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WAHRLICH (adv.)
2) von dingen (vgl. wahr II, 2 und wahrhaft, wahrhaftig 2):
veredica, warlihiu. STEINMEYER-SIEVERS gl, 2, 299, 41. namentlich
yon aussagen, wort, sprichwort, bericht:
got ime des antwurte mit warlichen worten.
1ö Bene dag gehörte ©odus, fundgr. 2,99,3:
mit waerlichem worte,
daz ir herre ir frouwen bruoder was,
W, v. EscHEnBAcH Parzival 694, 10;
als ein werlichez sprichwort giht:
diu manegem minne sinnet,
diu ist manegem ungeminnet.
G. v,, STRASZBURG Tristan 18046;
der ez in reden hörte
mit werlichen worten,
der bat dö heimliche mich,
laz ich warnete dich, herzog Ernst B 706;
ir habet dicke vernomen
und ist iu mit rede für komen
von wäerlichem mere,
daz ritterschaft je waere
wert und müeze immer wesen,
Moriz von Craon 3 Schröder ;
zot wolt, müglich wär, ir in mein hertz sehen möchten, war-
lichen bericht und ursach meiner kranckheyt erfaren würdend.
WiIcKRAM 1, 15, 35 (Galmy) Bolte u. Scheel, wahrliche dinge:
joh ward giboran ouh zithiu theih suslich thulti untar iu:
theih urkundi säre gizalti fona wäre,
thaz ih ouh wärlichu ding gibreitti in thesan woroltring !
OrTFRaıD 4,21,32;
ich sage dir, Peter, worliche dinge:
88 der han zwirnt singe,
du vorleuckest min dri stund.
Alsfelder pussionsspiel 3288 Grein,
von erkenntnis: ein lied von warlicher erkentnust des Anti-
christs, WACKERNAGEL kirchenlicd 3, 140 (überschrift).
etwas ist wahrlich, es wird wahrlich erfunden: und ob
etwann ain hilf gemerckt würdt durch söllich geweyhet ding,
ist es ıneer trüglich dann warlich. EBERLIN 2, 14 neudr.; die
nervi der füssz (secundum Avicennam) entston von den nervis
der händ. aber warlicher (wahrscheinlicher) ist, das sye kummen
von den hindersten spondilibus der nyeren. GERSDORF feldbuch
d. wundarznei (Straszburg 1535) 30; als er etlichen mer getan
und vil böses gewalts und muetwillen erzaigt hat, das sich
warlich erfinden soll. Zınzs Augsb. chron., slädtechron. 5, 300, 26.
3) besonders ist es in der kanzleisprache beliebt. wahrliche
kundschaft (vgl. wahre kundschaft oben sp. 639): her Erasmus
‚.. bate und begerde die itzgnanten menner zu fragen und
dorauf zu verhorn .., was in kunt und wissen sey der
haubtrecht halben .., ... der gerechtikeit zu hilf’ und zu
steuer, ires wissens warliche kuntschafft und gezeugnusz in
recht oder sunst zu geben. SCHÖTTGEN u. KrEvsıc diplomata
2,654 B (1484); so ich aber ander vätterlich und mütterlich
freundschafft citiert und mitt warlicher kundtschafft erfunden.
TENGLER layenspiegel (1512) 14°; und sollen die rathsherren
nach clag und antwort und nach der wahrlichsten kund-
lichsten kundschaften urtheln uff ihre ayde. EHEBERG ver-
fassungsgesch. der st. Straszburg 1,725 (1654). wahrliche zeichen
(vgl. vera indicia oben sp. 690 unfen): das einer gewisser an-
zeugung warlicher zeichen als schweissig messer in seiner
scheid und in der wunden gemütmaszet ergriffen würt. RIEDRER
spiegel der rheturic 20°, wahrliche geschichten w. a.” alszdann
sein die warlich geschichten, wo die in warhait bewisen
werden, im rechten stercker weder solch schriflten. TENGLER
Jayenspiegel (1512) 101°; wir haben auch entschuldigung, warum
wir nicht ... persönlich erscheinen mögen aus redlichen
rechten, und warlichen noth-sachen unsers leibes, kriege
und feld-leger im lınde Osterreich. J. H. v. FALCKENSTEIN
historie von Erffurth 357 (1478); so haben wir doch ... auch
warlichs wissen gehabt, daz sy ... urkunden Maximiliuns 70
Chmel,
4) selten wie wahr ‘echt, recht’: so es nun nit war ist, das
wir ein warlicher leib mit Christo seindt. MuRnER an den
adel deutscher nation 12 Voss; so ist doch das römisch, so
durch den pabste bestätigt und gebenedeyt würdet ... das
warlich kaiserılhumb und allein bey den Teütschen und nicht
bey den Kriechen oder ander nation. TENGLER luyenspiegel 55°.
WAHRLICH, adv. der wahrheit gemäsz, in wahrheit, wirklich,
fürwahr. die bildung gehört nicht nur zu dem adj. wahrlich,
sondern auch zu wahr selbst (wie mhd. güetliche zu guot), ist
aber später in ihrer anwendung durch ein adv. wahr (oben
sp. 707) und besonders wahrhaftig (sp. 520) mehr eingeschränkt
worden.
WAHRLICH (adv.) 1. 926
{. formelles. das wort (rilt in der älteren sprache und den
alzigen mundarten in sehr verschiedenen formen auf.
1) im ahd,. erscheint es als wärlihho Gnarr 1, 921, mhd. wer-
iche, auch schon gekürzt werlich, werlich, und werlichen.
;m älteren nhd, kommt neben der bildung auf -lich (formen auf
3 sind vereinzelt z, b. bei H. Sacas fab. 5, 734, 26 warleiche in
zinem meisterlied) auch noch die auf -lichen vor: warlichen
)ıEFENBACH 611° veraciter, fastn. 459, 30 Keller. Tristrant 35, 28.
MURNER lufh. narr 4503. AYENTIN 1,326, 36, H. Sacas /astn. 44, 147.
WICKRAM 1, 59. 5, 33 Bolte. buch d. liebe 257, 4, worlichen GENGEN-
JACH 6, 85. wärlichen Erlauer spiele 3, 1192. werlichen M, v. D.
A\NDAUWE 63°. DIEFENBACH gl. 287° immo, vgl. auch unten 2 war-
eichen. die wörlerbücher führen nur die form auf -lich an.
2) vocal der ersten silbe ist im mhd. @; a erscheint nur an-
angs, wo der umluut des &ä noch nicht durchgeführt ist und
päter vereinzelt. der umlautf hat sich hier (gegen fälschlich, güt-
‘ich, gröblich w. s. w.) nicht gehalten. im 15, jahrh. steht wärlich,
werlich neben warlich, alem. md. auch worlich, schwäb. waur-
ich, wärleich sieht in den fastnachtsspielen und den Erlauer
‘pielen (s. unten 3), bei DIEFENBACH 611° veraciter, wärlich im
lecameron 260,1 Keller, werlich in der alten bibel, bei H. v.
MonTtrForRT, in KöcHLins Chronik, städtechron. 4, 343, 12, Tristrant
58, 1, bei DIEFENBACH (unlen 3, a) u.s.w. dagegen hat WıYLB
värlich, Zink und MeısTERLIN warlich, Braxt und KEISERS-
3ERG worlich. im 16. jahrh. ist warlich die herrschende form,
loch haben manche werlich daneben, so LUTHER in seinen früheren
schriften, Murner, H. Sacas; ALBERUS dict. E11‘ gibt war-
ich und wärlich (uu4‘ werlich) an. späte belege für die umge-
autele form sind noch: wärlich MANUEL 106, 83. UHLAND volksl. 124 ;
verrlich FıscHArRT dicht. 1, 41 (meist warlich) ; werlich KAnTzow
86. AYRER 1935. Ta. PLATTER 28 (daneben worlich); wörlich
SBERLIN 2, 18. Dasyropıus und die späleren wörterbücher haben
nur warlich. dasz im schriftdeulschen die a-form zum siege ge-
langt ist, ist um so .auffallender, als in den mundarten die um-
jelautete form noch jelzt durchaus überwiegt. so heiszt es ober-
ressisch wärrlich CREcELIUSs 899, Ihüringisch werlich HEateL 252
'wärrlich REGEL 263), in Leipzig werrlich ALBRECHT 236 (neben
warrlich 233), in Mansfeld wärrlich JecaT 122; auch| die ge-
türzlien formen (s. unten 3) zeigen fast durchgängig umlaut. — be-
nerkenswert ist ferner, dasz, wie schon aus den angeführten formen
tervorgeht, der vocal eine kürzung erfahren hat. die kürze findel sich
'etzt in allen md. dialekten, ferner im nürnbergischen (werrli FRoxM-
HANN 5, 20, 27), schwäbischen und elsässischen (oben werrlich bei
FıscHART, werrly PEILANDER 1,78). dagegen hat das bairische und
ichweizerische noch den langen vocal, die überwiegende kürze ist auch
in der schrifisprache vielfach zum ausdruck gelangt. vereinzelt be-
jegnet die schreibung warrlich, so bei MENGERING gewissens-recht
223. GÜNTHER 169, bei GötTHE in seinen briefen aus früherer zeit
1,9 u. 0. 4,2, 149. 248 Weim. ausg.). häufiger ist, dasz man wahr-
'ich das längezeichen entzieht, das man bei wahr selzt; so ver-
ahren STIELER, STEINBACH, Kırsca, Frıisca, RonDEaUu, während
ZÄDLEIN und LuDwic von warlich auf wahrlich verweisen. auch
ın der lilteratur ist die schreibung warlich noch im 18, jahrh,
ehr verbreitet. SCEiLLER schreibt warlich noch im dom Karlus von
‚785 (werke 5, 1, 154), während in der ausgabe von 1787 wahrlich
lafür eingetreten ist. die änderung der schreibung ist ADELUNG
‚u verdanken, der zwar auch an der aussprache mit kürze, die
nach seiner meinung allgemein ist, festhält, aber aus elymolo-
nischen rücksichlen die schreibung wahrlich verlangt. warlich de-
jegnet aber auch noch im 19. jh., z. b. ARNDT briefe 44. TIECK 1, 352.
2, 96. 14, 181. SCHLEIERMACHER Zur philos. 1, 598. 609. heutzulage
ist auch die aussprache schwankend geworden und die mit länge
lt für die richtigere.
8) auch die zweite silbe hat vielfach umgestaltungen erfahren,
ıamenllich in den mundarien. auf wärliche, wärlichen mit
langem } gehen bairische formen mit ei zurück: wärleich K. v.
MEGENBERG 131,2. 205,6, 300,31 u. ö. fastnachisspiele 415,16. 419,21.
122, 7, 428, 26. 429, 8. Erlauer spiele 2,27. werleich ital.-deulsch.
prachbuch, Bayerns mundarlen 2,444, 1. DIEFENBACH gl. 611°
‚eraciter. warleich österr. weisth. 2, 134, 42. warleiche H. Sacıs
"ab. 5, 134, 26. wärleichen Erlauer spiele 3, 1192. H.SAcHs 15, 221,6.
varlech steht in den Sterzinger spielen 22, 214, werlach 25, 404.
»igenihümlich ist die form werlein in den Nürnberger fastnachts-
pielen 69, 15. 71, 26. 78, 28. 34. 79, 2. 88, 29, die wol als eine um-
»ildung des dialeklischen werli anzusehen ist; vgl. jelzt in Gollschee
bärlain ScCHRÖER 494. werlen in den Sterzinger spielen 17, 377
und bei APHERDIANUS. — weil häufiger ist es zu einer abschwächung
ler zweiten silbe yekommen. so jetzt wol in allen obd, mundarlen.