Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

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253 
WAFFE I 4. 
woffen besonders niederalemannisch (in den Basler und Strasz- 
burger chroniken, bei KEISERSBERG) und mc (besonders in hes- 
sischen und thüringischen quellen, daneben wopen, woppen). 
noch bei LUTHER ist woffen häufig zu finden, in der Jenaer aus- 
gabe steht es sehr oft (neben waffen) und im 8. bande Sogar 
durchgänytg. in der bibel steht meist walfen, doch auch woffen 
(1 Sam, 13,2. 2 chron, 23, 10, 32, 5. Nehem. 4,17. ps. 35, 2. Jud. 
14,2. Hesek, 26, 9. Joel 1,8. Micha 5,5. 1 Macc. 7,44). in dem 
licde ein feste burg ist unser gott führt der reim auf woffen 
(: betroffen). später finden wir woffen noch bei MELISSUS 
psulmen 59 neudr. (: hoffen, an den übrigen stellen aber waffen), 
um 1600 in FucHs mückenkrieg 1, 881 Genthe (: hoffen) und ge- 
legentlich selbst im 17. jahrh. (querwoffen ZEENER nomencl. 1622, 
464). ob LurHER das worl noch mit länge gesprochen hat, ist 
fraglich, denn die kürzung scheint md. sehr frühzeitig begonnen 
zu haben. MeLissus, dessen weibliche reime quuniilaliv genau 
sind, reimt waffen, woffen auf kürze; auch ZESEN im reim- 
verzeichnis des deulschen Helicons (1641) L 5” läszt waffen auf kürze 
reimen, dagegen ist im obd. der vocal noch jetzt lang (schweiz. wäfe 
WINTELER 55, BÖHLER 1,204, schwäb. wöfe, bair, wäffen ScHMELLER? 
2,862). für die ältere zeit wird öfter durch die schreibung waaffen 
die länge des vocals festgestellt, so bei MAALER 478° (darnach bei 
Junıus 199°), im Amadis 404 Keller, bei FıscnaRT dicht. 3, 344, 22 
Kurz, Sezız feldbau 569, ForER fischb. 186° und noch im 
18, jahrh. in den österr. weisthümern 2, 45,40. auch der Ober- 
schlesier W. SchErRfFER hat in seinen gedichten (1652) 223 u. Ö. 
waafen. durch den reim wird auch zuweilen die länge erwiesen, 
so im 17. jahrh. bei dem Elsässer ROMPLER v. LÖWENHALT: 
allweil des höhsten hand den unglückhaften wafen 
ol ablasz noch verhängt, das arme land zu straffen. 
reimgelichte 161, 
ber ScHERFFER (s. unten II, 3, a) und noch im 18. jahrh. bei dem 
in Busel lebenden DROLLINGER: 
er wacht, damit wir sicher schlafen; 
erhält sein volck durch witz und wallen. 
yedichte (1745) 20, 
wozu der herausgeber J, J. SPrRENG die bemerkung macht, dasz 
der reim einem Schlesier oder Sachsen wol anstöszig erscheinen 
werde, duch müsse jedem erlaubt sein nach seiner mundart zu 
reimen. die herrschende form ist wallen schon seit der milte des 
17. jahrh.: SchotTEL und STIELER, die ff nur nach kürze selzen, 
erweisen ste durch ihre schreibung, ebenso die späteren. 
4) das wort erscheint ursprünglich nur als n., der übergang 
zum fem. gehört erst der neueren zeit an. ganz vereinzelt erscheint 
dus wort als m.: Österr. weisih. 4, 2%6, 20 (s. den beleg u. watfen- 
schliffstein, ebenda 1,202, 7 steht der wappen in der bedeutung 
von harnisch); wo sie kein andern (aber 1580 ander) woffen 
hetten. LuruER 8,59°. dus n. (das bei wappen überhaupt ge- 
blieben ist) findet sich jelzt noch in den meisten hd. mundarten, 
die das wort als sing. (meist nur in der bedeutung werkzeu«) 
überhaupt kennen. BtnLER 1, 204. Hunzıken 2s4 (meist {). 
SCHMELLER* 2, 862 (fem. in Basel SEILER 318 und Colmar HEnav 
234). auch hrssisch heiszt es das wopen VILMAR 433. ÜRECELIUS 
893, oberfränk. wallm (archiv 20, 192) und auch im nd. ist 
wapen »eufr, WOESTE 315. auffallend ist, dasz wallen als neutraler 
sing. schr frühzeitig aus den wörlerbüchern verschwindet, das woıt 
wird in den deutsch-lateinischen wörlerbüchern dem lat. arma 
yleichgesetzt, also als plur. genommen, so ausdrücklich schon bei 
MaaLER 478° die waallen, armalura, arma. STIELER 2434 und 
FRISCH 2,414 bezeichnen waffen als ein plurale tantum,  elwas 
anders wird in den deutsch-französischen und deutsch-ialienischen 
wörterbüch rn. verfahren, da in diesen modernen sprachen der 
siny. urme vorlag. Hunısıus 273 der wallen, arme gibt, mag das 
deutsche wort noch als n. empfunden haben, KrÄäMmen 1203 dagegen 
bezeichnet waffen, arme als f., selzt also einen mit dem plur. 
übereinslimmenden femininen sing. an, wieder andere begnügen 
sich mit dem plur., so RÄDLEIN 1625 waffen, [., armes, armüre, 
Aarnois, so auch LuUnwıG 2363 waffen, arms, weapons, armour. 
yanz vereinzelt. finden wir bei RoxoEAuU wallen, arme, armure 
Aoch als n. sing., ein schuszfreyes waffen, corselel & l’epreutve. 
zus diesen anyaben geht hervor, dasz ein sicheres gefühl für die 
form des sing. damals nicht mehr vorhanden war, weshalb von 
den meisten von dieser form qanz abgqeschen wurde. trotzdem 
kommt dus alte walfen als n. in der liüleratur der zeit vor und in 
der dichtung ist diese form eigentlich nie völlig verschwunden 
Sie kommt bei den Schlesiern vor, im 18, jahrh. bei Bürcer, und 
UnnannD hal, allerdings wol hauptsächlich unter dem einflusz der 
alld. sprache, die form wieder aufgenemmen? enthalte dich desz 
weins als eines giffts und fürnemnmsten wallens des sathans. 
WAFFE II 1. 
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\LBERTINUS Gusman v. Alfarche 228; kan mich kein waffen 
erletzen, dasz ich sterbe. AvrREr proc. 3,1; und stetigs 
veine, wie dann solches gleichsam der weiber waffen ist. 
1. ZEILLER episteln 2,356; welches auch das beste schwert 
zewesen, so jemahln einiger ritter von der welt mag geführt 
1aben ... und wurde kein waffen gefunden, welches vor dem- 
;elben hette bestehen ... mögen. junker Harnisch 196; der 
;tachel und waffen des todes, die sünde, DANNHAWER cate- 
‘hismus-milch 5 (1671) 1083; 
gott und die warheit ist allein mein waffen. 
Höck blumenfeld 10,5 neudr.; 
des tages trug sie stets, und nachts ihr volles waffen. 
D. v. D. WERDER Ariosi 18, 88,5 (s. auch u. 11,2, a, a); 
gerechtigkeit sey euer schild, 
für dem kein feindlichs waffen gilt. Opırz 3, 109 (epmst.); 
welch waffen hat mehr nutz, der degen oder schild? 
Vs LoGcau 2, 101,12 ; 
die mit glaubensschild sich hüten, 
kan kein waffen nicht betriegen. A, GRYPHIUS (1698) 1,5113 
dasz itzt ein fremder gott mein bestes waffen trägt. 
HOFFMANNSWALDAU hochzeitged, 315; 
also sprach er und warf. Athene lenkte das waffen 
neben dem aug‘ in die nase. BÜRGER 224 (Hias); 
Roland das schwerdt zur seite band, 
herrn Milons starkes wallen. UHLAND ged.2 349; 
schaut an, was ich im walde fand! 
ein waffen stark und lange, 353; 
Gulumir (den weg bezeichnend), 
nur da, und mir ein waffen! 
(er nimmt einem der knechte den kulben, ihn schwingend,) 
GRILLPARZER 6,96 (weh dem, der lügt! WW); 
wozu auch ohne noth? er hat ein waffen, 
und jener andre steht, erwacht, ihm bei. 
6, 108 (ebenda V); 
ıller andern menschen waffen ist stahl und eisen, — aber 
xuer waffen ist gehet und lobpreisen. RückeErt werke 11, 561 
43. makume). der übergang zum fem. erfolyte, wie bei vielen andren 
Wörtern, vom plur. aus; auszerdem mag das gleichbedeutende die 
wehr (mit dem waffe häufig verbunden ist) eingewirkl haben. 
un sing. die waffen findet sich zunächst vereinzelt im bair.-ösler- 
’eichischen: wer ain sündl oder steckmesser verborgen .. 
'rueg ..., dem soll das gericht dieselb waffen durch die faust 
schlagen lassen. österr, weisth. 8, 614, 45 (Grafenwerd 1433); wer 
an weer oder wallen an die arbeit tregt, der ist dieselb verfallen. 
3, 1114, 15 (Lisenstadt 1567); die ledigen knecht alhie sollen 
xeine langen messer, pixen oder wehr im dorf noch zum 
wein tragen ..., wer das uberfehrt, ist von jeder waffen zu 
wand] 12 &. 8.27,34 (Bogen-Neusiedel, ende 16. jahrh.); die demuth 
St die waffen wider des teufels list. gesangb. von 1660 bei 
SCHMELLER? 2, 862; SO einer jemand mit einer tödtlichen waffen 
oder wehr überläufßft. kayserl. kriegsrecht bei BÖCKLER neue 
kriegs-schule 418 (nach der peinl. halsgerichtsordnung art. 140, 
wo es mit einem tödtlichen waffen oder weher heiszt); vgl. auch 
die walfen bei Krämer. auch das nd. hal einen solchen sing. 
schon frühzeitig? ein [em. wapene, wapen kommt schon um 1400 
vor: Tylher... de tor wapen gheboren sint u. dgl. SCHILLEN- 
‚CBLEN 5, 596. SCHOTTEL gibt walfen, f., aber nur als plur. 
== arma) an, die form die waffe ist den wörlerbüchern bis auf 
ADELUNG unbekannt; auch dieser läszt den sing. nur für ‘die 
höhere schreibart’ zu. in der lilteratur wird die form vor der 
nille des 18, jahrh. kaum zu finden sein, WINcKELMANN, LESSING 
jebrauchen sie: Melpomene, die insgemein mit einer keule 
zehildet wird, den inhalt der tragödien aus der zeit der helden 
'orzustellen, deren gewöhnliche waffe eine keule war, WINCKEL- 
IANN 2, 499 (rersuch einer allegorie, 17166 geschrieben); wie kömmt 
2s denn, dasz dieses stroherne schild nur an meinem arme 
schlimmer als keines ist? an seinem aber für eine gar hübsche 
augliche waffe passiren musz? LESSING 10, 170 (Anti-Geeze 1), 
IL. bedeulung und gebrauch, 1) wie bei gr. örcAam und lat. 
ırma, so ist auch bei walle von der bedeutung ‘gerät’ auszugehen. 
un rest dieser bedeutung ist darin zu finden, dasz das wort noch 
etzt das werkzeug des bauern oder handwerkers bezeichnen kann; 
ın eine übertragene verwendung von waffe im gewöhnlichen sinn 
vırd man bei diesen durchaus volksthümlichen ausdrücken schwerlich 
lenken dürfen, die auffussung ist z. th. noch die collective, meist 
vird (vgl. die ähnliche entwicklung bei *geräl') an das einzelne 
verkzeug gedacht. in Oberhessen kommt wapen in der allgemeinen 
jedeutung von handwerkzeug jetzt noch vor. CRECELIUS 893, diese 
‚edeulung von waffe war in der handwerkersprache früher weiter 
verbreitet: waffen, die werkzeuge, damit die handwercksleute 
ırbeiten. RÄnıeEıin 1024; hiernächst beissen unterschiedliche 
uandwercke ihre werckzeuge waffen. BeE1ER handıw. lex. 463;
	        
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