begründen versuchte, durch zusammenziehung Aus 
vaterschwester (germ. *faderswesö) entstanden sind. 
8) bedeutung. 
a) in den mhd. belegen, soweit sie eine sichere beurthei- 
lung gestatten, ist wase ausschlieszlich die schwester des 
vaters, amita, wie vetter (vgl. th. 12, 11, 27) ursprünglich 
nur der bruder des vaters ist: 
Thelamon Esionam 
mine (Paris’) wasen mit gewalt nam. 
HERBORT V. FRITSLAR froj. krieg 2568; 
den selben brudern in ir sichhuis beseczen ich eyn bette, 
daz myr wart von mynre wasen Limburger chronik, uwr- 
kunden 124, 53 (1372) Wyss; von mynre seligen wasen 
wyngarte 125, 3; daz hinneforth eldirvatir und eldirmuter 
neher sii sullen erbe uffzunemene deme kinde danne 
vetire, wase odir oheme LAMBERT rathsgesetzgebung von 
Mühlhausen 152 (1356); dy kint dy teylen mit ören vettern 
und wasen an öres vater oder muter stad stadtrecht von 
Rudolstadt bei MICHELSEN rechtsdenkm. aus Thüringen 218; 
der derthe gang (der sippschaft) gehit usz zu den beyden 
sieten, also von den vettern, ohemen, wassen, mumen, 
und erin kinden Purgoldts rechtsbuch 1, 20 Ortloff; mines 
bruder odder swester kindes kinth, odder myns vettern 
odder wasszen, ohemen odder mumen kinth ORTLOFF 
rechtsbuch nach distinetionen 6, 11; Priamus ... gedachte 
tag unde nacht an das obil, das om die Krichen gethan 
hatten, unde besundern das sie seyne swester Exiona 
kebisz halben hilden gefangen ... do sprach seyn szon 
Paris ... szo laszet mich, lieber vater, die (Helena) 
holen keigen Exionam unszer waszen JoH. RoTHE dü- 
ringische chronik 36 Liliencron; in dem selben jare starp 
die erluchte furstynne frawe Elsebeth lantgrafynne zu 
Hessin ..., die eyne wasze was der fursten marggraven 
Frederichs Balthasars unde Wilhelmis unde muthir der 
lantgrafin von Hessin 616; wil ich in Franckrich be- 
senden zü der edelen konigynnen Wyszblume, die myn 
recht wase ist Huge Scheppel 10°, 38 neudr.; amita, wase, 
wasze DIEFENBACH gl. 30° (zwei hd. und ein nd. glossar). 
auch LUTHER kennt es so: aber ich glaube viel mehr, 
das sie (Jochebed) Gersons ... schwester sey gewesen 
und Amrams (des brudersohns von Gerson) wase, das sie 
im andern gliede in angehöret und seines geblüts ge- 
wesen sey 16, 102, 15 Weim. ausg. damals hatte sich aber 
die bedeutung allgemein zu ‘tante’ erweitert; LUTHER ge- 
braucht es auch für die frau des vaterbruders: du solt 
Jjeines vatern bruder schambd nicht blöszen, das du 
sein weib nemest, denn sie ist deine wase 3 Mos.18, 14; 
ferner auch für mutterschwester: nach der schrifft mag 
ich wol nemen meine muhme herunter zu rechnen, nicht 
hynauffwerds, das ist: meines bruders odder schwester 
tochter, aber nicht des vaters odder muter bruder 
noch schwester, wiewol sie beyde ynn gleichen gelied 
sind, muhmen odder wasen, junge und alte werke 24, 366, 9. 
auch sonst ist es die mutterschwester: matertera, wase, 
wasze, wasz DIEFENBACH gl. 351° (rheinische und ein 
thüring. gl.); eyn moey, moeder, wase 8. eynre moider 
suster, matertera SCHUEREN Teuthonista 237 Verdam; 
matertera, eine medder oder wasze TRoOcHuUsSs E22»; so 
auch bei ALBERUS: 
ein jung frosch stunt nit ferr davon, 
derselb war seiner (des weibl. froschs) schwester son... 
drumb er zu seiner wasen trat. fad. 46, 25 Braune, 
auch germana, wase DIEFENBACH gl.261® (mlat. hd. böhm. 
wb. 1470) ist vielleicht so zu deuten. die wörterbücher 
kennen bis ins 18. jahrh. das wort meist als ‘amita’, doch 
wird es daneben auch als ‘mutterschwester’ angegeben z. b. 
bei LUDWIG und NIEREMBERGER. allgemein als ‘tante' 
syscheint das wort auch jetzt fast allgemein in den md. 
und nd. idiotiken, und z. th. wird ausdrücklich bemerkt, 
dasz die bei base als schriftsprachlich geltende bedeutung 
cousine’ nicht volksüblich ist. 
VII] 
WASE 929274 
&) im 16. jahrh. (vgl. entsprechend bei base schweiz, 
diot. 4, 1648, FISCHER 1, 668 und zeitschr. f. hd. mda. 1, 241) 
ırscheint wase ausgedehnt auf die weiblichen nachkommen 
ler tante, besonders die cousine, auch die nichte und über- 
raupt weibliche seitenverwandte. ältere belege sind un- 
xicher: daz min wase sal bliben bi alme dem gude daz 
ch uzwendig des ordenes lazen als iere libgedinge und 
ı1ach yerme dode Johan, myner suster son urkunden- 
uch des klosters Arnsburg 406 (nr. 627, v. j. 1382). aber für 
LUTHER ist auch die bedeutung ‘couwsine’ gesichert: dan 
sye (Lea) wasz seyne (Jacobs) wasze werke 9, 403, 33 Weim, 
ausg.; alles, was meyns weybs geschwister kind ist, 
ınd was sie yhr mummen oder waszen heyszt 10, Il, 
1, 20 (hier vielleicht allgemein ‘cognata”). ALBERUS dict, 
hat bb1® amita, yatris soror, mein wase, aber bh 2% cog- 
nata, ein mumm, wase, base, nifftel und ee 3% ein was, 
wognata. ebenso ‘weibliche seitenverwandte’: woilgeboren 
runtlich herczlich liebe wase, e. 1. woilfardt und gesont- 
1eit, auch des woilgeborn e. 1. gemail, unszers fruntlichen 
ıerczen lieben vittern ... mitteil. des ver. f. nass. alter- 
umskunde 1899/1900, 61 (15538); ihre waase hat sich ein- 
kleiden lassen neueste briefe z. beförd. der freundschaft 
“. weltweisheit (Gotha 1763) 100. “‘cousine’: 
Astolfo hette wol auch niemand finden können, 
dem er den Rabican itzt lieber möchte gönnen, 
als dieser seiner waas’ und freundin Brademante. 
D. v. D. WERDER Ariost XXIN, 11, 5. 
'nichte': fr. Damon. lassen sie es (das los) Carolinchen. 
as ist ja meine waase. sie haben ja vermögen genug... 
ır. Damon. nun ... weil deine muhme eine vater- und 
nutterlose waise ist GELLERT 3, 339 (d. Loos 5, 9). aus 
den mundarten wird die bedeutung ‘cousine’ nicht häufig 
besonders angegeben, wohl aber findet sich wase, frau wase 
ıllgemein als verwandte oder freundin CRECELIUS 895. 
ZEHREIN 489. SCHMIDT Westerwald 8317. LIESENBERG 218, 
3AUER-COLLITZ 112%, SCHAMBACH 288. DANNEIL 245, 
1d. jahrb. 30, 80 (Quedlinburg). daraus entwickelt sich wie 
bei base (FISCHER 1, 664) die bedeutung ‘concubine’ : 
und christlich ehestandt ihm nicht gefelt , 
sondern das man ihn moge aus vordacht laszen, 
so helt er nun bey sich seine wasen. 
geschichtl. volksdichtung Braunschweigs (1600), 
zeitschrift des Harzvereins 34, 56. 
ce) aus der bedeutung ‘tante’ ist wase als ehrende anrede 
ın ältere frauen hervorgegangen HENTRICH 57 (vgl. auch 
wäschen); so wird in manchen gegenden (vgl. base MAR- 
(IN-LIENHART 2, 94. 95. FISCHER a. a. 0.) die frau im 
1ause, die dienstherrin wase genannt KEHREIN 439: sonst 
ıniesz die hausfrau bei dem gesinde die ‘waas’. auch 
jelbst fremde, nicht zu junge frauen wurden mit wääsgen 
ıngeredet zeitschr. d. ver. f. volkskunde 12, 315 (obere Nahe); 
wes ‘hausfrau, groszmutter' wb. der luxemb. mda. 485, 
lann, namentlich in zusammensetzungen, überhaupt weib- 
liches wesen; so heiszen in Frankfurt die backwarenver- 
täuferinnen weckwäsen ÄSKENASY 123. 
WASE, f., auch wasen m. reisigbündel, faschine, trag- 
wulst. ein nd. dialektwort, das aber auch in neueren 
sechnischen werken erscheint. als masc. nur bei ADELUNG 
und CAMPE (bei diesem neben wase f.) angesetzt, vielleicht 
“älschlich aus der pluralform wasen, in der das wort 
meist vorkommt, gefolgert, doch weist der pl. wasemen bei 
ZENZLER 2, 260 auf einen sg. wasem (mit suffizxvertauschung 
Ur wasen) hin, vgl. auch unten wasch m. 0b mit GAL- 
LEE and. wb. 369 ein and. waso (vgl. die glosse 0cca, waso 
STEINMEYER-SIEVERS 4, 206, 28) angenommen werden darf, 
ist zweifelhaft. 
1) zusammengebundenes reisig und strauchwerk, stangen- 
wolz, wellen: mnd. wase SCHILLER-LÜBBEN 5, 610; fax 
für fascis? doch 8. u. 5 KILIAN), wipe, wase DIEFENBACH 
jl. 228°; brem. wb. 5, 201. SCHAMBACH 288, DANNEIL 245. 
7TROMMANN 2, 43 (Hildesheim). 5, 300 (Fallersleben). nd. 
'ahrb. 80, 30 (Quedlinburg). 34, 100 (Kilsdorf bei Halber- 
ıtadt); grüne sträucher anzusehen als zusammengebun- 
Jene wasen OLEARIUS (aus Aschersleben) reisebeschr. 130. 
namentlich auch als brennmaterial: ‘allerhand äste und 
herausgewachsenes, abgeschnittenes dünnes holz, das man 
in büschel bindet und verbrennet' FRISCH 2, 425®*; ‘“bündel 
von trockenen föhrenzweigen zum brennen’ BiIERWIRTH 
mda. von Meinersen a. d. Ocker 236. seit dem 18. jahrh. wird 
148 
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