Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

7RO 
“UNg: 
‚egen 
tkreis 
Hör- 
rank- 
tend- 
kauf- 
eitige 
EGER 
og 18. 
t für 
3inen 
ı 307; 
brief- 
(1699) 
hnen 
art. 6. 
aınen 
8... 
(1711) 
e als 
andes 
INITZ 
1, m. 
chen 
netge- 
eines 
ritten 
ALTEN 
et, N. 
zins 
;chsel- 
nicht 
ekel $ 
ısel- 
2465, 
‚peare 
. ab- 
stöszt, 
rnnget, 
ib, 
eines 
a8 der 
stand: 
u ab- 
ENZEL 
ändige 
28 inS8 
ELER) 
.‚ doch 
f das 
„ unrd 
2781 
WECHSLER 
für ‘“nummularius’ munizzeri und fenningwantalari, be: 
OTFRID munizari gesetzt), tritt aber in späteren ahd. glossen 
als wehselari, wehseleri, wehsilare, wesilare, wihsilar, 
wehslare usw. (STEINMEYER-SIEVERS gl. 1, 720, 44 f. 3, 189, 
13f. 271,40. 328,9. 416, 6) auf; mhd. wehselere; bei DIEFEN- 
BACH gl. 93° campsor, 356" mensarius, 385® nummularius, 
598° frapezeta, nov. gl. 266° nummularius, wechseler, wes« 
seler, weisseler, wisseler, wechsler, wissler usw. ent 
sprechend mnd. wesseler, ndl. wisselaar, schwed. växlare 
(vgl. auch wechselier). 
@) der wechsler pflegte auf einem öffentlichen platz 
seine bude aufzuschlagen; in den städten war der geld. 
wechsel früher mit der münze verbunden und wurde von 
der zunft der hausgenossen in einem besonderen gewölbe 
‘se. wechsel II 4 a & u. wechselbank) unter aufsicht der be- 
hörde betrieben, daneben befaszten sich auch andere (Lom- 
barden, Juden) auf eigene hand damit, bis er in die hand 
der groszen kaufleute gelangte: 
dort sitzt ein wehselgre: 
des market muoz hie werden guot. 
W. v. ESCHENBACH Parzival 353, 27; 
ouch sullen die wechselere, die husgenoszschaft haben 
und an der wechsilbang siczin, wechsiln mit nuwen 
pfenningin, die sie selbins machin rathsgesetzgebung von 
Mühlhausen 85 Lambert; die münszer und wechseler die 
zü bancke sitzent Straszburger zunftordnungen 392 Brucker ; 
wen ouch die münszere oder wehselere rügent, der usze- 
wendig der münszen wihselt städtechr.9, 1000, 12 (Straszburg 
1898); als biszhere auszerhalb der geschworen wechsz 
ler manigfeltiglich golt und müntz eingekaufft und ver- 
wechszelt ist worden Nürnberger polizeiordn. 146 Baader ; 
ob man new phenning aufbürf, so schol der wechslär 
dem richter in dem markcht sechzikch newer phening 
geben und seinen knechten 12 3. so schol er ein lad 
hin fuer setzen, da die newn phening inne sind, und 
schol iedem mann wechseln als recht ist österr. weisth. 
9, 216, 88 (ob dem Wienerwalde 15. jahrh.); die kröm von 
den reychesten als die wechsler die gold und silber 
haben A. DÜRER ell. underricht von bef. d. stett E 18; 
solt ein wechszler vergebens den wechselbanck aus 
setzen? FISCHART binenkorb 44°, im bilde: 
du bist ein tcerscher wehselzre: 
du bist gewinnunge holt 
und gist doch umbe kupher golt. 
TH. v. ZIRCLARIA d. wälsche gast 8120. 
die bedeutung bleibt in der neueren sprache lebendig: noch 
nie hats einen wechsler gegeben, der gold unter bley 
bey einer falschen münze gesucht hätte CH. F, WEISZE 
)ustspiele 8, 224 (list über list 2, 1); wenn wir es den 
wechslern für eine kunst gelten lassen, dasz sie die fal- 
schen münzen von den ächten zu unterscheiden wissen 
WIELAND Lucian 1, 245; der wechsler musz durch silber 
erzt sehen können HEINSE 2, 106 Schüddekopf. auf Matth. 
21,12 (Jhesus ... sties umb der wechsler tische vgl. Marc. 
i1, 15. Joh. 28, 15) wird gern angespielt: wenn Christus jetzt 
käme und unsere kirchen visitirte, wie viele wechsler ... 
würde er da hinaus zu jagen finden! JunG-STILLING 
kt, 364; O0 dasz ich mich entschlösse, diese wechsler aus 
dem tempel meiner familie auszutreiben! GUuTZKOW ritter 
vom geiste? 3, 142. 
b) die wechsler machten auch sonst geldgeschäfte, sie 
liehen geld aus auf pfänder oder gegen verschreibung: 
von sulher cleinott wegen, die der Czecko zu ainem 
wechsler in Wien verseczt hatt quellen z. gesch. d. st. 
Wien 3, 11, 211 (1442); er... besticht denselbigen mit 
ainer groszen summa gelds, so er bey den wechselern 
auffgenommen DANNHAWER catechismusmilch 8, 77; ich 
nabe mich ... auf einen hiesigen wechsler besonnen, 
mit dem ich, bey bessern umständen, ehemals verkehr 
hatte. er wird... mir ohne anstand die nöthige summe 
vorsghieszen LESSING 1, 428 (der freygeist 3, 7); auszer 
lem diamanten, den er wegen einiger bedürfnisse an 
xenueser wechsler verpfändet ... hatte GÖTHE 43, 149 
Weim. ausg. sie waren deshalb als wucherer verrufen: 
sf wären zwene mare 
karge wehselzre 
und entlihen üz ir varende guot ... 
s£ nämen wuocher dar an. 
HARTM. v. AUE Iwein 7190: 
WECHSLER 27832 
wücherer, fürkeuffer, wechsler, händler ... (die) wider 
ren willen got und seiner gemeyn mit irem eygennutz 
zedient haben S. FRANCK sprichw. 2, 177°; bey ihnen 
den bauern) sind keine wechsler, die sie zum geldwucher 
dringen AGYRTA grillenvertreiber (1670) 3, 202; und treibet 
in theil unter ihnen einen so gewinnsüchtigen wucher, 
ıls etwan die ärgeste Juden oder gewissenlose kauffleute 
ınd wechsler thun mögen RısT das friedejauchz. Teutsch- 
and 29 (1, 3). man übergab ihnen gelder zur aufbewahrung 
und um sie gewinnbringend anzulegen: argentarius, ein 
Wwächszler und zü dem man gält in ein kaufmansgesell- 
schaft oder gewärb legt FRISIUS (1556) 117%; hart umb 
len platz sitzen die wesseler ind die der koufflude gelt 
ınder henden haven pülgerfahrt des ritters von Harff 41; 
30 soltestu mein geld zu den wechslern gethan haben, 
ınd wenn ich komen were, hette ich das meine zu mir 
zenomen mit wucher Matth. 25, 27; 
Plutarchus peschreibet mit fleis, 
wie Crates, Thebanus, der weis 
sein gelt eim wechsier hinterlegt 
mit dem geding ein zil im stegt ... 
so solt er in (den unweigen söhnen) das gelt den geben, 
sie derften sein zw irem leben. 
H. SAcns 22, 244, 3 Götze; 
so soltest du... 
mein geld zum wechsler legen. 
GÜNTHER ged. 33; 
beym reichsten wechsler ist mein geld wohl angeleget. 
d. neueste a, d. anmuth gelehrs. 4, 842. 
sie vermittelten zahlungen, namentlich durch ausstellung 
von wechseln: haben ... mir umb die summ, laut des 
vertrags, ein gescheft auf e. k. mt. wechsler, mich mit 
ler zeit der zu bezalen, geben urkunden z. gesch. Maxi- 
nilians I. 483. so nimmt das wort auch die bedeutung 
bankier’ an: wisselaar 8. banckier KILIAN 675°; wech- 
seler oder wechselherr (ndl. wisselheer), dbanchiere KRÄ- 
MER 1214; LUDWIG 2401 unterscheidet: ein groszer wechsler, 
zn cambiist, der mit wechselbriefen handelt und ein 
zeldwechseler; 
was gehn dich wechsler an, 
durch die ein könig erst als könig leben kann? 
NEUKIRCH ged. 118; 
ein hungernder poet, 
der vor der harten thür des stolzen wechslers steht. 
v. CRONEGK schriften 2, 85; 
der wechsler flieht mit weib und kind, 
führt Fausts vermögen jetzt davon 
und läszt ihm gram und spott zum lohn. 
FR. MÜLLER 2, 29; 
ich hab’ noch ein geschäft 
mit meinem wechsler. IMMERMANN 16, 417; 
so hat man einen gespickten beutel zur zehrung von- 
nöthen, so am aller besten durch wechselbriefe an einem 
ınterweegs wohnenden wechsler kan geschehen v. HoH- 
3ERG Georgica 3, 54%; freylich könnte der reiche wechsler 
zur nothdnrft des staates von seinem überflusse einen 
heil abgeben v. HALLER Usong 114; wie der finanz- 
mninister doch eigentlich die erste stelle des reichs ein- 
ımmt ..., so verhält sich der wechsler zur bürgerlichen 
zesellschaft GÖTHE 44, 844 Weim., ausg.; mein bruder 
ı1atte einen groszen wechsler, der ihm stets auf treu und 
:lauben das geld für laufende ausgaben bis zu einer fest- 
zesetzten summe lieferte STIFTER 5, I, 123; reicher als 
lie wechsler und mäkler und goldgewaltigen der welt 
SCHEFFEL 23, 167. während noch ADELUNG wechsler als 
banquier, wechselherr’ kennt, ist CAMPE reinigung d.d, 
ıprache 44 der meinung, dasz es den begriff des fremden 
vorteg nicht ausdrücke, es ist in der that in dieser be: 
leutung jetzt der umgangssprache fremd geworden. 
c) mit der bedeutung ‘geldwechsler’ stehen noch folgende 
jedeutungen im zusammenhang: 
«) zöllner: telonarius, zoller, wächszler FRISIUS (1556) 
12928, 
BB) münzmeister: argyrocopus . . , ein wechszler, oder der 
Jas sylber auszsticht oder stempffit CALEPINUS XI ling. 
20%, vgl. oben über die doppelstellung des münzmeisters; 
tem wurden unser herren yren munczemeister und 
wechseler eintrechtiglichen bestellin urkundenb. d. st. 
Freiberg 2, 132, 17 (1449). 
y) bergbeamter, durch den die herrschaft ihr oberstes berg- 
‚echt ausüben und verwalten läszt (vgl. wechsel II 4 a ©)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.