Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

480 
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2481 WASSERRAD—WASSERRAND 
preusz. vocab. anf. 15. jahrh. 20, 757 (vgl. BERNEKER 290); 
hierher vielleicht auch nd. waterrave, ‘“mergus magnus’ 
CHYTRAEUS (15%) 834. c) übersetzung von larus der vul- 
gata (möwe KAUTZSCH) DIEFENBACH gl. 819%, -rappe oder 
rabe vwoc. inc. teut, C 3®; auch von coturnix, wasserrapp 
Beiträge zu den theol. wiss. 6, 135. d) die sumtente, oidemia 
fusca IL. BALDNER wvogelbuch 24 Lauterborn. €) das 
wasserhuhn, fulica atra IL. NAUMANN 9,635. f) ein nas- 
hornvogel, buceros hydrocorax (plicatus) NEMNICH 1, 709 
WASSERRAD, n. 1) durch das wasser unmittelbar ge- 
Iriebenes rad, im gegensatz zu dem an derselben welle 
befestigten kammrad. öcon. u. physic. lex. 8, 17: an kampf 
raden, getrieben, wasserraden, wellen (der mühle) ERMISCH 
u. WUTTKE haushultung in vorwerken 147, 16 (Sachsen 
16. jJahrh.); wer (als meisterstück) kein kampff- oder 
wasserrad machen kan, der solle für das kampffrad 
5. gulden, und für das wasserrad 8. gulden darfür in dıe 
meisterladen erlegen Würtemb. müller-ordnung (1651) 5. 
‘die wasserräder theilen sich in oberschlächtige, mittel- 
schlächtige, unterschlächtige, in schaufel- (kumpf-) oder 
stockräder, in kreiselräder oder turbinen' SCHEUCHEN- 
STUEL Österr, berg- u. hüttensprache‘ 260. sie treiben 
korn-, walk-, papiermühlen, pochwerke usw.: wasserradt 
in der mulen, suhbgurginale, wvoc. inc. teut. C8*; also 
quam iz daz daz kint schoz uff daz wazzirrat (der mühle) 
unde hilt sich doch an dem rade leben des heil. Ludwig 
78, 13 Rückert; da hebt ein wasserrad die stempel mit 
den bucheisen MATHESIUS Sarepta (1571) 1002: dann 
blinkt das wasserrad der walkmühle O0. LUDWIG 3, 136; 
saht ihr ihn gestern in den mühlbach springen, 
wie er das kind mit kecker hand ergriff, 
les wasserrads zermalmung nicht bedenkend? 
KÖRNER 2, 238 (Hedwig 1, 8); 
und der steine lustig pfeifen, 
und des wasserrads gebraus, 
ınd der werke emsig klappern. . 
W. MÜLLER verm. schr. 1, 18. 
3) schöpfrad: wasserradt, haustra. voc. inc. teut. C 32; 
columbaria, die kesten im wasserrade, die das wasser 
schepfen und ausgieszen B. FABER thesaurus (1587) 1108®, 
cochlea 188, auch wässerrad, eymer-, schöpfrad KRAMER 
teutsch-ita!. (1702) 2, 249°; dozemal ward das wasserrad, 
das zu Zürich uff der nidern bruck gat, aber von nüwem 
gemacht TsScHuDI chron. helv. 2, 133 (vgl. FRISIUS diet, 
1340* und schweiz. id. 6, 495); sahen wir an vielen orten, 
an dem gestaden des Nili, wasserräder, die von büffel 
c‘hieren mit einem zug getrieben, das wasser in gewisse 
canahl auszlereten HEBERER deqyptiaca servitus (1610) 118; 
das staatsgefängnisz für Europäer, die Hyder Ali hierher 
schickte die wasserräder zu treten RıTTER erdkunde 6, 
274, im bilde: jetzo hatte das wasserrad des schicksals 
den ersten thränenkrug in seiner brust gefüllt — es 
wälzte sich weiter und der zweite flosz über J. PAUL 
Hesperus 4, 110, 38) brunnenrad (s. d. 2): prunnenrade 
oder wasserrade, ancla, troch(l)ea, vor. theut. z 8°; ‘Dom 
penrad’ KRAMER a. a. 0. 4) wasserfahrrad LUEGER 4, 
66. 5) ein feuerwerkskörper JACOBSSON 4, 609% dazu 
wasserradarm, -felge, -schaufel, fheile des was- 
serrades und dazu geeignetes holz BEHLEN lex. der forst- 
und jagdk. suppl. 488, -welle SCHEUCHENSTUEL 236. 
‚gebläse KARMARSCH-HEEREN?3, 722, -göpel VEITH 
248, -haspel KRÜNnIıtTz 234, 338, durch ein wasserrad 
getriebene vorrichtungen, -stube MATHESIUS Sarepta 
(1571) 145°, — wasserrähe s. wasserrehe. — wasser- 
rain, m. abhang an einem gewässer, ufer: (das kraut 
wächst an) wasserreynen BOocK (1539 ff.) 1, 145. wasser- 
rainlein, ‘die höhe zwischen zweyen (wasser-Pfurchen 
STIELER 415. — wasserrakete, f.i im wasser schwim- 
nende und brennende rakete im gegens. zu den steigenden 
raketen Cu. WoLFF mathem. lex. (1716) 1166. bildlich aus 
wasser bestehende rakete: schaumwelt (brandung) wie... 
wasserraketen aufschieszend VIScHER auch einer (1879) 
2, 387. — wasserralle, fi rallus aquaticus L. LEUNIS 
z00l.% 1, 474, auch grosze w. NAUMANN 9, 472, mittlere, 
kleine, erex porzana, pusilla 523. 547. — wasserrand, 
m. ufer: wasser- sive grabenrand, fossae summa labra 
STIELER 1515; die schwäne ... legen 5, 6 bis 8 eyer an 
len wasserrändern DöBEL jägerpractica® 1, 69%: er setzt 
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WASSERRANKE—WASSERRAUPE 2924892 
jich mit mir nieder am wassersrand BETTINE Göthes 
’riefw. (1835) 1, 43. strand RATZEL wvölkerk. 2, 667. die 
on der wasseroberfläche um dus schiff gebildete linie 
JACOBSSON 4, 609%, wgl. wasserlinie. pgapierrand mit 
wasserflecken, dazu wasserrandig, adj. von einem buche. 
— wasserranke, f. 1) am wasser wachsende rankende 
n»flanze, im besondern dus bittersüsz, solunum dulcamara 
IL. HOLFERT-ARENDS® 214. 2) wasserrebe: 
ohn dich verwelcken wir gar bald 
und werden wasserrancken, 
durch dein wort uns fest an dir halt, 
dasz wir von dir nicht wancken 
: RINGWALDT evangelia (1646) K 4?; 
dort bezähm einengender wasserranken 
geile verdumpfung. Voss ged. (1802) 3, 180. — 
wasserranunkel, m. der wasserhahnenfusz, ranuncu 
us (batrachium) aquatilis L. NEMNICH 4, 1127; batr. 
hederaceum V. SCHLECHTENDAL® 11, 103. — wasser- 
>anzen, m. durch (trink-)wasser angeschwollener leid, 
nes kalbes MARTIN-LIENHART 2, 274%, — wasser- 
rappe s. wasserrabe. — wasserratte, f. 1) die wühl- 
nausart arvicola amphibius Desm. XNEMNICH 5, 632. 
LEUNIS zo0l.% 1, 223 (mndl, waterrot, orix. horae belg. 7, 
5; vgl. auch wassermaus): soltu die wasserratten und 
näuse vertreiben SEBIZ feldbau (1579) 466. auch die 
vanderratte. wb. der luxemb. mda. 478. die wohlriechende 
w, ist die bisamratte NEMNICH 4, 1329. in der waren. 
kunde “braunes und schwarzes pelzwerk, welches aus Rusz- 
land kommt’ KRÜNITZ 234, 343. 2) als sinnbild der raub- 
yier: schiffe sind nur bretter, matrosen sind nur men- 
schen; es giebt landratten und wasserratten (waterrats), 
wasserdiebe und landdiebe — ich will sagen, korsaren 
Shakespeare kaufm. v. Ven. 1, 38. in der gaune‚ sprache 
'schiffsdieb’ AvVE-LALLEMANT 8, 146. OSTWALD rinnstein- 
spr. 165. jetzt ist sehr gebräuchlich die seit dem 19. jahrh. 
‘auch im ndl.) belegte bedeutung ‘erfahrener scemann’ (zu- 
nächst ‘tüchtiger schwimmer') LÜPKES 23, 227%, waterrötte 
FEN DOORNKAAT-KOOLMAN 8, 522%: nach dem grünen 
leck (Altengland), der wie ein fenn schwimmt und 
worauf ihr wasserratten umherhumpelt JAHN werke 1, 
188; eine gewisse poesielose härte ... ist den heutigen 
Zngländern ebenso eigen wie den alten Römern, nur 
dasz diese ,,. mehr landratten als wasserratten waren 
HEINE 5, 397 Elster; 
er (der secefahrer) ist wie die geborne wasserratte. 
RÜCKERT werke 10, 397 (Colombo 1 4). 
in der soldatensprache ‘marinesoldat’, auch ‘pionier” HORN 
32. — wasserratz, m. (B. FABER 1002®, RÄDLEIN 10342, 
POPOWITSCH 605), jetzt meist -ratze, f. arvıcola am- 
phibius NEMNICH 3, 649. schweiz. id. 6, 1916: 
(hexe), die bald wanzen und flöh und wasserrazen 
hämisch bannt in die unbekreuzte wohnung. 
Voss ged. (1802) 8, 109. — 
wasserräuhber, m. pirata DIEFENBACH gl. 4373 (-rau- 
er): Isaac sihet das ers nicht gut hat bey den land-, 
straszen- und wasserraubern MATHESIUS hochzeitspred, 
6, 19 Lösche. — wasserrauch, m. fugigo (l. fuligo 
rusz’?) wvoc. theut. nn 3%, wasserstaub: 
(gott) kehrt um die wilde see, lest wasserberge sehn, 
und sprützet wasserrauch, so platzschet im vergehn. 
S: HOTTEL 1004. — 
wasserrauke, f. die veränderliche wasserkresse, nastur- 
kum (sisymbrium L.) amphibium R. Br. NEMNICH 4, 
308, auch n. silvestre 1310. nicht sicher bestimmbur sind 
srosz und klein wasserraucken, eruca palustrig maior 
und minor TABERNAEMONTANUS (1664) 836. — wasser- 
’aum, m. von gewässer erfüllter raum: der umweg 
war grosz am see hin ..,. nur ein wasserraum trennt 
sie von dem pfade GÖTHE 20, 860 Weim. ausg.; 
und die möve, selbst gleich einem schaume, 
schwebt’, und kreischt’ auf ödem wasserraume. 
RÜCKERT werke 10, 396. 
der raum im schiff, wo die wassertonnen schen RÖDING 
3, 884, der mit wasser gefüllte raum des dampf kessels 
KARMARSCH-HEEREN®2, 538, wasserräume in schw.iimmen 
BREHMS 10, 636. — wasserraumse, f. wasserfurche 
ÜENISCH 12938, 54 (vgl. raunse neben runse FISCHER 5, 487). 
— wasserraupe, f. im wasser lebende raupe, larve 
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