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WACH I.
27,40. heus, wach, we SCHMELLER? 2,833 aus einer handschrifl
des 15. jahrh.;
0 wach dat hei (könig Adolf) des neit innois,
dat in des crissmis Nos wem
und de krone wart sin hoildis dach!
LILI8BNCRON hist. volksl. 1,25;
wach! bistu der selbe man,
der den tempel zubrechen kan
und den mit dinen sachen
in drien tagen widder machen?
Alsfelder passionsspiel 5760 Grein,
im nd. und ndl. ist auch im 16. jahrh., wach noch üblich.
ScHILLER-LüBBEN 5, 569; leyder, 0, och, och arm, wach, proch,
proch dolor. Teuthon. 150; wach arme, prok dolor. KıLıan 643.
WACH, adj., ein spät auftretendes wort, das aber eine reiche
entwicklung gefunden hat, an der der dichlersprache ein haupt-
antheil zukommt.
I. ursprung und verbreitung. das wort ist im 16. jahrh. ge-
bildet worden und hal sich vom niederdeutschen und ostmillel-
deutschen aus allmählich über das hochd. verbreitet. die neubildung
machte sich notwendig, da wacker, das alte wort für ‘wach', um
diese zeit überwiegend schon in übertragener bedeutung verwendet
wurde; wachbar (wachtbar),das auch für ‘wach, wachsam’ gebraucht
wird, ist nicht allgemein üblich geworden und wachsam frült erst
im 17. jahrh. auf. meistens wird früher der begriff ‘wach’ durch
wachend gegeben. wach, das ursprünglich nur prädicaliv ge-
braucht wird (vgl. feind, not), dür/fle von dem subst, wache aus-
gegangen sein, ganz ebenso wie das erst im nhd. au/lrelende rege
auf ein subst, rege zurückgeht, das mhd. in der bedeutung *be-
weyung’ vorkomml, ahd, *regi. die verbindung er ist wach hdlte
sich also aus einem ursprünglichen er ist in(en) wache ‘im zustand
des wachens (oder: der wachsamkeit) entwickelt. die form wache
kommt bis ins 18. jahrh. neben wach vor:
.. wann wind und wellen gehn,
kan niemand mit geschrey dem wetter widerstehn,
las wetter hat kein ohr: man musz das ruder fassen,
Nu8g schöpffen, wache seyn, die segel fallen lassen. Upirz 1.4;
ich schlaffe sicher ein,
und kan auch wüche seyn, n
denn gott ist mir zur seiten, S, Dacu 168 Österley;
gott wacht für uns und heist uns selbst auch wache seyn.
‘GRYPHIUS (rauersp. (1663) 32;
ich gedächte vielmehr, ihm (dem schlafenden nachbar) blos
sine kleine frage vorzulegen — wenn er wache wieder ist,
versteht sich, LeEssinc 10,89 (duplik), andre belege s. unter
il. 1,5, y. 2,0. kaum ist wach nur vom verbum wachen aus
gebildet; doch hat es an diesem dann seine haupistülze gehubt
(vgl. norw. vak AASEn 893 zu vaka). den frühesten beleg für
wäch bietel ein denkmal vom jahr 1546:
wirstu (koiser) nicht warten diser sach,
so macht dir der Hesz den Türken und Franzosen wach;
was kannstu dann beginnen? LILIENCRON hıisl, vulksl, 4, 361,25,
Zoch ist es wahrscheinlich, dasz im original der reim sachn:
wachn gestunden hat. sonst treten die ältesten belege bei Nieder-
leutschen auf, B. RıncwaLD, dem herzog Heinnıca JuLws v.
BRAUNSCHWEIG, auch im 17, jahrh. ist wach bei Niederdeutschen
Zurchaus üblich, so bei S. Dacs, Rısr, P. GensarDt. für diese ist
wach (wache) wol nur die wirdergabe des mundarllichen adj.
wacht, das schon mnd. vorkommt und sich zu dem nd. subsl.
wachte so verhält, wie wach zu wache. aus diesem wacht hat
sich in einigen mundurlen auf lautlichem wege wach gebildet
brem. wb. 5, 158. STURENBURG 320. TEN DoornkaaT KooLMaN
3,494, eine form, die nach LtbBEn mnd, handwb. 549° auch
schon in der älteren sprache vorkommt. das lillerarische wach
wird indes hauplsachlich eine umbildung unter schriflsprachlichem
einflusz sein, wie bei Niderdeutscheu für das subst. wachte
wache, für das verbum wachten wachen einzulrelen pflegl. im
17. juhrh. erscheint dann wach (wache) auch bei den Obersachsen
Caesıvs und FieminG, den Schlestern Opitz, GRYPAIUS, TSCHERNING,
MünuprontE, die Westmilteldeutschen und Oberdeutschen kennen
es dugegen noch nicht. die wörlerbücher führen es überhaupt
nicht an, nur STIELER 1195 zeiyß eine spur in wachmachung,
vegelatio, exSUsCilulio, vulgo exrpergefactio. seit dem anfung des
18. juhrh. pflegen es die wörlerbücher anzugeben: wach, munter,
desto, desiuto, Eveill€ RÄDLEIN 1022; vigilunt, Eveilid, soiqneuz
FriscH feulsch-franz. wb. (1712) 414; wach oder wachend seyn,
lo be awake LuDwIG 2358; excilalus, exsomnNis STEINBACH 2, 908.
Henenıca 2559. Frisca 2,411. dugegen bringt der Süddeutsche
Kırscm noch in der ausıube von 1746 wach nicht. ADELUNG
führt wenigstens das pradicalive wach ohne vorbehalt an; weil
veservierler drückt sıch HEYnNATZ 2,606 aus: wach wird in einigen
13
WACH IH 1.
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ällen lieber als wachend gebraucht (ich war schon wach)
n andren füllen steht es für wachsam (der wache hofhund,
lie wache policei), wach als prädicatsnominativ in seiner eigent-
ichen bedeutung kann damals als eingebürgert gellen; sonst,
ramentlich als prädicatsaccusativ und in allribuliver verwendung
jehört es im wesentlichen zunächst nur der dichtersprache an, ist
ber in einigen verbindungen neuerdings der allgemeinen schrift-
iprache zugeführt worden.
IL. gebrauch. 1) wach als prädicatsnominativ.
a) verwendungen, die innerhalb des ursprünglichen bedeutungs-
nhalls liegen.
@) vom menschen, nicht oder nicht mehr schlafend.
1)) wach seyn, excilatum esse, vigilare, non dormire. Frisch
», 411; ich war vollkommen wach, I was broad awake. LuDwıG
2358; die diener waren wach, famuli insomnes erant. STEINBACH
?, 908; befahl seine lieben töchter wakker zu machen, die
loch schohn lange zeit wach gewesen. ZESEN rosenmand 128
nach GOMBERT progr. 1879 s. 2; war so gantz wach und wacker,
als ob er nie geschlaffen hette. junker Harnisch 79;
ein könig hat
nicht zeit, verlorne nächte nachzuholen;
jetzt bin ich wach, und tag soll sein.
SCHILLER 5, 2,275 (don Karlos 3,1),
sie eilten in’s gemach des grafen,
er lag im bett und hatt’ geschlafen,
doch war er jetzo eben wach
und dachte manchen dingen nach. UHLAnD ged,2 413,
auch vom erwachen aus einer ohnmacht: so helft ihr doch; sie
ist ja ohlnmächtig ... ist sie noch nicht wach? Lenz 1, 54.
2)) wach werden, expergisci, insomnem esse. FrıscH 2, 411:
ich gedencke, ich wil die zeit wol rhamen, wann mein herr
wider wach wird, damit ich alsdann aufwarten könne. Heine,
JuL. v. Braunscaweie 369 Holland (ungeral. sohn 4,8);
und schläfst du jetzo, so wirst du wach
von ihren grüszenden worten, RücKErt ges, yed. $, 134,
aus oder von etwas wach werden:
der uhren nimmt er (Karl V.) sich ein hundert
und stellt sie all’ auf glsichen schlag.
vom kurzen mittagsschlummer wach,
sieht er sie allesammt verwundert
auf ganz verschiednen zahlen stehn. Annor ged, (1860) 21,
3)) er hatte kaum soviel zeit mir durch einen Nüchtigen
winck zu verstehen zu geben, dasz ich für ihn wach bleiben
möchte. SCHILLER 4, 201 (geisierscher);
die ganze nacht habt ihr kein aug geschlossen,
bliebt über euern schriften, büchern wach,
GRILLPARZER 6,269 (Esther 1).
ß) von colleclivbegriffen: um fünf uhr war die reisegesellschaft
schon wach; nun so mache und bringe uns an den gehörigen
rt, ehe noch das ganze haus wach wird. LEsSING 2,4
‘miss Sara Sampson 1,2).
y) bildlich wird auch vom auge, geist, herzen u. 8. w. gesagt,
lusz sie wach sind, wobei die bedeutung, obgleich zunächst der
jegensutz zum schlaf bezeichnet werden soll, sich schon der er-
veilerten von “geisiig klar, regsam, wachsam’ (unten b, ß. y) an-
rähern kann?
Dd bosheit! war dein schlaf so fest,
wie hast du können sehen?
ist denn dein auge wach gewest,
wie läszst dus 80 geschehen... £°.GERHARDT 58, 227 Gödeke;
kan auch dein geist (eines verstorhenen, der umgeht) nicht
sanffie schlaffen,
bleibt er stets wach, um mich zu atrallen
30 ruh er, nun ich seinen willen
durchausz bereit bin zu erfüllen!
Grrpurus Lustspiele 314,10 Palm;
der äuszre sinn entschlief, das herz allein blieb wach,
geschaftig, seine wünsch‘ in seltsame gestalten
von zärtlichkeit und wonne zu entfalten.
WIELAND 17,134 (Idris 3, 14);
schlief ich ein auf wenig augenblicke,
war mein herz beständig wach geblieben,
weckte mich von meinem leisen schlummer. Göruz 2,102;
Faber sagte im weggehen: seine seele sei heute so wach,
lasz er nuch tief in die nacht hinein an einem angefangenen
zroszen gedichte furtarbeiten wolle. EıcnenDorFF 2,34 Dielze;
n der ausgeleerten stube wurde unter Eymanns gliedern...
ler zeigefinger zuerst wach. J. Paur Hesp. 1,159,
Ö) von abstraclen. 1)) bildlich in anknüpfung an den zustand
les schlafens und wuchens beim menschen: hat euch die geschichte
nicht aus dem schlummer gerütlelt? der ewige schlaf würde
wach worden seyn! ScmiLLER 2, 169 (rduber 4,5 schausp.):