Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

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2497 WASSERSCHLAMM—WASSERSCHLAUCH 
wb. der landbauk. 404, bes. eines strebepfeilers SCHNAASE 
gesch. der bild. künste 4, 1, 246. 3) schlagflusz durch serumer- 
gusz HEIM bei HÖFLER 577°, 4) nicht zündender blitz, kalter 
schlag, auch wasserstreich UNGER-KHULL 621*, 5) torpedo 
PIERER univ.-lex.* 18, 918, hat sich nicht eingebürgert. — 
wasserschlamm, m. 1) schlamm auf, von dem grund 
eines gewässers, zur felddüngung. allg. deutsche bibliothek 
102, 154. schlammiges wasser: dann richtete sich einer 
(der büffel) aus dem schwarzen wasserschlamm auf 
L. E. GRIMM erinnerungen 284; 
habt ihr nie gesehn im walde, dasz auf trübem wasser- 
schlamm 
eine lilie bescheiden, mit unzähl’gen blüten schwamm? 
PLATEN 91, 
2) der bach-wasserfaden, conferva rivularis L., eine algen- 
art, auch wasserschwamm NEMNICH 2, 1156. — Wasser: 
schlammling, m. das wassersumpfkraut, limosella 
aquatica L. LEUNIS bot.3 2, 629. — wasserschlange, f. 
1) im wasser lebende schlange, hydrus, enhydris, coluber 
aquatica. voc. theut. nn2°, wvoc. inc. teut. C3*®*, natrix 
DIEFENBACH nov. gl. 251°; in der neueren zoologie auch 
bestimmte schlangen, die am wasser lebende ringelnatter 
ZEDLER 58, 713 (‘meist wassernatter’). BREHM®? 7, 364, 
die im süszwasser lebende familie der homalopsidae LEUNIS 
g00l.* 1, 588, die meerschlangengattung hydrophis Daud. 582: 
ydros haizt ain wazzerslang , .. diu slang wont gern in 
dem wazzer, daz Nilus haizt K.v. MEGENBERG 272, 34; 
kam eine grosze schaer der gehörnten bunten wasser- 
schlangen, deren etliche rote schuppen hatten, etliche 
schwartze, etliche weisze G. ROLLENHAGEN indian. rey- 
sen (1619) 14; Zeus hatte nunmehr den fröschen einen 
andern könig gegeben; anstatt eines friedlichen klotzes, 
eine gefräszige wasserschlange LESSING 1, 147; 
ar lenkt ihn (7en nachen) durch der meere brausen ... 
durch das gezisch der wasserschlangen. 
RÜCKERT werke 5, 232. 
die lernäische schlange: 
aber wie sehr ich immer wehr, 
so wachsen sie (die schalke) mir immer mehr, 
wie die vielköpffig wasserschlang, 
die schwerlich Hercules bezwang. 
FISscHART Eulenspiegel prol. v. 149 Hauffen. 
fahelwesen der neuzeit, die seeschlange: wie viele men- 
schen haben nicht in allen zeitungen berichten lassen, 
wo und unter welchen umständen sie die wasserschlange 
gesehen hätten HOMEYER die wanderungen der vögel 2, 
in bild und vergleich: hier überwindet er die grausame 
wasserschlange des gelt- und ehrgeitzes HARSDÖRFFER 
gesprechspiele 5, 64; s. auch HEINE 6, 316 unter wasser- 
nest. von einem gewundenen wasserlaufe: schwankende 
steige leiteten gefällig über die in vielfachen krümmungen 
einhergleitende wasserschlange v. GAUDY (1844) 10, 77. 
2) der aal. wb. der luxemb. mda. 478. 3) ein borstenwurm, 
nats proboscidea Müll., auch wasserälchen NEMNICH 3, 702, 
‚schlängelchen 5, 633. 4) ein südliches sternbild, hydra 
HARSDÖRFFER 3, 29. CH. WOLFF mathem. lex. (1716) 724. 
VALENTINER der gestirnte himmel 246. 5) schlauch aus 
leder oder segeltuch zum füllen der wassertonnen eines 
schiffes, düän. vand-slange, schw. slang RÖDING 4, 478 (vgl. 
wasserlänge). MOTHES baulex.$ 4, 850%: 1 wasserschlange 
oder schlauch von 14 ellen des besten cannefas Zorgdrager, 
grönländische fischerei deutsch (1723) 403. — wasser- 
schlangenkraut, n. das gemeine schlangenkraut, calla 
pulustris DL. FUucHS bei PRITZEL-JESSEN 73°, Matthioli 
durch CAMERARIUS (1586) 191*, HOLL 327° (auch -schlangen- 
wurz). — wasserschlängler, m. dasselbe wie wasser 
schlange 3 BREHM? 10, 89. — wasserschlauch, m. 
1) balg, sack für trinkwasser: 
wir zogen durch die wüste, 
leer war der wasserschlauch. 
v. KOTZEBUE dram. werke 1, 155 (sultan Wampun 2, 8). 
in vergleichen und bildlich. von den wolken: wer ist so 
weise, der die wolcken erzelen könde? wer kan die 
wasserschleuche am himel verstopffen? Hiob 38, 87; 
schwere wolken wälzten sich wie unförmliche wasser- 
Schläuche über der stadt und dem schlosz FREYTAG 
7,234. von geschwollenen büuchen, dicken menschen: weilen 
bey solchen krancken der bauch nicht anders als wie 
XIII 
WASSERSCHLAUFE—WASSERSCHLOTTE 2498 
an wasserschlauch anzusehen BLANCARD med. wöb. 
1710) 71; 
ich hielt in für ein wasserschlauch; 
er hat wol so ein grosz:n bauch. 
WALDIS leben Esopi 139 Kurz. 
3) biegsame röhre, durch die wasser flieszt: das sicht man 
wol an eim wasserschluch, wann man den loszt under sich 
Hieszen, so flüszt er fry lichtlich do hyn KEISERSBERG 
lg. 54°; bes. spritzenschlauch, water-slang KRAMER (1719) 
%0*: (sie) binden den wasserschlauch ... ab und legen 
solchen mit dem sack oben auff die spritze der st. Leipzig 
rdnungen (1701) 530. LUEGER 4, 227, wassersack an der 
'abakpfeife: (er) verlor wasserschlauch und pfeifenkopf 
IAABE Abu Telfan (1870) 3, 199. 8) canal: welcher ihnen 
»inen wasserschlauch oder canal, wodurch der unflat 
ıus der stadt abgeführet wird, zeigete die europäische 
Tama 1 (1709) 107. 4) die wasserpflanzengattung utricularia, 
mit blasen an den blattartigen gebilden NEMNICH 4, 1585, 
LEUNIS bot.® 2, 644. — wasserschlaufe, f. ‘kufe zum 
beibringen des wassers’ DIEFENBACH-WÜLCKER 895 (Il- 
nenau 1714); vgl. schlaufe 4b, schleife 5 und wasser- 
;chleife. — wasserschleier, m. schleierförmig fallende 
er liegende wassertropjen: bei anderen befeuchtungs- 
yinrichtungen wird die luft durch wasserschleier oder 
vasserschichten getrieben LUEGER 2, 16; wasserschleier 
iegen über stoppel- und rübenfeldern VIıEBIG das schla- 
ende heer 1, 84. — wasserschleife, f. dasselbe wie 
vasserschlaufe Breslauer feuerordnung (1680) XV111; verb. 
Dresdner feuerordnung (1751) 33. — wasserschleim, 
n. eine algengattung, undina Fr. KRÜNITZ 234, 880. — 
vasserschleuder, fi pendel mit zwei kasten zum aus- 
verfen von wasser MOTHES baulex.? 4, 350%, — Wasser- 
zschleuse, fi. schleuse, vorrichtung zum absperren des 
wassers (waeter-sluyse KILIAN 649°), bei einer wasser- 
nühle ZEDLER 22, 148; siel ... bedeutet allgemein eine 
wvasserschleuse AÄDELUNG magazin f.d. d. spr. 2, 1, 115: 
(die mächtig ist) 
den f:inden über meer und land den weg zu weisen, 
wenn sie den Nil schleuszt zu, der mohren wasserschleusen. 
V. LOHENSTEIN Cleopatra 92, 378. — 
vasserschlinge, f. wasserwirbel, zu schlingen “ver- 
ıchlucken’ (vgl. wasserschlund), wasserslinge, vorago DIE- 
°ENBACH gl. 629%, mnd. waterslinge SCHILLER-LÜBBEN 
„ 616. — wasserschlinge, fi. die im feuchten wachsende 
raubenkirsche, prunus padus L. NEMNICH 4, 1074, -schling- 
»egere WEBER Ökon. lex. 637. — wasserschlinger, m. 
lie wasserriesenschlange OKEN 6, 529. BREHM?® 7, 315. — 
vasserschlingig, adj. wasserschlingige flecken oder 
streifen, streifen im holz, die das wasser einsaugen MOTHES 
baulex.? 4, 350%, vgl. wasserschlündig. — wasserschlosz, 
n. 1) schlosz am, im wasser RONDEAU: 
er eilte an das wasserschlosz, 
wo bös die schiffe stranden. 
BETTINE Cl. Brentanos frühlingskranz (1844) 328. 
märchenschlosz unter dem wasser: 
die Sirene in den wogen, 
hätt’ sie mich im wasserschlosz. 
BRENTANO (1852 ff.) 2, 387. 
3) wasserthurm JACOBSSON 4, 611%, KRÜNITZ 234, 248, 
7röszere brunnenstube, quellsammelbehälter KARMARSCH- 
YEEREN?® 10, 248. 8) dichterisch ‘schiff: ‘naves militares’ 
STIELER 1842; 
ein groszes wol heseegelt paar 
sehr starkbemunnter wasserschlösser, 
50 zu dem wallfischfang bestimmet war, 
BROCKES 5, 78: 
der wasserschlässer rege last, 
vor der sich Thetis rücken bücket. 
TRILLER Doet. betrachtungen 1,138. — 
vasserschlotte, f. 1) der fluszschachtelhalm NEMNICH 
, 1502. HOLL 83022 (auch -schlutte); der schlammschachtel- 
alm, in Memmingen (-schlutten) PRITZEL-JESSEN 1425; 
vuch musz man den küffner mit schilf oder gedörreten 
vasserschloten, kreide und nägel versehen Zorgdrager, 
‚rönländische ‚fischerei deutsch (1723) 396. wgl. schlote. 
) höhle im kalkgebirge VELITH 422, 8. schlotte 4, 8) was- 
;erschlutten, schlotthaken, ‘“kähne, an denen .. . eine 
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